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Forum / Liebe & Beziehung

Was stimmt da nicht?

Letzte Nachricht: 23. März 2021 um 13:15
A
akito_23337498
22.03.21 um 21:43

Hallo Zusammen!

Ich bin derzeit sehr ratlos und verwirrt, was die Beziehung zu meinem Freund und die Bedeutung, die ich für ihn spiele, angeht. 

Wir sind seit 7 Monaten zusammen und ich liebe ihn sehr, er mich auch. Wir sehen uns 3x die Woche und eigentlich könnte alles so schön sein, wären da ein paar Dinge, die mich immer mehr irritieren.

Als wir und kennenlernten, war ich seit einem Jahr Single,  er seit über zwei. Und dass ist auch schon alles, was ich über sein bisheriges Beziehungsleben von ihm selber weiß und auch erst nach zwei Monaten durch gezielte Nachfrage erfahren habe. Wir sind beide über dreißig,  haben natürlich unser Vorleben und unsere Erfahrungen gemacht. Bisher war es für mich ganz natürlich, dass mit dem neuen Freund/ dem Date auch mal das Gespräch auf vergangene – zumindest die letzte – Beziehungen kam und wenn auch nur oberflächlich (Trennungsgrund, Beziehungsdauer, was wünscht man sich vom (neuen) Partner o.ä.). Ich finde, solche Informationen helfen, dass Gegenüber besser zu verstehen, schließlich machen uns unsere Erfahrungen zu dem, was wir sind. 

Mein Freund ist, was das angeht, sehr verschlossen. Wenn in der Kennenlernphase das Thema auch nur angeschnitten wurde, ist er ausgewichen oder hat abgeblockt und es war ihm sichtlich unangenehm. Direkte Nachfragen habe ich darauf hin bald unterlassen und habe stattdessen belanglos von Charaktereigenschaften, die mir beim anderen wichtig sind erzählt oder von Dingen, die ich an Menschen eben nicht mag, in der Hoffnung, dass er vielleicht auch mit einsteigt. Fehlanzeige. Im Allgemeinen waren diese Themen aber selten, da nichts zurück kam.

Über sich selbst, Erfahrungen, Erlebnisse und Personen aus seinem bisherigen Leben erzählt er von sich aus nie, auch im Gespräch muss ich immer konkret nachfragen, sonst erfahre ich nichts. Mein Freund ist eigentlich ein sehr kommunikativer Mensch und kann auch direkt mit jedem ins Gespräch kommen. Wenn wir uns unterhalten, geht es nur um Allgemeines und nie nur einen Hauch in die Tiefe. Alles in allem sprechen wir nicht viel miteinander, es sei denn,  ich suche das Gespräch. Es kommt nicht selten vor, dass er für längere Zeit geistig abwesend ist und ins Leere starrt. 

 Mir ist bewusst, dass wir noch nicht so lange zusammen sind als dass ich eine tiefenpsychologische Analyse erstellen könnte, allerdings find ich es schon traurig, dass ich von ihm nur Dinge von ihm mitbekomme, die in meiner Anwesenheit geschehen. Den größten Teil der Zeit, in der wir uns ja nicht sehen, weiß ich nicht, was in seinem Leben so los ist, es sei denn ich frage explizit danach. Das Ganze ist ein wahrer Eiertanz, da er – wenn ich direkt etwas von ihm wissen möchte – häufig merkwürdig reagiert, sodass ich mich sehr zurück nehme. Ich habe bereits versucht, ihm klar zu machen, dass ich mich über einen intensiveren Austausch sehr freuen würde, da mich sein Werdegang und Anekdoten aus seinem Leben wirklich interessieren würden. Seiner Ansicht nach besteht da aber kein Problem, außerdem müsse man ja nicht IMMER reden. Das „lustige“ hieran: Ich bin von Natur aus selbst sehr ruhig und verbrauche vielleicht höchstens 60% der Redemenge von anderen Frauen. 

 Vor Kurzem ist mir dann aufgefallen , dass mir das erste Mal wirklich langweilig in seiner Gegenwart geworden ist – dabei langweile ich mich normalerweise noch nicht einmal, wenn ich alleine bin. 😞

Diese ganze Kommunikationsproblematik und meine Unkenntnis über sein Leben neben mir zieht mittlerweile weitere Kreise, die mich immer mehr belasten. Mein Freund ist sehr aktiv auf Instagram, sobald er die Hände frei hat muss die App gecheckt oder etwas gepostet werden, sobald ich jedoch in Display-Sichtweite gerate, drückt er das angesehene Profil schnell weg. Ich frag dann meistens, was es Neues gibt, weil ich diesbezüglich kein Fass aufmachen will. Ich selbst nutze Social Media wenig, checke vllt alle zwei Wochen meinen Facebook Account und das war’s. Eine Freundin, der ich meinen Kummer geklagt habe, hat dies zum Anlass genommen, sein Profil mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie berichtete mir, dass er sehr reges Interesse an den 3 Profilen ein und der selben Dame zeige, da er dort jeden Post like. Diese stellte sich dann aufgrund älterer Posts als seine Exfreundin heraus, die zwei dieser Profile auch erst vor kurzem erstellt habe, was ihm es aber anscheinend immer noch wert war, diese nachträglich zu abonnieren. Ich selbst habe noch losen Kontakt (Geburtstagsgrüße meist) zu zwei Exfreunden, bei einem sogar zu dessen Exfreundin, sodass ich per se ein in Kontakt bleiben nach der Trennung gar nicht verurteile.
Wenn ich aber ein paar Wochen später von seiner gut angetrunkenen Schwägerin erfahren muss, dass die beiden vor über zwei Jahren für 9 Monate eine Fernbeziehung über 700 km hatten und sich nur einmal im Monat besucht haben bis sie ihm „das Herz brach", verwundert mich das Ganze um so mehr. Zumal die beiden sich seitdem weder persönlich gesehen hätten und er wohl sehr lange gebraucht habe, die Trennung zu verarbeiten.

