Nie aufhören, an der Beziehung zu arbeiten!
Das Wichtigste ist wohl, sich klar zu machen, dass an einer Beziehung beide gemeinsam das ganze Leben "arbeiten" müssen, denn es gibt nie den Punkt, an dem man sich zurück lehnen kann nach dem Motto "jetzt haben wir es geschafft!".
Der 2. wichtige Punkt ist, dass man weder Anspruch noch Fähigkeit besitzt, den Partner nach seinen Vorstellungen "backen" und verändern zu können. Wirklich verändern kann und darf man nur sich selbst...und in der Folge der eigenen Veränderung reagiert/agiert dann auch der Partner anders.
Freiräume und Gemeinsamkeiten (auch in der Freizeit) sollten sich die Waage halten und frei sein von Kontrolle. Für mich heisst lieben auch loslassen im Vertrauen.
Und man sollte niemals aufhören, miteinander zu reden und in der Annahme "er/sie weiß ja was ich will" schweigen und sich dann innerlich beleidigt/ verletzt vom Partner entfernen.
Natürlich spielt Sex eine Rolle, aber sie ist für mich nicht der Spiegel der Beziehung! Sie ist ein TEIL davon und sie verändert sich, genauso wie die gesamte Partnerschaft. Es ist doch völlig normal, dass ich einen Mann, mit dem ich so lange zusammenlebe, sexuell nicht mehr so "spannend" finde(-n kann) wie einen Mann, von dem ich nichts weiß und den ich körperlich erst kennenlerne!
Ich lebe mit meinem Mann jetzt 26 Jahre zusammen. In der Zeit haben wir mehrere schlimme Krisen gehabt und ich bin mir ganz sicher, dass viele andere Paare in diesen Situationen auseinander gelaufen wären. Wir haben immer gekämpft, auch für und mit uns selbst, weil tief im Herzen immer das Gefühl war, dass wir uns lieben und zusammen alt werden wollen. Manchmal war dieses Gefühl massiv zugeschüttet, aber wir haben beide immer wieder den Spaten gezückt, gegraben und nachgesehen, ob es noch da ist. Vor 2 Jahren z.B. hatte ich das "es-geht-nicht-mehr-Gefühl"...heute bin ich mit meinem Mann wieder glücklich, mache Pläne mit ihm für die Zukunft -wenn die Kinder aus dem Haus sind- und habe wieder gemeinsame Träume mit ihm.
LG Susa