Könntet ihr mir bitte helfen mein Gefühlschaos zu entwirren, es geht um meinen Exfreund, von dem ich seit 2 Jahren getrennt bin: wir waren fast 5 Jahre lang zusammen. Als ich ihn kennenlernte war er Einzelgänger, hatte keine Freunde und keinen Job. Darunter litt er sehr. Unsere Beziehung war von Anfang an sehr intensiv aber auch sehr dramatisch, vor allem wegen seinem Verhalten. Er litt unter Depressionen (damals hab ich es nicht verstanden, dachte er wäre einfach stur und launisch; hab ein sehr schlechtes Gewissen deshalb) und war oft tagelang am Handy nicht erreichbar. Wenn wir uns verabredeten, kam er tlw. 2 Stunden zu spät und ließ mich warten. Er traf sich heimlich mit anderen Frauen (Studienkolleginnen und Exfreundinnen), wahrscheinlich um sich von ihnen sein Ego streicheln zu lassen. Er log mich öfters an, erfand einfach irgendwelche Geschichten. Ich wurde immer kontrollierender, stöberte manchmal in seinem Handy (was natürlich auch nicht geht), wurde aber auch immer fündig (Flirt-Chats mit Exfreundinnen, Fotos von anderen Frauen am Handy....).
Dann gab es aber immer wieder Phasen, wo es sehr gut lief in der Beziehung. Trotz dem vielen Streit hatte ich das Gefühl, den Mann fürs Leben gefunden zu haben. Ich liebte ihn einfach und hoffte, es würde sich alles bald einpendeln zwischen uns. Er sprach von Kindern und davon, gemeinsam alt zu werden. Wir machten die schönsten Dinge zusammen, er hatte kreative Einfälle, wir hatten so viel Spaß und und gute Gespräche. Doch dann lernte er an der Uni neue Leute kennen, kam durch diese Studenten zu seinem neuen Job und verbrachte seine Freizeit am liebsten nur noch mit dieser Clique. Manchmal war ich auch dabei, hab aber aufgrund meines Vollzeitjobs nicht so viel Freizeit(und die wollte ich hauptsächlich mit ihm verbringen). Ich fühlte mich vernachlässigt und nicht mehr interessant für ihn. Als es nur noch Streit, Vorwürfe und gegenseitige Beleidigungen (sogar Handgreiflichkeiten) gab, machte er Schluss. Er sagte, ich bringe die dunkelsten Seiten in ihm zum Vorschein, diese Beziehung ist nicht gesund (da hatte er natürlich recht) und er steht nicht mehr auf mich. Schweren Herzens zog ich aus der gemeinsamen Wohnung aus. Danach hatten wir oft Kontakt. Ich hatte (und habe) immer noch sehr starke Gefühle für ihn, andererseits denk ich, dass ich mir lang genug viel zu viel hab bieten lassen und dass es bei uns immer nur Stress geben würde. Manchmal schliefen wir noch miteinander, doch er war mal total nett und zutraulich und dann wieder sehr kalt und abweisend. Irgendwann sagte er, dass er eigentlich seit Monaten eine neue Freundin hat - eine Studienkollegin (Überraschung!). Er hat also mit mir geschlafen, obwohl er bereits mit ihr zusammen war! Sein Argument war "Jeder betrügt seine Freundin, das ist zwar nicht nett aber normal! Ich hab sie doch nur 4 Mal betrogen!" Fast musste ich lachen über so viel Dreistigkeit.
Danach hab ich den Kontakt konsequent für ein Jahr abgebrochen, ich war schockiert über sein Verhalten und über seine Aussage. Jetzt hat er den Kontakt wieder aufgenommen und sagt, mit mir befreundet sein zu wollen. Er sagt, er vermisst unsere gemeinsame Zeit. Ich bin verunsichert. Ich glaube er hat einen schlechten Charakter. Aber ich bin nicht sicher. Was haltet ihr davon? Kann jemand dieses Verhalten verstehen? Er kommt mir nicht normal vor.