Hallo yeuanh,
Deine beiden Threads gehen mir nahe, weil ich Betrogener bin und die auf Dich einstürzenden Fragen nachvollziehen kann.
Was Du derzeit erlebst, ist albtraumhaft und es fühlt sich unendlich ungerecht an. Aus meiner Sicht als Betrogener kann ich nur sagen, dass Du jetzt in einer Phase bist, in der Du nicht wahrhaben willst, was da passiert. Du kannst nicht beeinflussen, was in anderen Köpfen vor sich geht. Es geht auch bei Dir jetzt ein Prozess los, der viele Monate dauern wird, bis Du eine neue Sichtweise bekommst.
Wenn Du nicht untätig herumsitzen möchtest, würde ich empfehlen, einen Paartherapeuten aufzusuchen und Deinen Mann mitzunehmen. Ich würde ihm sagen, dass er Dir das verdammt noch mal schuldig ist, falls er sich ziert.
Es ist gerade in der Anfangsphase eine Erleichterung, die Meinung eines Dritten zu hören. Die Ablösung von einem Lebenspartner ist so ziemlich das Härteste und Einschneidendste, was ein Mensch durchmachen muss. Wir Betrogenen werden in eine Situation geworfen, in der wir einen riesigen Gefühlsrückstand haben. Das braucht seine Zeit.
Ich habe damals von meiner Therapeutin zumindest Trost bekommen. Man wird an die Hand genommen und erhält gute Tips, wie man sich zunächst verhalten soll (geht Euch aus dem Weg, jeder kümmert sich um sich selbst).
Dein Mann scheint sich auch an seine vermeintliche Machtposition zu klammern. Mit der Aufdeckung der Affäre droht auch er seine bisherige Lebensbasis zu verlieren.
Ihr solltet Euch erste Hilfe bei einem Paartherapeuten holen. Dieser wird auch Deinem Mann sagen, was in dieser Situation geht und was nicht. Dich mundtot machen zu wollen, geht gar nicht. Er weiß offensichtlich noch nicht, was ihm alles blüht.