So wie Dir ging es wohl damals meiner ersten großen Liebe....
..... wenn auch die Situation wahrscheinlich etwas anders war.
Ich war damals "streng katholisch". Sie kam aus einem ebensolchen Elternhaus.
Als wir uns kennen- und liebenlernten, war sie 17 und ich 18.
Ich konnte mir damals körperliche Liebe nicht vorstellen vor der Eheschließung - sie dagegegen "brauchte es". Und zwar mit zunehmendem Alter offenbar immer mehr und intensiver.
Von mir "bekam" sie "es" nícht. Also begann sie, es "sich" bei anderen - ständig wechselnden Partnern - zu "holen". Erst ahnte ich "es", dann wußte ich "es" und sie machte auch kein Geheimnis mehr draus. Sogar ein alter Jugendfreund und ein gemeinsamer väterlicher Freund (er war damals etwa 58 Jahre alt - also 40 Jahre älter als sie), wurden zu sexuellen Freuden von ihr "herangezogen".
Es schmerzte mich zwar sehr, aber mein Glaube war stärker. Und mein Vertrauen, dass "es" irgendwann einmal "ganz alleine" aufhören würde.
Als ich gut 20 Jahre jung war, holte ich sie - wie so oft - von ihrer Arbeitsstelle ab. Sie sah sehr "desolat" und "abgekämpft" aus. Nach intensiverer Nachfrage berichtete sie mir, dass sie grade mit 5 Bäckergesellen (sie arbeitete als Verkäuferin in einer Bäckerei) "geschlafen" habe. Das war dann das Ende unserer Beziehung.
Warum ich das so ausführlich berichte? Weil ich bis heute noch nicht weiss, ob es wirklich gut und richtig für uns war, diese Beziehung zu beenden. Denn "ein Zipfel Liebe" zu ihr ist in mir bis heute (47 Jahre später...) erhalten geblieben. Und der Schmerz über die Trennung ebenso.
Ach ja: Auch meine spätere Frau - mit der ich heute 43 Jahre verheiratet bin - hat über fast 10 Jahre hinweg ein rein sexuell begründetes Verhältnis "gepflegt". Unsere Ehe besteht - rd. 22 Jahre nach Beendigung dieses Verhältnisses von meiner Frau - immer noch. Sexuell haben wir seit damals keinerlei Berührungspunkte mehr (weil sie meine Frau ohne jemals eine Begründung dafür zu geben nicht mehr wünscht). Aber unsere Ehe aufzugeben, wäre für uns beide ein sehr herber Verlust. Denn wir haben gelernt, Liebe und Sex voneinander zu trennen.
Mein Rat an Dich: Wenn Dein Freund Dich nicht ausreichend sexuell befriedigen kann, solltest Du einmal sehr sorgfältig darüber nachdenken, warum das so ist. Und es ihm sagen. Gibt es für Dich dann immer noch keine Lösung des Problems, dann solltest Du dies Deinem Freund ebenfalls sagen. Und ihm auch sagen, dass Du Dir die Befriedigung anderweitig holen wirst. Auch wenn es Euch beiden sehr weh tun wird. Ehrlichkeit ist hier für Beide letztendlich einfach die bessere Lösung. Nicht zuletzt deshalb, damit Vertrauen nicht zerstört wird.
Vielleicht wird Eure Beziehung durch eine solche Aussprache sogar noch besser/inniger. Den Versuch ist es allemal wert....