Hallo Forum!
Achtung, jetzt wird's verworren. :FOU: Ich versuch's aber mal so kurz und präzise zusammenzufassen wie möglich.
Wie ich mich verhalten soll, weiß ich eigentlich schon selbst. Aber ich würde mich trotzdem über Eure Kommentare freuen, was ihr davon haltet, bzw. was Euch spontan dazu einfällt. :super:
Hintergrund:
Kennen uns schon seit etlichen Jahren (sehr flüchtig) über den gemeinsamen Freundeskreis.
Sie (36), relativ attraktiv, intelligent, selbstbewusstes Auftreten.
In früher Kindheit den Vater verloren. Im Jugendalter auf eigene Initiative in Pflegefamilie. Bis dato zwei mehrjährige feste Beziehungen, die man wohl als pathologisch bezeichnen könnte. Seit 7 Jahren Single. Laufend regelmäßige Kontakte zu wechselnden Männern (Tinder lässt grüßen), vorzugsweise in größerer Entfernung.
In allen Äußerungen ihrerseits in Bezug auf diese Beziehungen/Kontakte geht es quasi nur darum, wie sie "ihn" am besten wieder los wird, daß sie froh ist, wenn er weit weg ist, wenn er wenig Zeit hat. So etwas wie "Er ist so toll!" haben auch ihre Freundinnen noch nie von ihr gehört.
In verschiedenen Situation ganz offensichtlich auch Probleme mit Körperkontakt. (Sportverein, etc...)
Ich (43), kein George Clooney aber brauchbar, dafür ein Ego wie ein Grantiklotz :lol:.
Beziehungstechnisch ganz normaler Durchschnitt. In Trennung nach 12 Jahren, aber noch nicht wirklich wieder frei. (Es ist kompliziert... :cool:)
Die Situation:
Durch gemeinsame Freizeitaktivitäten hat es sich ergeben, daß wir seit einem Jahr einen inzwischen sehr intensiven Kontakt haben.
Phase 1: (ca 1/4 Jahr)
Sie war extrem distanziert. Auf dem Sofa immer hinter einem Kissen als Schutz in der letzten Ecke. Kommunikation mit mir immer nur unter Einschaltung einer "Anstandsfreundin" oder unter Einbeziehung der Gruppe. Ich weiß von einer Freundin, daß sie auf irgendeine Art und Weise vor mir regelrecht Angst hatte und wiederholt angeschubst werden musste: "Du kannst ihn ruhig ansprechen. Der ist voll in Ordnung..."
Phase 2: (ca 1/4 Jahr)
Langsames Auftauen. Ab und zu Freizeitaktivitäten nur zu zweit. Die Initiative dazu ging dabei von ihr aus. Dabei aber auch ein komisches Verhalten: Im einen Moment ganz normal, so wie man es halt erwarten würde, wenn man zu zweit unterwegs ist. Dann wieder ganz plötzlich irgendwie abwesend und in sich gekehrt.
Zwischendurch immer wieder auch mal 2-3 Wochen Funkstille.
Phase 3: (ca 1/4 Jahr)
Immer intensivere gemeinsame Freizeitgestaltung, unsere Interessen sind zu fast 100% deckungsgleich. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit: "Das musst Du mit mir machen." "Da musst Du mit mir hinfahren." Gleichzeitig ist mir aufgefallen, daß ich unheimlich genau von ihr beobachtet werde, wie ich das nur selten mal erlebt habe. Fast wie ein kleines Kind, das genau schaut was Du tust und das dann eine Weile später auch kommentiert und analysiert.
Andersherum, wenn meine Aufmerksamkeit bei irgendwelchen Gelegenheiten mal eine längere Weile bei anderen Menschen war, kam ziemlich flott und zuverlässig ein "Hallo! Hier bin ich! Beachte mich!"-Verhalten von ihr.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt war unser Umgang so intensiv, daß sich bei mir schon so ein eigenartiges "Wir"-Gefühl eingestellt hat. Schwer zu erklären... Man ist nicht "zusammen", aber verbringt soviel Zeit auf eine Art und Weise miteinander, daß es sich anfühlt, als wäre man zusammen.
Ja, zumindest bei mir sind auch seit etwa diesem Zeitpunkt Gefühle vorhanden.
Seitdem gehe ich auch bewusst "ran". Allerdings sehr vorsichtig. Zum einen aufgrund der Vorgeschichte (siehe Phase 1) und zum anderen, weil's eben irgendwie auch ein guter "Kumpel" ist, denn man eben nicht einfach mal versucht zu küssen und im Falle eine Korbes eben weiterzieht.
Aber ich stelle schon recht intensiv Körperkontakt her, auch um einfach mal eine Reaktion zu provozieren. Entweder der andere weicht dezent aus, weil es ihm zu intim wird... oder er taut irgendwann auf und erwiedert die Nähe. Aber nix! Weder noch! Keine Reaktion, nicht abweisend, nicht ausweichend, nicht erwiedernd.
Mal ganz platt formuliert: Ich hab die Hand mitlerweile dermaßen oft auf ihrem Po, daß mir jede andere Frau längst eine geklatscht hätte.
Eine ihrer Freudinnen (andere Clique) sprach mich neulich an: "Wir müssen mal reden! Ich muss Dich undbedingt mal kennenlernen! ... Ich kenne sie schon seit so vielen Jahren und noch NIE hat sie von irgendeinem Mann erzählt. Und jetzt auf einmal redet sie ständig von Dir."
Zeitgleich parallel laufen ihre Tinder-Dates unverändert weiter.
Phase 4: (jetzt)
Noch intensiver kann man kaum noch Zeit miteinander verbringen. (Es sei denn, man wohnt zusammen.) Wir fahren gemeinsam in den Urlaub und schlafen wie selbstverständlich in einem Bett.
Neulich konnte ein gemeinsamer Termin nicht stattfinden.... weil sie sich an dem Abend mal wieder einen Tinder-Typen nach Hause bestellt hat. Sie hat mich nicht direkt versetzt, aber ich hab ihr trotzdem zu verstehen gegeben, daß ich das nun nicht soo toll fand.
Zudem bot sich hier eine schöne Gelegenheit, nochmal eine Reaktion zu provozieren:
Die Situation passt einfach gerade und ich hab ihr mal sehr deutlich gesagt, daß ich bei dieser Aktion von ihr vor Eifersucht fast geplatzt bin und das schon etwas sehr besonderes ist, weil ich normalerweise überhaupt kein eifersüchiger Typ bin.
Eigentlich wäre das nun die perfekte Vorlage für ein klärendes "Sorry - Friendzone!"-Gespräch gewesen... oder eben ein "Uiii... Er mag mich." Oder wenigstens, daß sie in der Zeit danach ihr Verhalten ein kleines bisschen ändert. Entweder in die Richtung Distanz oder eben Nähe. Aber.... wieder.... Nüscht!
Wir waren gerade jetzt wieder sehr intensiv gemeinsam unterwegs und gerade von ihr kam unheimlich viel, was diese "Wir"-Gefühl immer wieder bestärkt. Alles nur Kleinigkeiten und jede für sich ohne Bedeutung. ("Kauf die Krawatte! Die passt gut zu meinem Kleid.") Aber die große Menge machts!
Und im gleichen Moment hat der nächste Tinder-Typ schon die Klinke in der Hand...
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Sorry, ist nun doch ganz schön lang geworden. :shy:
Aber trotzdem vielen Dank für Eure Kommentare dazu. Vielleicht hat noch jemand einen guten Gedanken, der mir bisher noch nicht gekommen ist.