schon klar, dass Du den nicht verstehst - Du verstehst auch nicht das, was ich meinte.
Meine Freunde haben eine andere Denkweise, andere Ansichten, andere Prioritäten usw. - und ja, sie hören auch andere Musik. Sie sind nicht meiner Meinung und sie stimmen mir auch nicht immer zu. Natürlich bin ich nicht perfekt und sie sind es auch nicht. Ich tue manchmal Dinge, die sie im Leben nicht tun würden und wollten und umgekehrt.
Mit "gleichen" Menschen kann ich wenige anfangen, ich brauche "Reibung".
Das alles ist aber nicht das, was ich unter "einander akzeptieren" verstehe.
Da geht es eher darin, den anderen eben so als Menschen anzuerkennen, der natürlich nicht perfekt ist, der so viele Entscheidungen anders trifft, als man sie selbst treffen würde und der so vieles anders sieht, als man es selbst sieht - ohne ihn ändern oder "verbessern" zu wollen. Damit mit den Fehlern des andere leben zu können und zu wollen - sofern derjenige selbst es will. Au ja klar, benehme ich mich manchnal auch daneben - und sofern ich nicht mit Anlauf und Absicht unter die Gürtellinie trete, ist das bei Freunden auch ok - darum geht es ja. Natürlich nicht darum, dass sie dann freudig grinsend so tun, als hätte ich mich heiligenschein-verdächtig benommen - sondern darum, dass eben akzeptiert wird, dass man auch mal daneben tritt.
Na klar hängt "wie ich bin" auch von der Laune und dem Momentan-Zustand ab. Gerade bei meinem Hintergrund noch mehr als "üblich". Da brauche ich beispielsweise Freunde, die akzeptieren können und wollen, dass ich auch mal für einige Wochen die Kommunikation völlig abbreche, das Telefon aus ist, ich auf Chat und Mail und ingame-Chat nicht reagiere - ohne das persönlich zu nehmen (was es auch nicht ist, aber das kann und will nicht jeder akzeptieren - jedermanns gutes Recht, aber mit diesen Menschen könnte ich keine Freundschaft führen.), akzeptieren können, dass ich manchmal ziemlich überreagiere und das nicht immer abfangen kann. Usw. usw. usw.
"Wie man ist" - da gibt es ein afrikanisches (?) Sprichwort: "Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt" - So war das im Grunde gemeint.