an0N_1263397399zHallo Brunhilde!
Zuerst einmal vielen Dank für Deine Antwort!!!
Als ich meinen Bericht noch einmal gelesen habe, kam er mir sehr chaotisch vor... als Aussenstehende/r kann man das glaube ich ziemlich schwer nachvollziehen. Aber zu diesem Zeitpunkt- und auch jetzt noch - herrscht(e) auch das totale Chaos in meinem Kopf!!!
Ich habe mit ihm noch am gleichen Tag telefoniert. Ich glaube die Sache mit dem Kuss war gar nicht sooooo schlimm für ihn, eher die Tatsache, dass er sich von mir veräppelt vorkam, weil ich ihn zuvor fragte, ob er nicht noch kommen möchte und dann, als er kam, hat er gerade diesen "blöden" Kuss gesehen. Er dachte ich wolle ihn auf den Arm nehmen, nehme die Sache mit ihm gar nicht ernst, was natürlich völliger Blödsinn ist!
Das eigentliche Schlimme/Nervige für ihn war, dass ich nachts und früh Morgens regelrechten sms- und Telefonterror betrieb, um ihm die Situation zu erklären. Und als ich ihn nicht erreichte, weil er einfach nicht ans Telefon ging und das Handy ausgeschaltet hatte (er hatte auf stur geschaltet), habe ich ein paar Mal geklingelt, mit dem Ergebnis, dass auch noch seine Eltern wach wurden - und das mitten in der Nacht - die haben ihm dann natürlich Vorwürfe gemacht!!!
Mir war das im nachhinein alles völlig peinlich! Bin in der Situation völlig ausgetickt, hatte nur noch das Ziel vor Augen, ihm die Situation zu erklären, das Missverständnis aus der Welt zu schaffen, um ihn nicht zu "verlieren" und habe dabei den Weg und das Rechte Mass aus den Augen verloren! Als ob das nicht noch ein paar Stunden Zeit gehabt hätte!
Er hat sich seitdem schon etwas distanziert... Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich meine Lektion noch lernen muss, habe jetzt zweimal den gleichen Fehler gemacht, warum beim dritten Mal auch noch, obwohl ich ganz genau weiss, dass mein Verhalten falsch ist, tue ich es dennoch? Das ist, als befände ich mich in einer Tretmühle: ich weiss genau, ich mache einen Fehler, wenn ich mich so verhalte. Und dennoch, ich verfalle immer wieder in die gleiche Schiene. Anstatt mich mal etwas zurück zu nehmen, klammere ich wie verrückt, beteuere meine "Liebe", obwohl ich weiss, dass er im Moment gar keine Beziehung möchte! Wenn mir jemand so käme: ich wäre total abgeschreckt, würde mich auch distanzieren! Das ist paradox, langsam frage ich mich, ob ich mich absichtlich so verhalte, jemanden, der mir gefühlsmässig gefährlich werden könnte, von mir weg treibe, um nicht noch einmal verletzt zu werden (lieber gleich in die Flucht schlagen, als richtig viel Gefühl zu investieren und dann auf die Nase zu fallen).
Es heisst ja so schön: "aus Fehlern lernt man", "aus Schaden wird man klug" etc., hahaha, ich scheinbar nicht!
Ich habe mir da etwas schön geredet, dachte, er würde vielleicht auch etwas mehr als Freundschaft für mich empfinden, aber hat man da nicht das Verlangen, jemanden zu sehen, sich mit jemandem zu treffen? Wenn ich ihn frage, ob er keine Lust auf ein Treffen hat, handele mir eine Abfuhr nach der anderen ein, Ausreden, Ausreden, Ausreden... obwohl ich mir nach der zweiten Abfuhr fest vorgenommen habe, ihn nicht mehr zu fragen, habe ich es natürlich doch noch einmal getan! Keine Ahnung, was ich damit bezwecken will, warum ich mich selbst quäle, wieso ich dem Leiden kein Ende bereite?
Ich nehme mich jetzt einfach mal zurück, versuche, ihn erst einmal in Ruhe zu lassen. Er ist mir in dieser kurzen Zeit sehr wichtig geworden, aber ich kann Freundschaft und Verliebtheit im Moment nicht richtig trennen, da er mir als Freund im rein freundschaftlichen Sinn aber wichtig ist, er mich grundsätzlich schon versteht, sehr verständnisvoll ist und ich mit ihm sehr gut über alles reden kann, wäre es echt schade, wenn unsere (beginnende, tiefere) Freundschaft durch mein Verhalten zerstört würde!
Anstatt Ruhe und Geduld zu bewahren, abzuwarten, ob er nicht vielleicht einen Schritt in meine Richtung macht, wenn ich erst mal auf Distanz gehe, fahre ich volles Geschütz auf, wer wäre da nicht irritiert?
Habe immer noch dieses Chaos im Kopf, im Herz, weiss, dass alles was ich tue, eigentlich genau das Gegenteil von dem ist, was ich tun will und sollte und schaffe es dennoch nicht einen anderen Weg zu gehen!!!
Immer noch sehr verworren - wohl ein Spiegel der unsortierten Gedanken in meinem Kopf!
Danke fürs Lesen! Vielleicht gibt es noch jemanden, dem es so ähnlich geht oder ergangen ist (kann es so etwas wirklich geben...???) und der mir vielleicht einen Rat geben kann, dieser Tretmühle und dem ganzen Chaos zu entfliehen?
Dir nochmals vielen Dank, liebe Brunhilde! Sicher kann man nie etwas Altes mit etwas Neuem vergleichen, aber wenn sich das gleiche Verhalten wie ein roter Faden durchs Leben zieht und man, obwohl man es wirklich möchte, es nicht schafft, dieses Muster zu durchbrechen, glaubt man echt, langsam durchzudrehen!