Das Leben der Geliebten - gebunden und doch ungebunden zu sein??
Einen Mann zu haben - aber eben doch auch nicht??
Mal ganz ehrlich - was treibt Frau dazu Geliebte zu werden??
Sich binden zu wollen? Ernsthaft? Warum dann nicht mit einem freien Mann? Davon gibt es doch mehr als genug.
Sieht Frau etwa einen Mann auf der Straße und verliebt sich auf der Stelle und in diesem Moment in ihn?? Möglich, aber wohl doch eher die Ausnahme.
Ja, ich weiß, jetzt kommt:
1) Ich kenn ihn ja schon soooooooooo lang und jetzt ist es eben passiert (kenn ich selbst) oder
2) Er hat mir ja am Anfang nicht gesagt, dass er noch gebunden ist. (Die aufmerksame Frau erkennt einen gebundenen Mann)
Nein, ich denke vielmehr, dass die typische Geliebte dieses Spiel eigentlich mag. Natürlich kommt, und das liegt in der Natur der Frau, irgendwann der Moment in dem die Geliebte sich den Mann an ihrer Seite wünscht. Aber, seien wir doch mal bitte ganz ehrlich: Wollen wir wirklich mit einem Mann unser Leben teilen der sich doch schon seit Anfang unserer Beziehung als Fremdgänger geoutet hat? Oder schwingt dann da nicht immer die Angst im Hinterkopf mit: Wenn auch bei uns das alltägliche Leben irgendwann zur Routine wird, sucht er sich dann nicht doch wieder die Abwechslung, das Neue, das Fremde??
Ich kenne diese Geschichte persönlich aus drei Facetten - erst war ich die Betrogene, in der nächsten Beziehung die leidende Geliebte und jetzt bin ich die freie Geliebte die einfach nur genießt, die schönen Seiten mitnimmt und ansonsten ihr Leben frei und selbstbewußt gestaltet.
Für mich habe ich festgestellt, dass ich mich eigentlich nicht wirklich binden will. Ich behaupte zu wissen, dass ich der Ehefrau meines Geliebten nichts nehme, was sie nicht schon sehr lange freiwillig abgegeben hat. Ich kenne ihn einfach schon sehr lang, kenne seine Geschichte, kenne seine Ehe. Was ich mit ihm habe will sie schon seit Jahren nicht mehr von ihm.
Jetzt werd ich unverschämt - ich behaupte sogar, dass in einem solchen Fall alle Beteiligten nur davon profitieren.
Ich bekomme was ich möchte, er das was er schon so lange vermißt und sie profitiert von einem ausgeglichenerem Mann.
Was bitte ist daran so verwerflich??
Ja, ich liebe ihn, ja ich genieße die Zeit mit ihm und - ja, ich gestehe, es kommen auch die Momente in denen ich mir mehr als die ungezwungenen Stunden wünsche. Ich wünsche, aber ob ich es tatsächlich auch will wenn er es mir irgendwann geben möchte???
Denkt doch einmal darüber nach, egal ob betrogene Ehefrau, geniessende(leidende) Geliebte und auch ihr fremdgehenden (doofes Wort, was hat das mit gehen zu tun :o)) Ehemänner - um in diese Situation zu kommen hat jeder der 3 Beteiligten sein Stückchen dazu beigetragen.
Ich behaupte steif und fest, dass eine dritte Person in eine wirklich funktionierende Beziehung (gibt es so was wirklich??) niemals eindringen kann.