Diese neuen Erkenntnisse in letzter Zeit machen mich sehr traurig, da er nicht mit mir drüber reden kann/oder will, zumal sie ja noch eine Rolle in seinem Leben spielt. Dass er (er befindet sich gerade im Umzug) ihre Liebesbriefe und Andenken aufbewahrt und ich wegen seiner Unachtsamkeit das Glück hatte, ausgerechnet dieses Erinnerungskistchen verpacken zu dürfen – geschenkt, denn ich kann nicht leugnen, dass bei mir nicht auch noch irgendwo ein Foto von einem Ex im Keller herumfliegt.
Dass er sie bei sich Netflix schnorren lässt, nun ja…vielleicht wäre unter Exen da eine Kostenbeteiligung eher angebracht (Zumal ich meinen eigenen Account selbst bezahle).
Dass er die in die Entscheidungsfindung für das neue Mobiliar miteinbezieht (unangenehme Situation für ihn, als ihre diesbezügliche Whatsapp-Nachricht aufploppte, als er mir etwas am Smartphone zeigte)…😑

Liegt es an meiner Intoleranz, dass ich nicht nachvollziehen kann, weshalb jemand, mit dem man vor längerer Zeit ein paar Wochenenden verbracht und verletzt worden ist noch immer eine nicht unwichtige Rolle im Leben spielt und man dies dem Partner vorenthält? Muss ich anders nachfragen?

Ich entschuldige mich jetzt schon einmal für den langen Text.
Ich weiß in der Situation keine Lösung und hinterfrage sogar meine Wahrnehmung was die Sache angeht…ich kann nicht einordnen, ob ich Gespenster sehe, mich in etwas hineinsteigere oder ob an seinem Verhalten tatsächlich etwas nicht ganz koscher ist. Ich kenne mich so nicht, ich habe bereits ein paar langjährige Beziehungen hinter mir, sodass ich zumindest beurteilen kann, dass hier etwas nicht stimmt.

Vielen lieben Dank schon einmal im voraus!
 

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pi-choo
pi-choo
22.03.21 um 22:18

Hallo Zana,

Beim Lesen deines Textes kamen mir mehrere Dinge bekannt vor, obwohl ich meine, genau diese Situation noch nie erlebt zu haben.

Das beschissene Gefühl, mich in einer Dreier Beziehung zu sehen. Ein Partner, der bei der Ex nachfragt, ob die Couch zum Tisch passt.

Kontakt zu einer/m Verflossenen aufrecht zu halten, verbunden mit dem beschissenen Gefühl, sofort mit fliegenden Fahnen sitzengelassen zu werden, wenn Madame mit den Fingern schnippt.

Ein Kerl, der die Kiefer nicht auseinander bekommt, wenn man etwas tiefer gehen will und nicht nur oberflächliches Geschwätz von sich gibt.

Liebe Zana, du scheinst ein sehr klar denkender Mensch zu sein, deshalb nehme  ich an (glaube es aber nicht), daß er ein toller Hecht im Bett ist. Das wäre auf jeden Fall ein sehr guter Grund, ihn weiter zu behalten.

Ich wünsche dir alles Gute,

Pi



 

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grossstadtmensch
22.03.21 um 22:53
In Antwort auf akito_23337498

Hallo Zusammen!

Ich bin derzeit sehr ratlos und verwirrt, was die Beziehung zu meinem Freund und die Bedeutung, die ich für ihn spiele, angeht. 

Wir sind seit 7 Monaten zusammen und ich liebe ihn sehr, er mich auch. Wir sehen uns 3x die Woche und eigentlich könnte alles so schön sein, wären da ein paar Dinge, die mich immer mehr irritieren.

Als wir und kennenlernten, war ich seit einem Jahr Single,  er seit über zwei. Und dass ist auch schon alles, was ich über sein bisheriges Beziehungsleben von ihm selber weiß und auch erst nach zwei Monaten durch gezielte Nachfrage erfahren habe. Wir sind beide über dreißig,  haben natürlich unser Vorleben und unsere Erfahrungen gemacht. Bisher war es für mich ganz natürlich, dass mit dem neuen Freund/ dem Date auch mal das Gespräch auf vergangene – zumindest die letzte – Beziehungen kam und wenn auch nur oberflächlich (Trennungsgrund, Beziehungsdauer, was wünscht man sich vom (neuen) Partner o.ä.). Ich finde, solche Informationen helfen, dass Gegenüber besser zu verstehen, schließlich machen uns unsere Erfahrungen zu dem, was wir sind. 

Mein Freund ist, was das angeht, sehr verschlossen. Wenn in der Kennenlernphase das Thema auch nur angeschnitten wurde, ist er ausgewichen oder hat abgeblockt und es war ihm sichtlich unangenehm. Direkte Nachfragen habe ich darauf hin bald unterlassen und habe stattdessen belanglos von Charaktereigenschaften, die mir beim anderen wichtig sind erzählt oder von Dingen, die ich an Menschen eben nicht mag, in der Hoffnung, dass er vielleicht auch mit einsteigt. Fehlanzeige. Im Allgemeinen waren diese Themen aber selten, da nichts zurück kam.

Über sich selbst, Erfahrungen, Erlebnisse und Personen aus seinem bisherigen Leben erzählt er von sich aus nie, auch im Gespräch muss ich immer konkret nachfragen, sonst erfahre ich nichts. Mein Freund ist eigentlich ein sehr kommunikativer Mensch und kann auch direkt mit jedem ins Gespräch kommen. Wenn wir uns unterhalten, geht es nur um Allgemeines und nie nur einen Hauch in die Tiefe. Alles in allem sprechen wir nicht viel miteinander, es sei denn,  ich suche das Gespräch. Es kommt nicht selten vor, dass er für längere Zeit geistig abwesend ist und ins Leere starrt. 

