Hallo Fischkop,
Du bist leider nicht der erste Mensch auf der Welt, der mit ansehen muss, wie die, die er liebt, sich zugrunde richten. Und so weh das auch tut, ZWINGEN kannst Du Deine Eltern zu gar nichts, und überzeugen wirst Du sie mit Genörgel auch nicht.
Im Gegenteil:
Gib ihnen das Gefühl, dass Du sie weniger liebst, weil sie fett sind, und sie werden aus Trotz und Frust weiteressen. Ich verstehe schon, dass Du Dir Sorgen machst und Angst hast, sie zu verlieren, aber hast Du ihnen das schon mal gesagt? Genau so, ohne Vorwurf in Deiner Stimme? Ohne ihnen zu vermitteln, dass Du sie widerlich fett findest?
Die Entscheidung, etwas zu ändern, müssen Deine Eltern selbst treffen.
Du kannst sie ihnen erleichtern, aber nicht abnehmen. Sprich mit ihren Ärzten, was die meinen. Den Vorschlag mit der Kur finde ich wirklich gut, vielleicht wäre aber schon eine Überweisung zum Ernährungsberater ein erster Schritt.
Aber setz sie nicht unter Druck, und sag ihnen am Besten nicht, dass das Deine Idee war.
Am allerwichtigsten finde ich im Verhältnis zu anderen Menschen Respekt.
Ein gewisses Maß gegenseitiger Achtung ist unverzichtbar, und je näher man jemandem steht, desto wichtiger ist die Wahrung eines Minimums an Höflichkeit und Rücksicht.Und so, wie Du Deine Eltern zu behandeln scheinst, ist das unglaublich respektlos. Glaubst Du, es gibt nichts an Dir, was SIE stört? (Angefangen bei Deinem Umgangston).
Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es wieder heraus.Ihr Echo auf Deine permanente Anklage: permanentes Essen, das, womit sie Dich am meisten ärgern.
Mangelnder Respekt von außen, gerade von Nahestehenden, kann dazu führen, dass man die Selbstachtung verliert und sich denkt, na ja, ist ja sowieso egal, was mit mir passiert, ich bin ohnehin wertlos und fett. Her mit der Schokolade!
So gesehen trägst Du vielleicht nicht unwesentlich zum Verhängnis bei.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Ihr gemeinsam eine Lösung findet!
Rynia