Hallo ihr Lieben,
ich muss hier mal meine Gedanken loswerden und erhoffe mir eventuell durch eure Einschätzungen etwas mehr Klarheit für mich zu finden.
Vor etwa einem Monat hat mein Freund sich von mir getrennt, ziemlich plötzlich. Geplant war eigentlich, dass wir zusammenziehen und wir hatten auch schon eine Wohnung gefunden, allerdings wurden diese Pläne von ihm nun sehr radikal durchkreuzt.
Als ich an dem Tag bei ihm war, hat er mich behandelt, als wäre ich sein Feind. Er hat mich angeguckt, als hätte ich ihm 2 Jahre seines Lebens weggenommen. Ich durfte ihn nichtmal mehr berühren, er hat mir lauter Vorwürfe gemacht, dass er keinen Sinn mehr in der Beziehung sieht, es gäbe Konflikte, wir würden nur noch wie ein altes Ehepaar auf der Couch sitzen und auf den Tod warten. Was ich garnicht verstanden habe, ich wollte immer etwas unternehmen, aber durch die Umstände (wie Corona) war das natürlich eingeschränkt und Konflikte empfinde ich in einer Beziehung ja auch als normal, zumal es nie wirklich krasse Streits waren, bei denen die Fetzen geflogen wären.
Aber er hat mich einfach radiakl aus seinem Leben gestrichen, das war hart.
Seitdem ist auch absolute Funkstille.
2 Tage später hat er einer gemeinsamen Freundin erzählt (von der ich das auch weiß
dass es ihm jetzt viel besser durch die Trennung geht. Das hat mich natürlich total fertig gemacht. Denn es ist nichtmal sehr lange her, da meine er noch, dass sein ganzes Wohlbefinden durch mich besser geworden ist. Liegt wohl auch daran, dass er sonst nie über seine Gefühle gesprochen hat, ich hab ihn endlich mal dazu bekommen.
Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, was hab ich ihm denn getan? Ich war doch immer für ihn da, hab viel für ihn getan, er konnte sich immer an mich wenden, wenn er Sorgen hatte.
Das einzige Thema das immer wieder ne Rolle gespielt hat war Sex. Wir waren 2 Jahre zusammen und zu Anfang haben wir natürlich öfter miteinander geschlafen als zuletzt. Anfangs eben fast jeden Tag oder auch mehrmals am Tag, aber dann waren es immer so 2-3 mal die Woche. Für mich war das ok so, aber er würde gerne täglich bis mehrmals täglich und das kann ich einfach nicht.
Er war immer direkt gekränkt, wenn ich mal nicht wollte, hat gefragt, ob ich ihn überhaupt noch liebe, ob ich nen anderen hätte, ob ich ihn unattraktiv finden würde. Ich habe natürlich alles verneint, ich war ihm immer Treu und habe ihn geliebt.
Ihm hat es nicht gepasst, wenn ich "zu selten" die Initiative ergriffen habe, aber wenn ich dann mal auf ihn zugegangen bin, hat er aber aus Trotz ebenfalls nein gesagt mit den Worten "immer nur wenn du willst"
Es schien aber auch so, dass es die letzten Monate keine Rolle mehr gespielt hätte und er das inzwischen auch so in Ordnung fand. Ich habe zumindest nicht gemerkt, dass er deshalb noch unzufreiden gewesen wäre.
Dazu muss ich sagen, dadruch dass er von fast jeder seiner Exfreundinnen betrogen wurde, hat er starke Vertrauensprobleme und Bindungsängste, ich musste mir auch oft diese Anschuldigungen anhören, ich hätte was mit nem anderen - manchmal auch nur, weil ich mal schnell das Handy rausgeholt habe und ebenso schnell wieder weggepackt hab, das war schon ein Indiz für ihn, dass ich ihm etwas verheimliche.
Ich hab ihm daraufhin immer angeboten in mein Handy zu schauen, damit er sieht dass ich nix zu verbergen habe. Jedoch hat er sich kurze Zeit später auch wieder abreagiert und meinte, dass er mich ja garnicht kontrollieren will.
Vielleicht bin ich durch diese ständigen Anschuldigungen ihm gegenüber auch etwas kühler geworden, ohne es gemerkt zu haben und das war am Ende der Grund für die Trennung, oder eben doch zu wenig Sex für ihn? Denn ansonsten war die Beziehung ja auch schön und ich war mir sehr sicher, dass er sich auch auf das Zusammenziehen mit mir gefreut hat, da er es auch gleich allen Freunden erzählt und seine Wohnung gekündigt hat etc. tja, und dann das...
Was sind da eure Einschätzungen?