Hallo liebe Community :)
Ich bin ganz neu hier und kenne das Forum nur durch passives mitlesen und weiß auch gar nicht so recht, was ich mir erhoffe. Vielleicht möchte ich einfach mal meine Situation schildern, sie runterschreiben oder vielleicht sind es auch einfach nur ein paar liebe Worte, die ich gerade brauche.
Meine Situation ist wie folgt. Seit ich 19 Jahre alt bin ich von einer Beziehung in die nächste. Single war ich wirklich nie. Gut, es hat sich halt so ergeben. Die längste Beziehung war knapp fünf Jahre lang und es war eine sehr große Liebe, aber auch eine turbulente Beziehung bei der ich mehr gegeben habe, als bekommen habe, so dass ich da irgendwann raus musste.
Kurz nach dieser Beziehung lernte ich meinen letzten Partner kennen. Er war das komplette Gegenteil. Er stand mit beiden Beinen fest im Leben, interessierte sich für mich, kümmerte sich um mich und träumte davon irgendwann mal Haus und Kinder zu haben. Ich war begeistert. Nach einem Jahr sind wir zusammengezogen, gemeinsame Dinge wurden angeschafft, sowie auch Tiere. Es war wirklich schön. Nur dass ich da schon gemerkt habe, die großen Gefühle inklusive Schmetterlinge im Bauch waren nie wirklich da. Aber mein Standpunkt war: Das verfliegt eh irgendwann. Besser nie eine rosarote Brille anziehen, als wieder enttäuscht zu werden. Der Sex hielt sich auch in Grenzen. Oft musste ich mich einmal die Woche dazu überreden mit ihm zu schlafen und ein Feuerwerk war es nie. Naja, erst kam ich damit zu Recht, da sonst alles passte.
Irgendwann wurde ich immer unzufriedener mit meiner Situation. Ich dachte, ich stecke irgendwo fest, es hat mir die Luft zum atmen genommen und der Gedanke an Heirat und Haus bauen und Kinderkriegen schnürrte sich wie eine Schlinge um meinen Hals. An Sex war seit Monaten schon gar nicht mehr zu denken und nachts drehte ich mich stets von ihm weg und ich wusste auch nicht mehr was ich ihm zusagen habe. Er ödete mich irgendwie an. Und das erst nach drei Jahren Beziehung.
Ich musste da raus. Dachte erst es sei nur eine Phase bis ich dann kurz vor'm platzen war, ein paar Sachen gepackt habe und zu einer Freundin gefahren bin. Unser Schlussmach-Gespräch war sehr verständnisvoll seinerseits und auch das zeigte mir wieder was für ein guter Kerl er doch eigentlich ist und wieso zur Hölle ich ihn nicht will, fragte ich mich immer wieder.
Wie gesagt, es war alles perfekt, bis auf dass es irgendwie der falsche Mann gewesen ist. Wir verstehen uns auch als Freunde hin weiter und besuche ihn, da ich die Tiere bei ihm gelassen habe, was mir auch sehr schwer fiel, aber ich konnte sie ihm nicht auch noch entreißen...
Im Nachhinein frage ich mich, ob ich mich nach der vorherigen 5 Jahres Beziehung zu schnell an jemanden gebunden habe, einfach begeistert war davon, dass er das Gegenteil meines Ex war und es einfach ein "langer Lückenfüller" gewesen ist, welches ich nicht wirklich war haben wollte. Könnte da was dran sein?
Und jetzt sitze ich mit 28 in meiner Singlewohnung und frage mich, ob ich total bescheuert bin.
Denn wie gesagt, es stimmte alles nur der Mann war nicht mein Traummann. Habe ich zu hohe Ansprüche? Ich weiß einfach nicht, was ich will. Innerhalb dieser Beziehung wollte ich nur raus da. Jetzt frage ich mich, ob ich je wieder die Chance bekomme jemanden zu finden der mir diese Sicherheit gegeben hat, wie er es getan hat.
Einige sagen auch, vielleicht bin ich auch jemand der nach Jahren der Beziehungen endlich mal alleine sein muss. Sich selbst kennenlernen, sich vor Augen führen, was will ich eigentlich wirklich? Aber es ist so schwer und grade mit Ende 20 frage ich mich, ist dafür noch die Zeit? Falls ich vielleicht doch mal Familie haben will?
Ich hoffe ich konnte einigermaßen gut schildern, was ich denke. Hättet ihr einen Rat zu meinen Fragen? Ich habe einfach Angst, dass ich niemals weiß, was ich will und auf keinen grünen Zweig komme und irgendwann als verbitterte Alte dasitze :roll::mrgreen::mrgreen: