Hallo liebe und nicht so liebe Forumbenutzer/Innen,
mir liegt was auf der Seele und ich bin interessiert an
Ratschlägen bzw. Einschätzungen:
Folgend beschrieben die Situation:
Ich (31/m) habe vor 4 1/2 Monaten eine Liason begonnen
mit einer zum damaligen Zeitpunkt WG-Mitbewohnerin(22/w).
Von Anfang an betonte sie, ich würde mehr Gefühle für sie haben als es umgekehrt von ihr für mich der Fall wäre.
Was das betrifft, war ich mir nicht sicher ob das stimmt, den
Gefühle lassen sich ja nunmal schlecht wiegen und messen.
Sie sind ja auch Schwankungen unterlegen, mal überschwenglich, mal ernüchternd.
Das sie das so sieht, das habe ich mit Verständnis angenommen, störte dieses Statement doch nicht die Qualität unserer Beziehung,
fand ich.
Es war von Juni bis August absehbar, daß sie September
von A nach B zieht (400 km Entfernung). So geschah es.
Im September besuchten wir uns gegenseitig an Wochenenden.
Es war kurz gesagt auch schön.
Daß sie meint, sie sei nicht verliebt und sie könne sich wohl auch sonst nicht verlieben, fand ich nicht so beziehungsspalterisch, da
ich mir auch nicht klar bin, ab wann ich sagen kann: Es ist die grosse Liebe.
Was ich weiß ist: Mir gefällt unser Sex. Mir gefällt es, mit ihr zusammen zu sein.
Vor der Beziehung war ich sehr sehr schüchtern, einsam und glaubte nicht an Beziehung(sglück).
Seit sie in B wohnt, habe ich ihr oft Postkarten geschrieben und
schöne Motive - ich dachte, ihre Lieblingsmotive, ausgewählt - so dachte ich.
Nun schrieb sie mir die 1.Karte mit aufgeklebten Smiley-Button und Spruchblase : "Langweilig !" . Aus den Zeilen dazu auf der Rückseite schrieb sie mir:" Du hast mir 14 Karten geschrieben und ich nur eine.
Warum immer diese Hühner-Motive ? Was ist mit Dir ? Nicht rauchen! "
Dazu malte sie eine Figur die raucht und im Nebel steht.
Das ist ein Hinweis auf meinen problematischen Marijuana-Konsum... .
Nun war ich von ihrer Karte entäuscht, fand sie abwertend.
Andererseits war die Message ja auch ehrlich und konfrontativ.
Ich will da auch nicht zu viel reininterpretieren und im nächsten Telefonat heute darüber sprechen, sowie über den Punkt, ob ich dieses Wochenende kurz zu Besuch komme.
Was dafür spricht: Sex oder jedenfalls je nach Gefühl eine gemeinsame Nacht. Aussprechen. Lachen. Nähe.
Was dagegen spricht: Anreise-Streß, Reise-Umkosten (die bei meiner finanziellen Lage halt nicht verschmerzbar sind).
Keine Zeit für Erledigungen (Studium planen, Bude aufräumen, Kiffen)
Nun ja, so eine Fern-Beziehung ist nicht so einfach...
wir haben uns im September gegenseitig besucht und waren in der Zeit glücklich. Sehen wir uns, springt der Funke der gegenseitigen Zuneigung über. Sind wir getrennt, finde ich den Zustand schrecklich unzufriedenstellend.
Was Telefonate angeht, reden wir über Alltägliches,
aber wir haben nicht die richtigen Worte für unsere Beziehung, denn es ist auch eine Sprachbarriere zwischen uns - Sie ist Japanerin, hat 9 Monate bisher die deutsche Sprache gelernt.
Ich bin mit der räumlichen Trennung sehr unglücklich und ich
meine, ich müßte daraus den Schluß ziehen, unsere Beziehung nicht mehr als Paar-Beziehung weiterzuführen. Das bedeutet, nicht mehr jedes Wochenende daran zu denken, wie ich sie besuchen kann, denn ich habe Geldprobleme und überhaupt nur Probleme(Ordnung,berufliches Zielesetzen, Studiumabschluß, psychisches Wohlbefinden, Sucht, Motivation ).
Meinen Job verrichte ich meistens am Wochenende und unter der Woche habe ich Veranstaltungen an der Hochschule zu besuchen.
Nun fällt es mir aber schwer, meine Freundin ganz aufzugeben,
habe ich doch immerhin noch gute Gefühle und guten Sex,
was mir zuvor fehlte.
Es fehlt mir allerdings nun die Tiefe des Verständnisses, des
Sich-Erklären-Könnens in der Beziehung, wie geschrieben,
und sollte mir das nicht reichen mich eindeutig gegen die
Beziehung zu entscheiden oder sie auf eine andere (Gefühls-)
Ebene weiterzuführen ?
Die Hoffnung, die Beziehung weiter zu verbessern, indem wir viel Zeit miteinander verbringen, kann sich wohl so nicht erfüllen...!
Ich müßte binnen weniger Monate meine Studium-Angelegenheiten auf die Reihe kriegen und nach B ziehen , dann aber ohne ihren Segen (Sie sagt: Ziehe nicht wegen mir nach B)
Sie plant ja auch nicht länger als bis September 2004, dann zieht es sie vielleicht zurück nach Japan oder Studium irgendwo in Deutschland.
Aufgrund meiner persönlichen Probleme, die ich angedeutet habe, muß ich wohl einsehen, daß ich keine reife Beziehung bieten kann, sondern ein unzulängliches Rumge(l)eier.
Natürlich möchte ich sie weiterhin unterstützen,den Kontakt zu ihr halten, aber das, was ist, ist wohl keine Beziehung auf fester Basis,
auch eben, weil sie sich ja nicht festlegen will auf mich.
Wahrscheinlich ist es uns beiden lieber, eine/n Partner/in in der Nähe zu haben, als diese Ferngeschichte.
Doch da ist auch diese Angst vor der Einsamkeit und davor, wieder ganz offiziell Single zu sein.
Ich eier lieber rum...mach nichts halbes und nichts ganzes.
Natürlich habe ich jetzt die Beziehung nicht wirklich von allen Seiten/Aspekten beschrieben, aber was haltet ihr davon ?