 Mir ist bewusst, dass wir noch nicht so lange zusammen sind als dass ich eine tiefenpsychologische Analyse erstellen könnte, allerdings find ich es schon traurig, dass ich von ihm nur Dinge von ihm mitbekomme, die in meiner Anwesenheit geschehen. Den größten Teil der Zeit, in der wir uns ja nicht sehen, weiß ich nicht, was in seinem Leben so los ist, es sei denn ich frage explizit danach. Das Ganze ist ein wahrer Eiertanz, da er – wenn ich direkt etwas von ihm wissen möchte – häufig merkwürdig reagiert, sodass ich mich sehr zurück nehme. Ich habe bereits versucht, ihm klar zu machen, dass ich mich über einen intensiveren Austausch sehr freuen würde, da mich sein Werdegang und Anekdoten aus seinem Leben wirklich interessieren würden. Seiner Ansicht nach besteht da aber kein Problem, außerdem müsse man ja nicht IMMER reden. Das „lustige“ hieran: Ich bin von Natur aus selbst sehr ruhig und verbrauche vielleicht höchstens 60% der Redemenge von anderen Frauen. 

 Vor Kurzem ist mir dann aufgefallen , dass mir das erste Mal wirklich langweilig in seiner Gegenwart geworden ist – dabei langweile ich mich normalerweise noch nicht einmal, wenn ich alleine bin. 😞

Diese ganze Kommunikationsproblematik und meine Unkenntnis über sein Leben neben mir zieht mittlerweile weitere Kreise, die mich immer mehr belasten. Mein Freund ist sehr aktiv auf Instagram, sobald er die Hände frei hat muss die App gecheckt oder etwas gepostet werden, sobald ich jedoch in Display-Sichtweite gerate, drückt er das angesehene Profil schnell weg. Ich frag dann meistens, was es Neues gibt, weil ich diesbezüglich kein Fass aufmachen will. Ich selbst nutze Social Media wenig, checke vllt alle zwei Wochen meinen Facebook Account und das war’s. Eine Freundin, der ich meinen Kummer geklagt habe, hat dies zum Anlass genommen, sein Profil mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie berichtete mir, dass er sehr reges Interesse an den 3 Profilen ein und der selben Dame zeige, da er dort jeden Post like. Diese stellte sich dann aufgrund älterer Posts als seine Exfreundin heraus, die zwei dieser Profile auch erst vor kurzem erstellt habe, was ihm es aber anscheinend immer noch wert war, diese nachträglich zu abonnieren. Ich selbst habe noch losen Kontakt (Geburtstagsgrüße meist) zu zwei Exfreunden, bei einem sogar zu dessen Exfreundin, sodass ich per se ein in Kontakt bleiben nach der Trennung gar nicht verurteile.
Wenn ich aber ein paar Wochen später von seiner gut angetrunkenen Schwägerin erfahren muss, dass die beiden vor über zwei Jahren für 9 Monate eine Fernbeziehung über 700 km hatten und sich nur einmal im Monat besucht haben bis sie ihm „das Herz brach", verwundert mich das Ganze um so mehr. Zumal die beiden sich seitdem weder persönlich gesehen hätten und er wohl sehr lange gebraucht habe, die Trennung zu verarbeiten.

Diese neuen Erkenntnisse in letzter Zeit machen mich sehr traurig, da er nicht mit mir drüber reden kann/oder will, zumal sie ja noch eine Rolle in seinem Leben spielt. Dass er (er befindet sich gerade im Umzug) ihre Liebesbriefe und Andenken aufbewahrt und ich wegen seiner Unachtsamkeit das Glück hatte, ausgerechnet dieses Erinnerungskistchen verpacken zu dürfen – geschenkt, denn ich kann nicht leugnen, dass bei mir nicht auch noch irgendwo ein Foto von einem Ex im Keller herumfliegt.
Dass er sie bei sich Netflix schnorren lässt, nun ja…vielleicht wäre unter Exen da eine Kostenbeteiligung eher angebracht (Zumal ich meinen eigenen Account selbst bezahle).
Dass er die in die Entscheidungsfindung für das neue Mobiliar miteinbezieht (unangenehme Situation für ihn, als ihre diesbezügliche Whatsapp-Nachricht aufploppte, als er mir etwas am Smartphone zeigte)…😑

Liegt es an meiner Intoleranz, dass ich nicht nachvollziehen kann, weshalb jemand, mit dem man vor längerer Zeit ein paar Wochenenden verbracht und verletzt worden ist noch immer eine nicht unwichtige Rolle im Leben spielt und man dies dem Partner vorenthält? Muss ich anders nachfragen?

Ich entschuldige mich jetzt schon einmal für den langen Text.
Ich weiß in der Situation keine Lösung und hinterfrage sogar meine Wahrnehmung was die Sache angeht…ich kann nicht einordnen, ob ich Gespenster sehe, mich in etwas hineinsteigere oder ob an seinem Verhalten tatsächlich etwas nicht ganz koscher ist. Ich kenne mich so nicht, ich habe bereits ein paar langjährige Beziehungen hinter mir, sodass ich zumindest beurteilen kann, dass hier etwas nicht stimmt.

Vielen lieben Dank schon einmal im voraus!
 

