Ah... jetzt kommen wir zu meinem Spezialgebiet. Statistische Erhebungen: In der Medizin untenbehrlich.
Ich denke, dass die Berichte meine Theorie bestätigen, dass es bestimmte Berufsgruppen gibt, in denen Größe (vielleicht wäre der Begriff "stattliche Statur" passender) einen Vorteil bietet. Und dass Größe in den meisten Berufen keine Vorteile bringt.
Link 1 kann man gestrost vergessen. Populärwissenschaftlicher Unsinn. Interessant ist aber die Aussage, dass in den letzten 100 Jahren nur ein US-Präsident kleiner als der Durchschnitt war. Das könnte man als Bestätigung sehen, dass in Berufen, bei denen es mehr auf den Eindruck bei Wählern und weniger auf die Fähigkeiten im Job darauf ankommt, Größe ein Vorteil ist. US-Präsident wird sicherlich nicht der beste Kandidat, sondern derjenige, der die Massen beeindruckt (siehe Trump).
Also haben wir 3 Berufsgruppen: Vertrieb, Politiker, körperlich anstrengende Tätigkeiten (Bau etc) bei denen wir uns einig sind, dass Größe erfolgreicher macht.
Link 2 ist sehr interessant. Hier werden nämlich wissenschaftliche Studien referiert (die ich natürlich nicht überprüft habe). Interessanterweise ist hier aber die Schlussfolgerung nicht, dass die Größe des Erwachsenen mit Erfolg korreliert, sonden dass sich bereits bei der Größe im Kleinkindalter eine Korrelation mit beruflichem Erfolg feststellen lässt.
Und das leuchtet mir als Mediziner perfekt ein und ich teile die Schlussfolgerung des Berichts vollumfänglich. Denn die Größe eines Kindes (und der eines Erwachsenen) korreliert eindeutig mit der Gesundheit des Kindes in frühen Lebensjahren und der Gesundheit der Mutter während der Schwangerschaft. Das gilt medizinisch als erwiesen.
Das volle Längenpotential und Intelligenzpotential kann ein Kind nur uner optimalen Gedeih-Bedingungen entfalten. Daher sind Kinder, die ihr volles Längenpotential ausnutzen auch intelligenter (und später erfolgreicher).
Statistisch gesehen befinden sich demnach unter kleinen Menschen also mehr Menschen, die unterdurchschnittlich intelligent sind (und daher weniger erfolgreich im Beruf). Deine Schlussfolgerung, dass größere Menschen erfolgreicher und intelligenter sind, stimmt aber dennoch nicht. Es sind die Menschen erfolgreicher, die im frühkindlichen Stadium optimale Gedeih-Bedinungen hatten. Ist die genetisch zu erwartende Größe eines Mannes 1,60m aber er wird 1,63m, ist davon auszugehen, dass er intelligenter ist, als ein Mann mit 1,97m, der eigentlich 2,00m werden sollte.
Korrekt wäre es zu sagen, dass bei einer zufälligen Auswahl eines Mannes unter 100 großen Männern die Wahrscheinlichkeit (geringfügig) größer ist jemand intelligenten und erfolgreichen gezogen zu haben, als unter 100 kleinen Männern. Denn unter den 100 kleinen sind ein paar mehr Menschen, die unter Gedeihstörungen aufgrund einer rauchenden Mutter oder sonstiger Einflüsse leiden.
Die eigentliche Schlussfolgerung lautet also: die gesünderen Kinder sind später erfolgreicher. Hat ein Elternteil von Dir in Deinen ersten 5 Lebenjahrne geraucht? Besser nicht, sonst bist Du eher auf der Versagerseite.
Die häufig verschwiegene Tatsache ist, dass neben dieser geringen Korrelation zwischen Größe und Intelligenz eine viel stärkere Korrelation zwischen sozialem Status und Intelligenz besteht, selbst wenn man die Vererbbarkeit von Intelligenz weglässt. Alleine schon die schichtenspezifische Rauchquote (je sozial niedriger, desto höhere Rauchquote) lässt Menschen aus sozial schwächeren Elternhäuser statistisch gesehen dümmer werden, als die aus wohlhabenden Elternhäusern.
Was schließen wir daraus? Für den Erfolg eines Menschen sind die Eltern der maßgeblichste Faktor. Schau Dir Deine Eltern an und Du kannst Deinen eigenen Erfolg im Leben recht gut vorhersagen.