Interessant
Hallo an alle,
habe voll Interesse alle Postings gelesen. Bin selber keine Geliebte und mein Partner hat ganz sicher keine - für mich ist das eher so ein Gebiet, das mich eigentlich nicht betrifft. Es hat mich aber schon immer mal interessiert, wie es überhaupt dazu kommen kann.
Ich finde es spanndend, wie viele unterschiedliche Beweggründe es gibt, um Geliebte zu werden. Und ich begreife, dass man nicht einfach vorschnell verurteilen kann. Gerade bei den ersten Postings kann ich gut nachvollziehen, wieviel Leid und Schmerz da dahintersteckt, wieviel Liebeswunsch- und Wille. Angi wiederum ist dann die perfekte Verkörperung der "gemeinen" Geliebten (im Sinne von "allgemein", also so, wie man sich eine vorstellt), die es einfach nicht besser weiß und vermutlich nie richtig lieben und geliebt werden wird (sorry).
Bei allem Verständnis für eure Situationen (auch Angis) - und ihr könnt mir glauben, es berührt mich wirklich - komme ich doch über einen gewissen Punkt nicht hinaus. WESHALB ist es so schwer, NEIN zu sagen? Wir hören doch in unserem Leben oft Neins. Wir werden oft verletzt. Wir verlieben uns oft, und es wird nicht erwidert. Wir erleben oft Liebeskummer und privates Unglück. Und alles, alles hat man überlebt.
Wieso sind viele Ehpartner (oder Partner allgemein) nicht fähig, zu ihrem Partner zu stehen und auch die gemeinsamen Probleme gemeinsam zu lösen? Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass in einer PArtnerschaft immer alles eitel Sonnenschein ist. Natürlich kann da alles mögliche passieren. Von mangelhaftem Sex über Kommunikationsschwierigkeiten bis hin zu "Fremdverlieben". Aber dafür hab ich doch irgendwann mal zu meinem Partner gesagt: Ich will zu dir stehen in guten und in schlechten Zeiten. Wir stehen das durch, wir halten zusammen. Wir lieben uns doch!
Und wenn die Liebe wirklich, wirklich weg ist - dann muss man sich trennen. Auch das ist nicht einfach, schon gar nicht, wenn Kinder da sind, das ist mir völlig klar. Aber dann zweigleisig zu fahren und als Entschuldigung das eigene Unglück vorzuschieben, das finde ich einfach scheinheilig.
Es ist nicht RICHTIG. Es ist BETRUG, und zwar von beiden Seiten (nicht nur die Geliebte ist daran schuld), ob man nun verheirtat ist oder nicht.
Weshalb ist es so schwer, sich das einzugestehen? Das heißt, teilweise gesteht ihr es ja ein. Aber gemacht habt ihr es trotzdem. Ich will jetzt nicht irgendwelche Werte und Tugenden an den Haaren herbeiziehen, aber auf was kann man sich denn noch verlassen, wenn nicht auf den eigenen Partner? Wenn ich mich verliebe, und ich krieg ihn nicht - dann tut das weh, dann möchte ich sterben. Aber ich überlebe es trotzdem. Wenn ich mich in einen verliebe, der verheiratet ist, dann lasse ich mich nicht auf ihn ein. Punkt. Das geht!
Nochmal - das ist meine Meinung zu dem Thema, sozusagen als "Nichtbetroffene". Da redet es sich immer gut, ich weiß. Bitte fasst das alles nicht als persönlichen Angriff auf - ich rede über das Thema allgemein. Und glaubt mir, ich weiß, wie Liebe weh tun kann. Ich versteh die meisten von euch auch gut und wünsch euch alles Glück der Welt. Ich glaube aber auch, dass ihr es SO nicht bekommt. Und eigentlich wäre das auch unfair all denen gegenüber, die ein Leben lang miteinander gehen und eben auch in den schweren Zeiten zueinanderstehen, für die das Eheversprechen (oder eben bei Nichtverheirateten das stillschweigende Übereinkommen, immer beieinander zu bleiben), etwas bedeutet.
Liebe Grüße
nexgo