kaleo_12490902-
ja ich habe Gründe dafür.
Was du beschreibst sind leider so lange theoretische Konzepte bis sie in ihrer Umsetzung greifen. Und dabei kann ein Lebensalter bei vergehen.
Nehmen wir wieder an, besagte Person ist sich sehr bewusst (rational) welche Gründe dafür gesorgt haben das sie sich anderen Menschen gegenüber in der Distanz primär wohler fühlt als in der Nähe. Obwohl auch dieser Mensch sich nicht seiner natürlichen biologischen Sehnsucht nach Nähe entziehen kann. Nehmen wir an diese (fiktive) Person hat in sehr jungen Lebensjahren traumatische Trennungsereignisse erlebt, weitere darauffolgende Bezugspersonen haben dieses Trauma verschlimmert.
Nun ist sich diese (virtuelle) Gestalt bewusst darüber das sie im Alltag Situationen begegenet, die in ihr gewaltige Gefühlszustände auslösen können, die a) der Situation formal gerecht werden, aber b) nicht in ihrem Empfinden, da sich 2 zeitliche Ebenenen überlagern. Die geschichtliche/traumatische und die gegenwärtige.
Mit den Menschen im Umfeld zu reden ist ein Kampf gegen Windmühlen und aussichtslos. Denn es würde bedeuten das die Menschen sich bewusst verhalten und ihre Aktionen hinterfragen. Eine Vorraussetzung die in der Realität selten anzutreffen ist.
Du kannst dir sicher sehr gut vorstellen das eine Person die emotional/sozial unterversorgt wurde, ein gewaltiges, nicht mehr stillbares Bedürfniss nach Nähe hat. Auch wenn dieses Bedürfniss im Alltag mit der gewünschten Distanz wegen der immer wieder vorkommenden Enttäuschung kollidiert.
<wenn der partner nämlich nicht über diese problematik bescheid weiß kann er sich auch nicht entsprechend darauf einstellen.
Das ist leider nicht der Fall. Lies dir das Forum 'Untreue' durch.
Es ist schon ein paradoxes Phänomen, die Hände die einen erreichen wollen wegzuschlagen weil der nahende Schmerz nicht auszuhalten ist.
Der Schlüssel zu alledem sind Erwartungen. Wenn man etwas erwartet und, erwartet das es dann genauso werden muss wie es den eigenen Erwartungen entspricht. Aber dieses nicht in der Realität so stattfindet, und man selbst diesen gewaltigen Schmerz bzw. die Enttäuschung erfährt, der einen immer wieder an die Stunde 0 der ersten gewaltigen Enttäuschung im eigenen Leben die existenzgefährdend war, zurückführt, dann steht man jedesmal vor dem Nichts. Der Schwärze, dem Sog der alles in sich hineinzieht, jeden Funken Lebens aussaugend.
Nicht die Menschen um einen herum können das ändern. Als Misanthrop kann man diese Erlösung nur in sich selbst finden. Sofern genügend Energie für einen anderen Weg vorhanden ist.
Übrigens, es gibt einen Punkt an dem sich die Menschen nicht mehr bemühen. Wenn man ausdauernd genug ist wird das eines Tages stattfinden. Wenn man durch die eigenen nicht beherrschbaren Gefühle nur noch Mauern um sich aufgebaut hat, um keinen weiteren Schmerz/Enttäuschung zu erfahren.