Sehr langatmig dein Text

Du mmusst verstehen, dass nan nicht alles von seinem Gegenüber wissen muss und er es auch nicht erzählen muss. Ihr lernt euch kennen. Ich habe auch nie von meinen Ex Partnern gesprochen. Warum? Weil es total unwichtig ist. Ist ex! Ich habe auch nie meinen Mann nach seinen ex gefragt. Warum? Weil es total unwichtig ist! Ist ex! Ihr seid jetzt zusammen.  Lernt euch kennen. Er muss nicht reden. Seid still, genießt es zusammen. Lass locker 

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grossstadtmensch
22.03.21 um 22:53
In Antwort auf akito_23337498

Hallo Zusammen!

Ich bin derzeit sehr ratlos und verwirrt, was die Beziehung zu meinem Freund und die Bedeutung, die ich für ihn spiele, angeht. 

Wir sind seit 7 Monaten zusammen und ich liebe ihn sehr, er mich auch. Wir sehen uns 3x die Woche und eigentlich könnte alles so schön sein, wären da ein paar Dinge, die mich immer mehr irritieren.

Als wir und kennenlernten, war ich seit einem Jahr Single,  er seit über zwei. Und dass ist auch schon alles, was ich über sein bisheriges Beziehungsleben von ihm selber weiß und auch erst nach zwei Monaten durch gezielte Nachfrage erfahren habe. Wir sind beide über dreißig,  haben natürlich unser Vorleben und unsere Erfahrungen gemacht. Bisher war es für mich ganz natürlich, dass mit dem neuen Freund/ dem Date auch mal das Gespräch auf vergangene – zumindest die letzte – Beziehungen kam und wenn auch nur oberflächlich (Trennungsgrund, Beziehungsdauer, was wünscht man sich vom (neuen) Partner o.ä.). Ich finde, solche Informationen helfen, dass Gegenüber besser zu verstehen, schließlich machen uns unsere Erfahrungen zu dem, was wir sind. 

Mein Freund ist, was das angeht, sehr verschlossen. Wenn in der Kennenlernphase das Thema auch nur angeschnitten wurde, ist er ausgewichen oder hat abgeblockt und es war ihm sichtlich unangenehm. Direkte Nachfragen habe ich darauf hin bald unterlassen und habe stattdessen belanglos von Charaktereigenschaften, die mir beim anderen wichtig sind erzählt oder von Dingen, die ich an Menschen eben nicht mag, in der Hoffnung, dass er vielleicht auch mit einsteigt. Fehlanzeige. Im Allgemeinen waren diese Themen aber selten, da nichts zurück kam.

Über sich selbst, Erfahrungen, Erlebnisse und Personen aus seinem bisherigen Leben erzählt er von sich aus nie, auch im Gespräch muss ich immer konkret nachfragen, sonst erfahre ich nichts. Mein Freund ist eigentlich ein sehr kommunikativer Mensch und kann auch direkt mit jedem ins Gespräch kommen. Wenn wir uns unterhalten, geht es nur um Allgemeines und nie nur einen Hauch in die Tiefe. Alles in allem sprechen wir nicht viel miteinander, es sei denn,  ich suche das Gespräch. Es kommt nicht selten vor, dass er für längere Zeit geistig abwesend ist und ins Leere starrt. 

 Mir ist bewusst, dass wir noch nicht so lange zusammen sind als dass ich eine tiefenpsychologische Analyse erstellen könnte, allerdings find ich es schon traurig, dass ich von ihm nur Dinge von ihm mitbekomme, die in meiner Anwesenheit geschehen. Den größten Teil der Zeit, in der wir uns ja nicht sehen, weiß ich nicht, was in seinem Leben so los ist, es sei denn ich frage explizit danach. Das Ganze ist ein wahrer Eiertanz, da er – wenn ich direkt etwas von ihm wissen möchte – häufig merkwürdig reagiert, sodass ich mich sehr zurück nehme. Ich habe bereits versucht, ihm klar zu machen, dass ich mich über einen intensiveren Austausch sehr freuen würde, da mich sein Werdegang und Anekdoten aus seinem Leben wirklich interessieren würden. Seiner Ansicht nach besteht da aber kein Problem, außerdem müsse man ja nicht IMMER reden. Das „lustige“ hieran: Ich bin von Natur aus selbst sehr ruhig und verbrauche vielleicht höchstens 60% der Redemenge von anderen Frauen. 

 Vor Kurzem ist mir dann aufgefallen , dass mir das erste Mal wirklich langweilig in seiner Gegenwart geworden ist – dabei langweile ich mich normalerweise noch nicht einmal, wenn ich alleine bin. 😞

Diese ganze Kommunikationsproblematik und meine Unkenntnis über sein Leben neben mir zieht mittlerweile weitere Kreise, die mich immer mehr belasten. Mein Freund ist sehr aktiv auf Instagram, sobald er die Hände frei hat muss die App gecheckt oder etwas gepostet werden, sobald ich jedoch in Display-Sichtweite gerate, drückt er das angesehene Profil schnell weg. Ich frag dann meistens, was es Neues gibt, weil ich diesbezüglich kein Fass aufmachen will. Ich selbst nutze Social Media wenig, checke vllt alle zwei Wochen meinen Facebook Account und das war’s. Eine Freundin, der ich meinen Kummer geklagt habe, hat dies zum Anlass genommen, sein Profil mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie berichtete mir, dass er sehr reges Interesse an den 3 Profilen ein und der selben Dame zeige, da er dort jeden Post like. Diese stellte sich dann aufgrund älterer Posts als seine Exfreundin heraus, die zwei dieser Profile auch erst vor kurzem erstellt habe, was ihm es aber anscheinend immer noch wert war, diese nachträglich zu abonnieren. Ich selbst habe noch losen Kontakt (Geburtstagsgrüße meist) zu zwei Exfreunden, bei einem sogar zu dessen Exfreundin, sodass ich per se ein in Kontakt bleiben nach der Trennung gar nicht verurteile.
Wenn ich aber ein paar Wochen später von seiner gut angetrunkenen Schwägerin erfahren muss, dass die beiden vor über zwei Jahren für 9 Monate eine Fernbeziehung über 700 km hatten und sich nur einmal im Monat besucht haben bis sie ihm „das Herz brach", verwundert mich das Ganze um so mehr. Zumal die beiden sich seitdem weder persönlich gesehen hätten und er wohl sehr lange gebraucht habe, die Trennung zu verarbeiten.

