mel_12561320Wens interessiert - der "aktuelle stand"...
Hallo Ihr Lieben,
erst nochmal Danke für Eure Antworten...
Ich bin also heut morgen mit Bauchschmerzen und Übelkeit ins Büro gefahren. Habe die ganze Zeit mit mir gerungen und gekämpft, was tun - Verstand und Stolz gegen Bauchgefühl...
Gegen 9.00 Uhr hab ich ihm ne Mail geschickt:
"na - welche diagnose hat der audi - doc gestellt...
wird es wirklich so teuer?
... hmmm ... vielleicht hab ich gestern ein bischen überreagiert..."
Sonst nix.
Eine Viertelstunde später gab es ein Frühstück auf dem Flur, was ich aber vorher nicht gewusst hatte. Sonst hätte ich mit der Mail erstmal gewartet; sondern geschaut, wie er sich beim Frühstück verhält...
Als ich über den Flur auf das entsprechende Büro zuging, stand er im Türrahmen gelehnt und schaute mir entgegen. Unsere Blicke trafen sich für einige Sekunden und hielten sich aneinander fest und er grinste "verhalten schelmisch" - auch ich konnte mir (trotz immer noch Wut und Enttäuschung) ein leichtes Grimeln nicht verkneifen.
Sonst war aber nichts.
Jedenfalls wurde ER im Laufe des Frühstücks von anderen Kollegen auf sein Auto angesprochen...
Spätestens hier wurde mir bewusst, dass ich ihm gestern Unrecht getan habe.
Der Wagen ist wohl tatsächlich schrott, weil alles Mögliche defekt - somit war er gestern wirklich in der Werkstatt. Und es war somit definitiv KEINE Ausrede von ihm, sondern ein blöder Zufall.
Naja - den ganzen Vormittag wartete ich dann auf eine Antwort von ihm. Die nicht kam. Ich war schon wieder total durch den Wind. Sauer, enttäuscht, alles nicht begreifend...
Mittags standen wir dann nochmal alle zusammen, weil es von einigen Kollegen Sekt auf ihren anstehenden Urlaub gab (auch auf seinen).
Ein paar wenige Male fiel mir auf, dass er kurz zu mir schaute, ganz selten trafen sich mal unsere Blicke - und diese konnte ich bei ihm nicht deuten: einmal lächelnd, dann wiederum ziemlich ernst... mitleidig? zärtlich? nachdenklich? eine Mischung aus allem? Keine Ahnung...
Als ich wieder in mein Büro ging, sagte ich auch nur allgemein ein "schönes Wochenende" und - zu ihm gewandt - kurz und knapp: "schönen urlaub".
Hab weiter gewartet. Kam aber nichts. Hab mit den Tränen gekämpft und mir war kotzübel.
Ja, ich weiß, ihr habt recht und ich weiß es auch selber - ich liebe ihn. Die Gefühle sind noch sehr stark. Aber ich denke, ich kann damit mittlerweile "relativ gut" umgehen, dass wir nicht zusammenseinkönnen.
Doch ihn "so" zu verlieren - als "Freund" oder wie auch immer ich das nennen soll - macht mich mehr fertig als alles andere. Es geht mir immer gut, wenn ich bei ihm bin, mit ihm rede - egal, ob wir damals zusammenwaren oder auch jetzt...
Er hat mir immer Kraft gegeben, auch JETZT gibt er mir immer noch Kraft. Wenn es mir noch so beschissen geht, nach ein paar gewechselten Worten mit ihm fühl ich mich soviel besser... Es ist ganz komisch, derartiges habe ich noch bei keinem anderen Menschen empfunden - weder bei meinen besten Freunden, noch bei jemandem in der Familie... Es klingt völlig bescheuert, aber es ist so. Kann es nicht beschreiben...
Wie auch immer - mal weiter in der "Geschichte":
Gegen 13.30 Uhr war so gut wie niemand mehr da - immer noch nichts von ihm... Ich konnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass er "einfach so" abhaut, ohne noch ein persönliches Wort oder eine Mail... Kenne das nicht von ihm. Als mir aber bewusst wurde, dass nichts mehr kommt, fasste ich einen (wahrscheinlich mal wieder falschen) Entschluss:
Hab meinen Kram gepackt und bin zu ihm ins Büro.
