Hallo cefeu,
erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort!!
Erstmal will ich sagen, dass du das Problem bestens erkannt hast. Du verstehst genau was das Problem ist.
ich würd mal davon ausgehen, dass mindestens 43,7% aller braven Familienväter mit gut laufender, liebevoller Beziehung früher mal eine wilde Zeit hatten, in der sie alles mitgenommen haben, was nicht bei drei aufm Baum war.
Der Meinung bin ich eben auch. Deswegen weiß ich nicht, ob es Sinn macht ihn jetzt festzuhalten. Dann kommt früher oder später: Schatz, ich habe mich noch nicht ausgelebt, ich muss meine Jugend nachholen, ich mach Schluss Darauf hab ich keine Lust .. Es wäre sinnvoller, wenn man sich jetzt nochmal trennt, jeder seiner Wege geht und in ein paar Jahren nochmal anfängt um eben dann sich gemeinsam zur Ruhe zu setzen. Aber leider funktioniert sowas fast nie.
Das Hauptproblem dabei ist der eigene Wille. Man muss diese Veränderung letztlich für sich selbst WOLLEN. Bei euch ist das, denk ich, ungünstig gelaufen, weil dein Freund sich nicht wirklich für sich selbst ändern will, sondern bloß dir zuliebe. Damit er dich nicht verliert. Da fehlt ihm also die richtig starke Motivation. Wenn du nicht da wärst, würde er wahrscheinlich weiter jagen und sammeln und nix vermissen.
Das hast du komplett richtig erfasst, hätte es selbst nicht besser sagen können. Das ist mir noch nie so richtig bewusst geworden, aber du hast vollkommen Recht. Kann ich daraus irgendwas schlussfolgern, was mein Verhalten ihm gegenüber betrifft, kann ich ihn irgendwie dazu motivieren sich für sich selbst ändern zu wollen? Er hat ja immer mal schon solche Andeutungen gemacht. Er umgibt sich immer mehr mit Pärchen und sieht es als erstrebenswert an, so eine gut funktionierende Beziehung zu haben. (Was wiederum keinen Sinn macht, wenn er von vornherein mit der Einstellung heran geht, dass unsere Beziehung befristet ist. Das kommt so rüber, als wollte er nur mal ausprobieren, und wenns klappt ist es langweilig)
Außerdem hast du schon so viel Sch@iß von ihm mitgemacht, dass er sich mittlerweile mit einigem Recht sagen kann: "SO sehr muss ich mich auch wieder nicht für sie anstrengen - sie bleibt ja doch bei mir, egal was ich tue und bei wievielen Mädels ich mir Bestätigung hole".
Klar sagt er dir das nicht so ins Gesicht, vielleicht ist ihm das selber auch nur halb bewusst, dass er so denkt. Aber bei seinem Verhalten spielt das auf jeden Fall ne Rolle.
Das stimmt zwar ein wenig, aber nur teilweise. Wenn wir uns gestritten haben war ich jedes mal soweit, dass ich gehen und nie wieder kommen wollte. Aber er ließ mich nicht. Er hat mich so lange festgehalten bis ich aufgegeben habe. Und ich meine festgehalten wortwörtlich. Am Anfang habe ich auch einmal wirklich Schluss gemacht, aber nach einer Woche kam er reumütig an und hat in der Trennungswoche einfach unglaublich gelitten gehabt.
Trotzdem geb ich dir recht, ja es kann sein, dass er im Unterbewusstsein so denkt.
Was willst du denn "alles versuchen"? Wie kommst du darauf, dass DU irgendwelche Macht darüber hast, was ER mit seinem (Gefühls-)Leben anfängt? Du willst anscheinend nicht wahrhaben, dass das mit der Bestätigungsjagerei SEIN Problem ist und dass nur ER was dagegen tun kann. Du kannst da allerhöchstens unterstützend mitwirken, aber schätzungsweise 98% der Arbeit muss von ihm kommen.
Ja ich weiß, das hab ich mittlerweile auch verstanden. Ich weiß dass das von ihm kommen muss. Ich zwinge ihn auch zu absolut gar nichts. Er zwingt SICH SELBST dazu, um mich nicht zu verlieren. Das hast du ja schon gesagt .. Meine Frage ist, wie ich damit umgehen soll. Soll ich weiterhin daran glauben, dass er es schafft sich umzustellen? Soll ich versuchen das weiterhin auszuhalten? Ich meine es ist nicht gerade einfach für mich so zu leben .. Und wie gesagt, es IST ja auch wirklich alles schon viiiiiel besser geworden. Und ich sehe jede Woche eine kleine Verbesserung von ihm.
Außerdem .. wie kann er denn diese Sucht oder was auch immer, von sich selbst überwinden? Kann ich ihm dabei irgendwie helfen? Ich meine die Bestätigungssuche hat ja einen zwingenden Grund, sonst würde er es nicht machen. Man kann ja nich einfach sagen: So und jetzt hör ich auf damit, weil ich das nicht mehr brauche
Das Problem ist ja nicht, dass er keine Gefühle für dich hat, sondern dass er es nun mal gewohnt ist, sein Selbstwertgefühl mit viel Mädelskontakt aufzubessern. Sowas kann durchaus ne Sucht sein. Und nur durch Verliebtheit stellt sich so ne suchtartige Gewohnheit nicht plötzlich ab - wenn du das glaubst, dann überschätzt du die Macht von "Gefühlen" gewaltig.
Wie gesagt, er müsste das für sich selber ablegen wollen, nicht nur dir zuliebe. Anders klappt es nicht.
Habe noch nie daran gedacht, dass es durchaus ein suchtartiges Verhalten sein könnte und dass das nicht so einfach ist.
Das ist ja auch gar nicht so richtig das Thema, wie gesagt das ist ja schon viiiel besser geworden. Es beschäftigt mich eher dass ER sich nicht so richtig für die Beziehung Öffnet sich fallen lässt. Ich habe immer so das Gefühl, dass er jetzt einfach eine schöne Zeit mit mir verbringen will, mich auch liebt, aber halt schon von vornherein mit der Einstellung an die Beziehung ran geht, dass es eh eine befristete Sache ist. Dass er andauernd darüber nachdenkt, ob die Beziehung wirklich das Richtige ist oder ob er nich doch wieder seinem Jäger-Leben nachgehen sollte.
Mit dieser Einstellung komme ich aber nicht klar, was will ich dann noch darin investieren?! Dann kann ich auch Schluss machen und gleich als Single weiter machen. Denn je länger die Beziehung, desto schmerzhafter die Trennung.
Ich habe ja auch mittlerweile eine Strategie entwickelt, wie ich damit umgehe. Wie ich schon sagte, indem ich mich halt auch der Beziehung nicht ganz hingebe und ein kleines bisschen emotional distanziert bleibe. Aber das wiederum merkt er ja und es verletzt ihn. Das kann ja dann auch nicht zum Ziel führen?!