Die Liebe zu den Kindern...
hält ja auch ein ganzes Leben. Und sie ist auch stärker als die Liebe zum Partner (zumindest normalerweise). Die Grundlage dafür ist ja ebenfalls hormonell bedingt, durch die Schwangerschaft, die Geburt, das Stillen...
Auch diese Hormone (die teilweise dieselben sind, wie wenn wir uns verlieben, z.B. Oxytocin - was im übrigen auch beim Orgasmus ausgeschüttet wird und die Paarbindung dadurch verstärkt) lassen ja irgendwann in ihrer Wirkung nach. Trotzdem ist die Eltern-Kind-Bindung stabil. (Wobei der Vater ja gar keinen Hormoncocktail abbekommt und normalerweise die Kinder auch dauerhaft liebt).
Es muss also noch etwas anderes geben, was dafür sorgt, dass Liebe lange hält (ein Leben lang ist vielleicht zu hoch gegriffen).
Sind unsere Ansprüche an den Partner heute vielleicht zu hoch? Können wir uns nicht mehr zurücknehmen und den anderen so sein lassen, wie er ist? Sind wir immer auf der Suche nach dem Besseren, Schöneren, dem "Prinz auf dem weissen Pferd"?
Früher waren Ehen oft zweckgebunden. Die Paare wurden häufig einander vermittelt und die Ehe war nur durch den Tod auflösbar.
Sich darein finden mit dem Partner sein ganzes Leben zu verbringen, fällt uns heute schwerer, glaube ich. Wir haben ja Alternativen. Die Trennung wird gesellschaftlich nicht mehr geächtet, das Angebot ist groß. In den Medien gibt es schöne Männer und Frauen zu sehen, schönere als unseren Partner, normalerweise.
Liegt es vielleicht daran, dass wir so unzufrieden sind, und uns deshalb vom Partner emotional lösen?
LG
Sommerlinde