Habe versucht, ernst und sauer zu sein - aber wenn ich ihn sehe, verfliegt einfach alles, ob ich will oder nicht... Naja, was heißt verfliegt - das nicht unbedingt - aber ich kann dann einfach nicht richtig wütend sein.
Blieb erst kurz im Türrahmen stehen, als ich ihn pfeifenderweise am Schreibtisch sitzen sah.
Sagte dann schon ziemlich ernst und nicht gerade fröhlich: "Nen schönen Urlaub wünsch ich Dir!" Er drehte sich zu mir rum, bedankte sich - der Blick wieder nicht zu deuten: überrascht? erfreut? keine Ahnung...
Ich bin dann rein, setzte mich auf den Platz seiner Kollegin und meinte nur (schon recht ernst, aber ein leichtes Grimeln konnt ich nicht verbergen): "Von alleine meldest bzw. verabschiedest Du Dich ja nicht..."
Zeitgleich, wo ich begann das auszusprechen, schaute er mich groß und fragend an und meinte: "Du bist doch nicht sauer, oder???"
Habe den Eindruck, dass er sich ja nach meiner Mail gestern dann doch ein paar Gedanken gemacht hat, denn diese Frage kam kaum dass ich im Büro war...
Guckten uns dann kurz an, weil wir halt gleichzeitig gesprochen hatten und er sagte dann: "Sorry, aber ich hab so viel zu tun, am letzten Tag, die ganzen Baustellen,dies und jenes..." Ich brummelte nur ein "Hmmm..."
Dann antwortete ich (dummerweise gelang mir wieder kein böses Gesicht): "Ja, ich war gestern schon recht sauer..." Er nickte und meinte, das habe er sich nach meiner Antwort schon gedacht (wie gesagt, so kennt er mich eigentlich nicht).
Hab dann auch gesagt: "Es ist das dritte Mal, dass Dir was dazwischengekommen ist. Habe Dir das ja auch geglaubt, aber auf der anderen Seite sieht es für mich so aus, als würdest Du dann kurzfristig absagen, weil Du einfach keinen Bock hast!"
Er guckte mich groß an und sagte dann grinsend: "Nee Du, wenn ich keinen Bock habe oder gehabt hätte, dann würde ich das schon sagen. Und dann würde ich Dich nicht erst drauf ansprechen. Da rede ich dann nicht groß drumrum. Ich hätte auch gestern lieber den Termin in der Werkstatt abgesagt..."
Ich wieder ein "Hmmm..." Und dann fügte ich hinzu: "Du hast ja auch gestern nicht mehr geantwortet..." Worauf er dann sagte, er habe sich absichtlich nicht mehr gemeldet - weil er gedacht hätte, ich würde noch wütender, wenn er erneut geschrieben hätte...
Ich wieder nur ein "Hmmm..." und dann ein: "Ich hab Dir heut morgen geschrieben. Hast Du die gelesen?" - "Ja" Und als ich dann sagte: "Du hättest ja wenigstens darauf antworten können..." druckste er nur rum und meinte was von, ja, schon, hätte er eigentlich...
Ich machte wieder nur "Hmmm...", als ich plötzlich merkte, dass meine Tränchen wieder auf dem Vormarsch waren, die ich aber noch zurückhalten konnte.
Weil ich nicht wusste, was ich von alledem halten sollte bzw. soll...
Es stimmt - er würde nicht fragen, hätte er kein Interesse mehr an einem "losen Kontakt"... Auf der anderen Seite tut er sich manchmal ein bischen schwer...
Naja, ich merkte halt plötzlich: Ich muss weg!