Diese neuen Erkenntnisse in letzter Zeit machen mich sehr traurig, da er nicht mit mir drüber reden kann/oder will, zumal sie ja noch eine Rolle in seinem Leben spielt. Dass er (er befindet sich gerade im Umzug) ihre Liebesbriefe und Andenken aufbewahrt und ich wegen seiner Unachtsamkeit das Glück hatte, ausgerechnet dieses Erinnerungskistchen verpacken zu dürfen – geschenkt, denn ich kann nicht leugnen, dass bei mir nicht auch noch irgendwo ein Foto von einem Ex im Keller herumfliegt.
Dass er sie bei sich Netflix schnorren lässt, nun ja…vielleicht wäre unter Exen da eine Kostenbeteiligung eher angebracht (Zumal ich meinen eigenen Account selbst bezahle).
Dass er die in die Entscheidungsfindung für das neue Mobiliar miteinbezieht (unangenehme Situation für ihn, als ihre diesbezügliche Whatsapp-Nachricht aufploppte, als er mir etwas am Smartphone zeigte)…😑

Liegt es an meiner Intoleranz, dass ich nicht nachvollziehen kann, weshalb jemand, mit dem man vor längerer Zeit ein paar Wochenenden verbracht und verletzt worden ist noch immer eine nicht unwichtige Rolle im Leben spielt und man dies dem Partner vorenthält? Muss ich anders nachfragen?

Ich entschuldige mich jetzt schon einmal für den langen Text.
Ich weiß in der Situation keine Lösung und hinterfrage sogar meine Wahrnehmung was die Sache angeht…ich kann nicht einordnen, ob ich Gespenster sehe, mich in etwas hineinsteigere oder ob an seinem Verhalten tatsächlich etwas nicht ganz koscher ist. Ich kenne mich so nicht, ich habe bereits ein paar langjährige Beziehungen hinter mir, sodass ich zumindest beurteilen kann, dass hier etwas nicht stimmt.

Vielen lieben Dank schon einmal im voraus!
 

Sehr langatmig dein Text

Du mmusst verstehen, dass nan nicht alles von seinem Gegenüber wissen muss und er es auch nicht erzählen muss. Ihr lernt euch kennen. Ich habe auch nie von meinen Ex Partnern gesprochen. Warum? Weil es total unwichtig ist. Ist ex! Ich habe auch nie meinen Mann nach seinen ex gefragt. Warum? Weil es total unwichtig ist! Ist ex! Ihr seid jetzt zusammen.  Lernt euch kennen. Er muss nicht reden. Seid still, genießt es zusammen. Lass locker 

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lacaracol
lacaracol
23.03.21 um 8:28
In Antwort auf akito_23337498

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Ich bin derzeit sehr ratlos und verwirrt, was die Beziehung zu meinem Freund und die Bedeutung, die ich für ihn spiele, angeht. 

Wir sind seit 7 Monaten zusammen und ich liebe ihn sehr, er mich auch. Wir sehen uns 3x die Woche und eigentlich könnte alles so schön sein, wären da ein paar Dinge, die mich immer mehr irritieren.

Als wir und kennenlernten, war ich seit einem Jahr Single,  er seit über zwei. Und dass ist auch schon alles, was ich über sein bisheriges Beziehungsleben von ihm selber weiß und auch erst nach zwei Monaten durch gezielte Nachfrage erfahren habe. Wir sind beide über dreißig,  haben natürlich unser Vorleben und unsere Erfahrungen gemacht. Bisher war es für mich ganz natürlich, dass mit dem neuen Freund/ dem Date auch mal das Gespräch auf vergangene – zumindest die letzte – Beziehungen kam und wenn auch nur oberflächlich (Trennungsgrund, Beziehungsdauer, was wünscht man sich vom (neuen) Partner o.ä.). Ich finde, solche Informationen helfen, dass Gegenüber besser zu verstehen, schließlich machen uns unsere Erfahrungen zu dem, was wir sind. 

Mein Freund ist, was das angeht, sehr verschlossen. Wenn in der Kennenlernphase das Thema auch nur angeschnitten wurde, ist er ausgewichen oder hat abgeblockt und es war ihm sichtlich unangenehm. Direkte Nachfragen habe ich darauf hin bald unterlassen und habe stattdessen belanglos von Charaktereigenschaften, die mir beim anderen wichtig sind erzählt oder von Dingen, die ich an Menschen eben nicht mag, in der Hoffnung, dass er vielleicht auch mit einsteigt. Fehlanzeige. Im Allgemeinen waren diese Themen aber selten, da nichts zurück kam.

Über sich selbst, Erfahrungen, Erlebnisse und Personen aus seinem bisherigen Leben erzählt er von sich aus nie, auch im Gespräch muss ich immer konkret nachfragen, sonst erfahre ich nichts. Mein Freund ist eigentlich ein sehr kommunikativer Mensch und kann auch direkt mit jedem ins Gespräch kommen. Wenn wir uns unterhalten, geht es nur um Allgemeines und nie nur einen Hauch in die Tiefe. Alles in allem sprechen wir nicht viel miteinander, es sei denn,  ich suche das Gespräch. Es kommt nicht selten vor, dass er für längere Zeit geistig abwesend ist und ins Leere starrt. 

