Einige Männer verweisen
mit recht darauf, dass Cellulite bestimmt kein Aphrodisiakum ist. Aber sie gehört vielfach bei Frauen zum älter werden dazu. Womit wir meiner Meinung nach bei einem grundsätzlichen Problem angelangt wären. Während Frauen eigentlich von den Männern und sich von sich selbst schon immer stärker über die Schönheit definiert werden, hatten die Männer diesbezüglich den Vorteil, dass Mann von den Frauen mehr über den Charakter und über die Versorgerqualitäten und erst in zweiter Linie über die Optik beurteilt wurde und noch jedoch in abnehmendem Maße definiert wird. Besonderes in den heutigen Zeiten per se und durch die zunehmende Überalterung der Gesellschaft im Besonderen. Der Spread zwischen Anspruch und Wirklichkeit wird somit immer irrealer. Auch die Frauen fangen immer stärker an, an rein optischen Mängeln der Männer herum zu nörgeln. Es ist gängige Praxis geworden seine eigenen körperlichen Macken, die eigentlich in der Natur der Sache des älterwerdens liegen in einen gnadenlosen Kontext der Beurteilung des anderen Geschlechts zu stellen.
Vorbei die Zeiten, in denen z.B. über 40jährige den zunehmenden körperlichen Verfall sti8schweigend hingenommen haben. Und nicht nur dass, diese Haltung des offenen Ansprechens von solchen Unabwendbarkeiten gilt auch noch als Zeichen der Offenheit und als berechtigter Anspruch an den Partner.
Dabei wäre es für alle Beteiligten, insbesondere für die älter werdenden, relativ einfach mit diesem Problem adäquat umzugehen, indem sich Mann/Frau einfach bei einem Anflug von Kritik an der optischen Erscheinung des Partners mal eine halbe Stunde vor dem Ganzkörperspiegel betrachtet. Kurzum ich kann vom Partner nicht verlangen, was ich selbst nicht bringe, wer das trotzdem tut ist schlichtweg unverschämt oder vom Zeitgeist verblödet.
Es ist z.B. interessant, dass nun auch zunehmend ältere Frauen mit Orangenhaut und Hängebrüsten sich mit jungen Bürschchen lächerlich machen. Früher ein Privileg von alten Männern mit Bierbauch oder Glatze oder beidem. Diese lächerliche Haltung wird letztendlich von Hochglanzmagazinen erfolgreich auch noch als Zeichen der Emanzipation verkauft. Ist es jedoch nicht. Es ist ein Privileg der Armseligen, dass nun auch die Frauen für sich in Anspruch nehmen.
Fazit:
Die Selbstüberschätzung in Fragen der äußerlichen Attraktivität hat heutzutage schon die psychodynamische Qualität von Wahrnehmungsstörungen angenommen. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass es in absehbarer Zeit zwangsläufig, da das altwerden und seine optischen Folgen selbst mit Schönheitsbasteleien nicht aufzuhalten ist, einen Zusammenbruch dieser unangebrachten Anspruchshaltung nach sich ziehen wird. Und dann wird die z.B. Cellulite wieder ein zu vernachlässigender Bestandteil der Frau über 40 meist schon früher, ich weiß)sein.