Stand ohne ein weiteres Wort langsam auf, schob den Stuhl zurecht, schaute ihn nicht an und ging mit großen Schritten zur Tür. Dort blieb ich dann nochmal kurz stehen, wir schauten uns für Sekunden an (auch hier wieder: zärtlich?? mitleidig?? hilflos??)
und er meinte (während er ein paar Sachen auf dem Schreibtisch hin und herschob):
"Ja... Wir haben es schon nicht leicht..." Dabei lächelte er ein wenig und schaute dann wieder zu mir...
Ich brachte nur noch ein "Bis dann" raus und war weg...
Leute, ich kenn mich selbst nicht mehr.
"Unsere Geschichte" ist seit einem Jahr vorbei. Wir haben uns seither mehrmals zum Spazieren getroffen, es war immer schön, wir haben uns immer super verstanden... Oft war es schon schwierig, aber jedesmal ging es mir nachher trotzdem gut (wie oben schon beschrieben, einfach mit ihm reden...). Und so mit und mit wurde es immer besser, wir alberten und lachten und redeten über Gott und die Welt...
Was ist nur plötzlich los mit mir???
Ich glaube, mein Problem ist, dass ich Angst habe, ihm gar nichts mehr zu bedeuten - in keinster Weise. Weder als Freundin, noch als "Ex-Geliebte", keine Ahnung...
Andererseits - mit jemandem, der für einen nichts "Besonderes" ist, verabredet man sich doch auch nicht unbedingt, oder? Vor allem mit einer Kollegin, wenn man Familie
hat. Ist doch eigentlich eher "unnormal", oder?
Ich weiß nicht, inwieweit er noch Gefühle für mich hat; ich denke, er hat das alles besser im Griff bzw. "abschalten" können als ich... WENN ich ihm überhaupt noch was bedeute (er hat immer gesagt, dass die Verbindung zwischen uns eine besondere bleiben wird), dann denk ich, auf "freundschaftliche Art"....
Was mich fertigmacht - wenn ich nicht heute über meinen Schatten gesprungen wäre; nicht wieder meinen Stolz ignoriert hätte (den hab ich scheinbar schon lange verloren), wäre er wohl so in Urlaub gegangen - ohne nochmal mit mir zu reden bzw. sich zu melden...
Ich denke, er hat eben schon gemerkt, dass ich wirklich sauer und enttäuscht war - das erste Mal seit unserer ganzen Zeit, dass ich mir sowas mal tatsächlich hab anmerken lassen (hatte ja eher selten Gründe dafür)
Es ist wohl so, dass ich mir selber einfach eingestehen muss, dass er mir wichtiger ist, als ich ihm... Mittlerweile...
Damals war es auf beiden Seiten so...
Und vor einigen Monaten noch hat er mir gesagt, dass er auch noch ziemliche Gefühle für mich hätte...
Naja, ich werde nie erfahren, ob alles, was jemals zwischen uns war, wirklich ernst gemeint war - oder nur leere Worte, vertane Zeit... Kann ich mir aber nicht vorstellen, wenn ich nur an seine Augen, seine Blicke, denke...
Sind Augen nicht die Spiegel der Seele?
Oh Gott, ich schreib und schreib...
Jetzt stehen im Büro 3 Wochen ohne ihn an. Ich hoffe, diese Zeit wird mir mal guttun...
Und wenn er wieder da ist - ich schwöre, von mir aus nie wieder ein Treffen anzusprechen oder ihm nochmal hinterher zu laufen.
ER ist an der Reihe, mir zu zeigen, dass ihm unsere "Freundschaft" (oder wie auch immer man das nennen soll) nicht egal ist...
Wenn nichts mehr kommen sollte - dann weiß ich Bescheid...
Aber dann frag ich mich, wie ich es jemals schaffen soll, damit umzugehen, diese (menschliche) Enttäuschung zu verarbeiten...
Warum nur hab ich immer das Gefühl, ihn zu brauchen???
Nicht zum knutschen, zum kuscheln, zum Sex - einfach "so" - als MENSCH...
Ihr haltet mich bestimmt für total verrückt für das, was ich hier schreibe...
Es ist alles so superschwer auszudrücken...
SO - jetzt hör ich aber endlich auf!
LG Sha
Wer mag, kann ja mal seine Meinung hierzu schreiben...