 Mir ist bewusst, dass wir noch nicht so lange zusammen sind als dass ich eine tiefenpsychologische Analyse erstellen könnte, allerdings find ich es schon traurig, dass ich von ihm nur Dinge von ihm mitbekomme, die in meiner Anwesenheit geschehen. Den größten Teil der Zeit, in der wir uns ja nicht sehen, weiß ich nicht, was in seinem Leben so los ist, es sei denn ich frage explizit danach. Das Ganze ist ein wahrer Eiertanz, da er – wenn ich direkt etwas von ihm wissen möchte – häufig merkwürdig reagiert, sodass ich mich sehr zurück nehme. Ich habe bereits versucht, ihm klar zu machen, dass ich mich über einen intensiveren Austausch sehr freuen würde, da mich sein Werdegang und Anekdoten aus seinem Leben wirklich interessieren würden. Seiner Ansicht nach besteht da aber kein Problem, außerdem müsse man ja nicht IMMER reden. Das „lustige“ hieran: Ich bin von Natur aus selbst sehr ruhig und verbrauche vielleicht höchstens 60% der Redemenge von anderen Frauen. 

 Vor Kurzem ist mir dann aufgefallen , dass mir das erste Mal wirklich langweilig in seiner Gegenwart geworden ist – dabei langweile ich mich normalerweise noch nicht einmal, wenn ich alleine bin. 😞

Diese ganze Kommunikationsproblematik und meine Unkenntnis über sein Leben neben mir zieht mittlerweile weitere Kreise, die mich immer mehr belasten. Mein Freund ist sehr aktiv auf Instagram, sobald er die Hände frei hat muss die App gecheckt oder etwas gepostet werden, sobald ich jedoch in Display-Sichtweite gerate, drückt er das angesehene Profil schnell weg. Ich frag dann meistens, was es Neues gibt, weil ich diesbezüglich kein Fass aufmachen will. Ich selbst nutze Social Media wenig, checke vllt alle zwei Wochen meinen Facebook Account und das war’s. Eine Freundin, der ich meinen Kummer geklagt habe, hat dies zum Anlass genommen, sein Profil mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie berichtete mir, dass er sehr reges Interesse an den 3 Profilen ein und der selben Dame zeige, da er dort jeden Post like. Diese stellte sich dann aufgrund älterer Posts als seine Exfreundin heraus, die zwei dieser Profile auch erst vor kurzem erstellt habe, was ihm es aber anscheinend immer noch wert war, diese nachträglich zu abonnieren. Ich selbst habe noch losen Kontakt (Geburtstagsgrüße meist) zu zwei Exfreunden, bei einem sogar zu dessen Exfreundin, sodass ich per se ein in Kontakt bleiben nach der Trennung gar nicht verurteile.
Wenn ich aber ein paar Wochen später von seiner gut angetrunkenen Schwägerin erfahren muss, dass die beiden vor über zwei Jahren für 9 Monate eine Fernbeziehung über 700 km hatten und sich nur einmal im Monat besucht haben bis sie ihm „das Herz brach", verwundert mich das Ganze um so mehr. Zumal die beiden sich seitdem weder persönlich gesehen hätten und er wohl sehr lange gebraucht habe, die Trennung zu verarbeiten.

Diese neuen Erkenntnisse in letzter Zeit machen mich sehr traurig, da er nicht mit mir drüber reden kann/oder will, zumal sie ja noch eine Rolle in seinem Leben spielt. Dass er (er befindet sich gerade im Umzug) ihre Liebesbriefe und Andenken aufbewahrt und ich wegen seiner Unachtsamkeit das Glück hatte, ausgerechnet dieses Erinnerungskistchen verpacken zu dürfen – geschenkt, denn ich kann nicht leugnen, dass bei mir nicht auch noch irgendwo ein Foto von einem Ex im Keller herumfliegt.
Dass er sie bei sich Netflix schnorren lässt, nun ja…vielleicht wäre unter Exen da eine Kostenbeteiligung eher angebracht (Zumal ich meinen eigenen Account selbst bezahle).
Dass er die in die Entscheidungsfindung für das neue Mobiliar miteinbezieht (unangenehme Situation für ihn, als ihre diesbezügliche Whatsapp-Nachricht aufploppte, als er mir etwas am Smartphone zeigte)…😑

Liegt es an meiner Intoleranz, dass ich nicht nachvollziehen kann, weshalb jemand, mit dem man vor längerer Zeit ein paar Wochenenden verbracht und verletzt worden ist noch immer eine nicht unwichtige Rolle im Leben spielt und man dies dem Partner vorenthält? Muss ich anders nachfragen?

Ich entschuldige mich jetzt schon einmal für den langen Text.
Ich weiß in der Situation keine Lösung und hinterfrage sogar meine Wahrnehmung was die Sache angeht…ich kann nicht einordnen, ob ich Gespenster sehe, mich in etwas hineinsteigere oder ob an seinem Verhalten tatsächlich etwas nicht ganz koscher ist. Ich kenne mich so nicht, ich habe bereits ein paar langjährige Beziehungen hinter mir, sodass ich zumindest beurteilen kann, dass hier etwas nicht stimmt.

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Oh Mann.. da hast dir ja ein Prachtexemplar angelacht.. 

Du wirkst auf mich wirklich bodenständig und reflektiert..

Der Junge hat noch ganz und gar nicht abgeschlossen mit der Ex.. ja vielleicht ist er auch nur mit dhr zusammen um ihr zu zeigen, dass er auch andere haben kann.. 


Bei meinem Ex war die Gespächskultur ähnlich.. das fiese war, dass unsere Gespräche zu Beginn richtig Tiefgang hatten.. bis ich mir nach 3 Jahren eingestehen musste, dass ich nicht "mehr" bekomme.. Jeden Ansatz in diese Richtung wurde wortkarg kommentiert oder sonst wie abkelemmt.. dass ich mit meinen Freundinnen darüber austauschen soll.. ich habe mich echt hinterfragt, ob der Partner für das Bedürfnis nach tiefgehender Kommunikation aufkommen muss.. 


