Hallo stony
ich hatte mal 2 fernbeziehungen.
die eine war über eine distanz von etwa 600km und lief anderthalb jahre, wo wir uns an den wochenenden sahen und 2 mal gemeinsam im urlaub waren. die liebe war groß, wir waren gewillt alles anzustellen, um später gemeinsam leben zu können. leider war es für beide eher aussichtslos, da wir beide beruflich nur schwer beim jeweils anderen fuß gefasst hätten bzw. ich nicht so einfach aus meinem dienstverhältnis in ein anderes bundesland hätte wechseln können. mich hat die perspektivlosigkeit zunehmend deprimiert, außerdem stellte sich im laufe der zeit raus, dass wir doch sehr verschiedene ansichten vom leben hatten, was dann auch zur trennung führte.
die 2. fernbeziehung war über eine distanz von 'lediglich' 150km, was auch mal ein spontanes treffen mitten in der woche ermöglichte und mir wie ein geschenk vor kam. nach knapp einem jahr sind wir auf grund von charakterlichen differenzen auseinander.
mal abgesehen von den gründen für beide trennungen, bin ich der meinung, dass vor allem bei der ersten fb die distanz eine große rolle spielte. egal, ob es auf lange dauer auch ohne die entfernung der wohnorte funktioniert hätte. was mich bei beiden beziehungen sehr beschäftigte, war der alltagsfaktor, denn wenn man sich nur am wochenende bzw. im urlaub sieht ,hat man nie einen realen einblick, ob das zusammenleben auch unter der woche funktioniert, wo beide arbeiten usw.
auch steht am ende immer die frage: wer gibt seinen lebensrhythmus für den anderern auf, um zu ihm zu ziehen ( es geht ja nicht nur um die aufgabe des arbeitsplatzes, sondern da hängt der freundeskreis und vieles mehr dran ) und wird man später dies nicht bereuen ( falles es schief geht )oder evtl. bei problemen dem anderern vorhalten?
als ich in den fernbeziehungen steckte, fand ich das alles nicht sehr belastend und eher aufregend. in der woche fand ich es gut, 'mein ding' zu machen und am wochenende romantisch und spannend, zu meinem schatz zu fahren und an seinem leben teilzunehmen ( auch wenn die trennung nach dem wochenende gerade bei der 1.fb eher deprimierend war, weil ich bereits am samstagabend den gedanken hatte, dass ich am sonntagmittag schon wieder in den zug musste ).
im nachhinein sehe ich es allerdings als eine sache an, in welcher durch äußere umstände von vornherein sehr viel druck reingebracht wird und ich empfand es als sehr entspannend, als ich meinen jetzigen schatz kennen lernte, der nur 5 km im nachbarort lebte und wir uns ohne terminplanung und evtl. späteren entscheidungsdruck annähern und wann immer wir wollten sehen konnten und auch bald zusammen zogen, weil wir auch unter der woche furchtbar gut harmonierten. auch ist es schön, jeden tag das leben miteinander zu teilen und die liebe auszuleben, als wenn man am ende eines tages nur das telefon als verbindung zu seinem partner hat.
ich weiß, dass paare trotz fernbeziehung am ende zusammen gefunden haben und würde nie sagen, dass diese art von beziehung von vornherein keine chance hätten. ich für mich würde aber nie wieder eine fernbeziehung führen wollen. außerdem bin ich der meinung, dass man dabei viel zu viele tage und stunden des lebens für sich allein verlebt und es zu wenige momente der zweisamkeit gibt. da fallen mir nur noch 2 sachen ein ' life is too short' und 'was nützt einem die liebe in gedanken'... ;)
aber das ist MEIN fazit zum thema fb und ich wünsche jedem glück, dass solche art von beziehung funktionieren möge,noch würde ich sie irgemdwem ausreden wollen.
alles gute für dich und deine beziehung
lieber gruß
annana