Also, ich schon wieder.
Zuallererst, ich bin gewillt diese Beziehung zu führen, ja ich will es, auch wenn es mir manchmal surreal erscheint, so jemanden gefunden zu haben, zusammenzuwohnen usw.
Nun meine Frage, wieso scheint es, als ob ich alles was geht, falsch mache?
Ich habe mich in der letzten Zeit sehr verändert, für mich radikal, aber sehr zum positiven. Das alles für uns. Ich habe aufgehört zu trinken und gehe kaum noch fort, weil es ein uns gibt, weil wir dieses "uns" wollen. Ich bin mittlerweile soweit, und das hätte ich nie gedacht, dass ich mir sehr viel gefallen lasse und nicht immer die bösen Kommentare schiebe, die ich im Kopf habe, wenig bis kaum mäkel und vieles immer mit dem Hintergedanken "passt das so, mache ich das richtig, passt ihm das, passt uns das?" von meiner nahezu Abhängigkeit und der gänzlichen Orientierung an ihm will ich jetzt garnicht anfangen zu reden. Ich bin trotzdem ich, ich weiss dass ich diese Änderungen brauche.
Vorwürfe/Aussagen und meine Reaktionen:
* Ich sei zeitweise zu grob, unweiblich, bäuerlich -> Habe begonnen auf mein Verhalten zu achten, kleide mich adrett, schminke mich dezent, schaue auf meinen Körper.
* Ich sei immer nur schön für alle anderen (dies aber halblustig gemeint, kommt dennoch ernst an) -> ich schraube obiges zurück und empfange ihn nach dem Duschen nicht in meinen Pyjamas, sondern angezogen.
* Wir hätten so wenig Sex, gibts eh schon ein Thema -> mich bewusst darauf freuen und das auch geniessen, ist kein Zwang, es gefällt mir ja.
* Ich wäre zu dick (auch dies halblustig) -> habe begonnen, abzuspecken, schon 4 kg weniger von den 10, die ich zuviel auf den Rippen habe.
* Ich bin aus meiner Verbindung ausgetreten -> dazu werde ich mich nicht näher äussern.
* Habe mit Freunden, die mir offensichtlich nicht gut tun, den Kontakt soweit es geht, eingeschränkt, abgebrochen.
* Ich hätte mich sehr zum positiven verändert, hätte er in der Zeit nicht geschafft, trotzdem endet jeder Tag irgendwie mies (kein Wunder, wenn man sich abends sagt "Ich bin so ein armer Hund" -> wenn ich das sage, bin ich wieder der Arsch)
Normalerweise bin ich stark und sage meine Meinung, trete für sie ein, immer. Nun nur mehr, wenn es wirklich wichtig ist, ich reite auf keinen Kleinigkeiten rum.
* Ich wäre egoistisch und nur auf mich bedacht -> wie denn, wenn ich mich stets an ihm orientiere und schon vieles dafür aufgegeben habe?
* Ich wäre kindisch und naiv -> ich reisse mich zusammen und werde selten bis garnicht quengelig oder nervig (meine Ansicht)
* Wir würden uns nur noch täglich die Klinke in die Hand geben -> Wie denn anders, wenn ich normal von 8-16 Uhr arbeite/studiere, er aber oft bis spät nachts arbeitet -> ich bleibe wach bis er kommt, bzw bemühe mich morgens echt, lieb und nett zu sein, Frühstück etc.
* Ich wäre abweisend -> ich realisiere langsam, dass ich mich nun echt in einer ernsten Partnerschaft, auf ganz anderem Niveau als bisher befinde -> bemühe mich noch mehr, freundlich und lieb zu sein.
* Ich wäre unordentlich -> ich halte Ordnung soweit es geht und schupfe 80% des Haushaltes.
* Ich wäre wie meine Mutter -> Ich liebe meine Mutter abgöttisch, dennoch will ich nicht so werden wie sie. Eine gewisse Ähnlichkeit bleibt, aber vieles würde ich grundlegend anders machen und in vielen Bereichen sind wir auch nicht gleich. -> Ich versuche, mich kritischer zu reflektieren, aber wenn mir jemand nicht sagt, was für ihn nicht in Ordnung/unangebracht war, wie soll ich es ändern??
* Ich würde keifen und wäre streitsüchtig -> ist so nicht wahr -> ich bemühe mich, bei kleineren "Auseinandersetzungen" Ruhe zu bewahren, ihn ausreden zu lassen, nicht auf Kleinigkeiten herumzureiten, auf ihn Rücksicht zu nehmen, nicht ironisch zu werden, keine Vorwürfe zu machen, wenn es geht, nicht bissig, laut oder sonst was zu werden, undundund.
Wenn ich aber mal meine Meinung sage, dann ruhig und deutlich. Aufpassen aber, dass ich nicht wieder der Bu-Mann bin.
* Er brauche Ruhe, speziell um sich in brenzligen Situationen runterzuberuhigen um dann vernünftig zu reden -> wenn ich ihm folge, Nebenraum usw, dann zeitverzögert, würde ich es nicht tun, wäre das ja scheisse von mir!
Kurzum, er kann zuhause nicht mehr regenerieren, ich würde seine Energie aufbrauchen. Ich fühle mich zeitens klein, naiv, dumm und kindlich bei ihm. Ich bin schlapp, ich bin nicht mehr die, die sie mal war. Ich gebe leichter nach als früher. Ich traue mich, aus Angst vor erneutem Streit kaum noch, wirklich zu sagen, was mir im Kopf herumgeht.
Also, was kann ich tun? Er ist zeitweise so sensibel, andererseits aber auch hart und kalt. Ich will uns, mir und ihm gerecht werden (was ich ja laut Aussagen nicht kann..)
Ach, es tut gut, sich sowas auch mal von der Seele schreiben zu können.