Die Trennung ging mir dann gar nicht mal Nahe, was hätte mir denn auch Nahe gehen sollen? Diese emotionale Verbundenheit war einfach nicht mehr da.. und den Anfangszustand wieder herzustellen war eine Illusion.. 

Nach der Trennung habe ich mich mit dieser Thematik nochmals befasst.. und für mich ist das ein Anspruch an den Partner. Punkt. 


Entscheide für dich was dir wichtig ist und was du so sehr "liebst" an deinem Freund. Hängst du vielleicht auch (noch) an einer Illusion und wünscht dir diese sehnlichst herbei? Wie sieht aber die Realität aus? Bist du bereit auf etwas zu verzichten, das dir so wichtig ist?
"Liebe" allein reicht nicht aus um eine erfüllende Beziehung zu führen.. 
Was müsste passieren, damit deine Bez. erfüllend wird? Kann dein Freund das bieten? 

Mir scheint, als wär die Kommunikation mit ihr quietschlebendig, wo eure eher einem 80-jährigen, ewig verheirateten Paar gleicht, welches den Aufwand für einen neuen Partner nicht mehr betreiben mag..

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dalton_12118214
23.03.21 um 9:48
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Wir sind seit 7 Monaten zusammen und ich liebe ihn sehr, er mich auch. Wir sehen uns 3x die Woche und eigentlich könnte alles so schön sein, wären da ein paar Dinge, die mich immer mehr irritieren.

Als wir und kennenlernten, war ich seit einem Jahr Single,  er seit über zwei. Und dass ist auch schon alles, was ich über sein bisheriges Beziehungsleben von ihm selber weiß und auch erst nach zwei Monaten durch gezielte Nachfrage erfahren habe. Wir sind beide über dreißig,  haben natürlich unser Vorleben und unsere Erfahrungen gemacht. Bisher war es für mich ganz natürlich, dass mit dem neuen Freund/ dem Date auch mal das Gespräch auf vergangene – zumindest die letzte – Beziehungen kam und wenn auch nur oberflächlich (Trennungsgrund, Beziehungsdauer, was wünscht man sich vom (neuen) Partner o.ä.). Ich finde, solche Informationen helfen, dass Gegenüber besser zu verstehen, schließlich machen uns unsere Erfahrungen zu dem, was wir sind. 

Mein Freund ist, was das angeht, sehr verschlossen. Wenn in der Kennenlernphase das Thema auch nur angeschnitten wurde, ist er ausgewichen oder hat abgeblockt und es war ihm sichtlich unangenehm. Direkte Nachfragen habe ich darauf hin bald unterlassen und habe stattdessen belanglos von Charaktereigenschaften, die mir beim anderen wichtig sind erzählt oder von Dingen, die ich an Menschen eben nicht mag, in der Hoffnung, dass er vielleicht auch mit einsteigt. Fehlanzeige. Im Allgemeinen waren diese Themen aber selten, da nichts zurück kam.

Über sich selbst, Erfahrungen, Erlebnisse und Personen aus seinem bisherigen Leben erzählt er von sich aus nie, auch im Gespräch muss ich immer konkret nachfragen, sonst erfahre ich nichts. Mein Freund ist eigentlich ein sehr kommunikativer Mensch und kann auch direkt mit jedem ins Gespräch kommen. Wenn wir uns unterhalten, geht es nur um Allgemeines und nie nur einen Hauch in die Tiefe. Alles in allem sprechen wir nicht viel miteinander, es sei denn,  ich suche das Gespräch. Es kommt nicht selten vor, dass er für längere Zeit geistig abwesend ist und ins Leere starrt. 

 Mir ist bewusst, dass wir noch nicht so lange zusammen sind als dass ich eine tiefenpsychologische Analyse erstellen könnte, allerdings find ich es schon traurig, dass ich von ihm nur Dinge von ihm mitbekomme, die in meiner Anwesenheit geschehen. Den größten Teil der Zeit, in der wir uns ja nicht sehen, weiß ich nicht, was in seinem Leben so los ist, es sei denn ich frage explizit danach. Das Ganze ist ein wahrer Eiertanz, da er – wenn ich direkt etwas von ihm wissen möchte – häufig merkwürdig reagiert, sodass ich mich sehr zurück nehme. Ich habe bereits versucht, ihm klar zu machen, dass ich mich über einen intensiveren Austausch sehr freuen würde, da mich sein Werdegang und Anekdoten aus seinem Leben wirklich interessieren würden. Seiner Ansicht nach besteht da aber kein Problem, außerdem müsse man ja nicht IMMER reden. Das „lustige“ hieran: Ich bin von Natur aus selbst sehr ruhig und verbrauche vielleicht höchstens 60% der Redemenge von anderen Frauen. 

 Vor Kurzem ist mir dann aufgefallen , dass mir das erste Mal wirklich langweilig in seiner Gegenwart geworden ist – dabei langweile ich mich normalerweise noch nicht einmal, wenn ich alleine bin. 😞

