Vielleicht weil "unerfüllte Liebe die einzig reine Liebe ist"
das, wo verlieben richtig weh tut, sind oft die Punkte, wo man sich mehr in das eigene Bild eines Menschen als in einen Menschen verliebt hat.
Man kennt denjenigen quasi gar nicht, hat nur ein paar Spots, die Interesse wecken, weiss nahezu nichts über seinen Charakter, seine Persönlichkeit, seine Interessen - und den Rest macht die eigene Phantasie aber das dafür um so gründlicher. Man malt sich selbst ein Bild von diesem Menschen - und diese Bilder haben oft mehr Macht über unsere Gefühle, als es reale Menschen haben können.
Dadurch, dass man den Menschen nicht besser, näher kennen lernt - oder nur unter Umständen näher kennen lernt, die die Bilder begünstigen, was z.B. bei Internet-Bekanntschaften auch immer wieder vorkommt - bekommen die Bilder auch keine Risse, da blättert kein Lack ab, keine Farben verblassen. Im Gegenteil, man schmiert mit jedem Mal "am .... werde ich ihn vielleicht wieder sehen" noch eine weitere dicke Schicht Farbe darüber.
So ein Konstrukt ist bei Dir vielleicht plötzlich und mit einem Schlag gebrochen. - und da geht es natürlich von einem Moment auf den anderen rapide talabwärts.