dania_12469605Natasha, Lisa, Traumfee, Kleineente, Maledetto
Liebe Natasha, ich sehe schon, das gleiche Dilemma. Bezeichnend ist für mich Deine Aussage "Ich habe über mich selbst nachgedacht und versuche nach wie vor noch, herauszufinden, ob und warum es mir wirklich so wichtig ist und was es bedeutet, ggf. darauf zu verzichten." Genau so habe ich auch reagiert. Aber warum müssen nur wir Frauen darüber nachdenken? Ist es nicht genau so wichtig, daß ER versucht zu verstehen, warum uns das so viel bedeutet? Geben sich Männer in dem Punkt genug Mühe? Warum sollen immer wir unseren Traum aufgeben? Ich habe bisher von männlicher Seite noch kein v e r n ü n f t i g e s Argument gegen die Ehe gehört. Immerhin gibt es ja auch Männer, die scheinbar kein Problem damit haben, und sogar Homos und Lesben kämpfen für das Recht auf Heirat.
Wahrscheinlich spukt in den Köpfen der Männer immer noch die Mär, dass wir nur versorgt sein wollen – lächerlich! Ich verdiene so viel Geld, dass ich sogar allein eine Famile ernähren könnte. Das kanns bei mir also nicht sein. Ich glaube wirklich, dass Traumfee recht hat. Es ist dieses "ich möchte so leben, daß ich jederzeit aufstehen und gehen könnte; ob ich es tun m ö c h t e, ist eine andere frage, aber ich möchte es tun k ö n n e n". Aber machen es sich die Männer da nicht zu leicht? Ich bin immerhin auch bereit, diesen Nachteil des „gebunden sein“ in Kauf zu nehmen. Außerdem hört sich das alles so an, als ob eine Ehe nur Nachteile mit sich bringt. Zu allererst bedeutet es, sich ganz und gar für DEN EINEN MENSCHEN zu entscheiden – ohne wenn und aber. Und das ist wirklich romantisch. Und es bedeutet, dass man eine Partnerschaft nicht nur als Zwischenabschnitt sieht.
Und Lisa, natürlich ist eine Ehe keine Garantie dafür, dass eine Beziehung funktioniert, aber die Bereitschaft zur Ehe zeigt mir dennoch, dass derjenige auch viel eher bereit ist, für eine Partnerschaft zu kämpfen - auch wenn es mal Probleme geben sollte. Warum aber sollte jemand das tun, wenn er jederzeit gehen kann, ohne dass es für ihn Konsequenzen hat? Wie Kleineente schon sagte: Ist es das Bedürfnis nach 'Herumprobieren' und Unverbindlichkeit, das er nicht aufgeben will? Wer sich in einer unverbindlichen Beziehung freier und glücklicher fühlt, sollte sein Leben entsprechend gestalten, diese Absicht aber fairerweise seinen Partner wissen lassen. Wer aber in dieser Hinsicht zweideutige Signale sendet, sollte sich doch nicht wundern, wenn der andere verwirrt ist und das auch thematisiert.
Den Vorschlag von Malledetto finde ich sehr gut. Ich werde mich in aller Ruhe hinsetzen und einen Brief an meinen Liebsten schreiben. Darin werde ich versuchen zu schildern, wie ich seine Antwort empfunden habe, und warum es mir so wichtig ist, ihn irgendwann mal zu heiraten. Vielleicht fällt es ihm so auch leichter, das Ganze zu (er)klären.