Diese ganze Kommunikationsproblematik und meine Unkenntnis über sein Leben neben mir zieht mittlerweile weitere Kreise, die mich immer mehr belasten. Mein Freund ist sehr aktiv auf Instagram, sobald er die Hände frei hat muss die App gecheckt oder etwas gepostet werden, sobald ich jedoch in Display-Sichtweite gerate, drückt er das angesehene Profil schnell weg. Ich frag dann meistens, was es Neues gibt, weil ich diesbezüglich kein Fass aufmachen will. Ich selbst nutze Social Media wenig, checke vllt alle zwei Wochen meinen Facebook Account und das war’s. Eine Freundin, der ich meinen Kummer geklagt habe, hat dies zum Anlass genommen, sein Profil mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie berichtete mir, dass er sehr reges Interesse an den 3 Profilen ein und der selben Dame zeige, da er dort jeden Post like. Diese stellte sich dann aufgrund älterer Posts als seine Exfreundin heraus, die zwei dieser Profile auch erst vor kurzem erstellt habe, was ihm es aber anscheinend immer noch wert war, diese nachträglich zu abonnieren. Ich selbst habe noch losen Kontakt (Geburtstagsgrüße meist) zu zwei Exfreunden, bei einem sogar zu dessen Exfreundin, sodass ich per se ein in Kontakt bleiben nach der Trennung gar nicht verurteile.
Wenn ich aber ein paar Wochen später von seiner gut angetrunkenen Schwägerin erfahren muss, dass die beiden vor über zwei Jahren für 9 Monate eine Fernbeziehung über 700 km hatten und sich nur einmal im Monat besucht haben bis sie ihm „das Herz brach", verwundert mich das Ganze um so mehr. Zumal die beiden sich seitdem weder persönlich gesehen hätten und er wohl sehr lange gebraucht habe, die Trennung zu verarbeiten.

Diese neuen Erkenntnisse in letzter Zeit machen mich sehr traurig, da er nicht mit mir drüber reden kann/oder will, zumal sie ja noch eine Rolle in seinem Leben spielt. Dass er (er befindet sich gerade im Umzug) ihre Liebesbriefe und Andenken aufbewahrt und ich wegen seiner Unachtsamkeit das Glück hatte, ausgerechnet dieses Erinnerungskistchen verpacken zu dürfen – geschenkt, denn ich kann nicht leugnen, dass bei mir nicht auch noch irgendwo ein Foto von einem Ex im Keller herumfliegt.
Dass er sie bei sich Netflix schnorren lässt, nun ja…vielleicht wäre unter Exen da eine Kostenbeteiligung eher angebracht (Zumal ich meinen eigenen Account selbst bezahle).
Dass er die in die Entscheidungsfindung für das neue Mobiliar miteinbezieht (unangenehme Situation für ihn, als ihre diesbezügliche Whatsapp-Nachricht aufploppte, als er mir etwas am Smartphone zeigte)…😑

Liegt es an meiner Intoleranz, dass ich nicht nachvollziehen kann, weshalb jemand, mit dem man vor längerer Zeit ein paar Wochenenden verbracht und verletzt worden ist noch immer eine nicht unwichtige Rolle im Leben spielt und man dies dem Partner vorenthält? Muss ich anders nachfragen?

Ich entschuldige mich jetzt schon einmal für den langen Text.
Ich weiß in der Situation keine Lösung und hinterfrage sogar meine Wahrnehmung was die Sache angeht…ich kann nicht einordnen, ob ich Gespenster sehe, mich in etwas hineinsteigere oder ob an seinem Verhalten tatsächlich etwas nicht ganz koscher ist. Ich kenne mich so nicht, ich habe bereits ein paar langjährige Beziehungen hinter mir, sodass ich zumindest beurteilen kann, dass hier etwas nicht stimmt.

Vielen lieben Dank schon einmal im voraus!
 

Hallo liebe Zana,

Ich glaube,  deine Zweifel sind mehr als berechtigt. 

Klar seid ihr noch nicht lange zusammen, aber du hast ein gutes Gespür, und merkst, ob sich was gut oder schlecht anfühlt. Außerdem reflektierst du gründlich. 

Oberflächliches Gerede oder Herumdruckserei sind für Vertrauens- und Bindungsaufbau genau so Gift wie Verheimlichen oder Verschweigen. Klar, über manche Dinge redet man(n) nicht gerne, aber über eine Beziehung, die zwei Jahre her ist?! 

Und offensichtlich noch so präsent ist? Netflix-Accounts sind so schnell selbst erstellt, dass es meine 9jährige schaffen würde. 

Nein, der Mann an deiner Seite ist nicht offen, wahrscheinlich nicht mal gegenüber sich selbst. Das wäre mal gründlich zu hinterfragen, und zwar ohne Selbstzweifel. Er muss sich comitten zu euch und die Karten offen legen. Was hält ihn an ihr und welche anderen Leichen hat er im Keller? 

Das heißt nicht, dass du ab sofort in den Instagram-Accounts stöbert oder du ihm irgendwas verbietest - aber so schätz ich dich nicht ein! Du möchtest aber wissen, woran du bist. Das ist legitim nach dieser Zeit, weil es auch dein Leben und deine Liebe ist,  die du ihm schenkst. 

Alles Gute!

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rabenschwarz
rabenschwarz
23.03.21 um 13:15
In Antwort auf grossstadtmensch

Sehr langatmig dein Text

Du mmusst verstehen, dass nan nicht alles von seinem Gegenüber wissen muss und er es auch nicht erzählen muss. Ihr lernt euch kennen. Ich habe auch nie von meinen Ex Partnern gesprochen. Warum? Weil es total unwichtig ist. Ist ex! Ich habe auch nie meinen Mann nach seinen ex gefragt. Warum? Weil es total unwichtig ist! Ist ex! Ihr seid jetzt zusammen.  Lernt euch kennen. Er muss nicht reden. Seid still, genießt es zusammen. Lass locker 

Naja "Ex ist Ex" ist das doch hier aber nicht der Fall wenn sie sogar die Möbel bei ihm mit aussucht via WhatsApp, er täglich auf ihren drei Profilen stalkt, er ihr Netflix zahlt, es aber alles der Partnerin, die ihr Netflix übrigens selber zahlen muss, komplett verschwiegen wird und wenn das Handy leuchtet wird es panisch an sich gerissen wenn sie zu nahe kommt.
 

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