peyton_838434Es hat etwas unglaublich tröstliches in späteren Jahren zu sehen, dass die, die man früher haben wollte, auch nicht besser sind, als die, die man bekommen hat.
In meiner Community gibt es die scheinbar unmöglichsten Beziehungen. Dass diese gelingen, liegt meines Erachtens daran, dass diese Menschen alle die Offenheit hatten und den Mut, nicht vorgefassten Meinungen, Bildern und Grenzen zu folgen. Und dass sie sich viel Zeit nahmen, um einander kennen zu lernen. Eine junge Studentin, die diesen Sommer bei mir arbeitete, brachte es auf den Punkt: Vorausgesetzt, man verbringt genügend Zeit miteinander, ist nichts unmöglich, und man ist plötzlich mit einem Menschen zusammen, von dem man es nie gedacht hätte.
Viele werden mir hier wiedersprechen. Aber die Art und Weise, wie wir auf Menschen zugehen, die uns interessieren und gefallen, ist dermassen langweilig und einfallslos, dass es mich nicht wundert, dass sich die, die es miteinander wirklich gut hätten, nur selten treffen. Je freier wir uns geben und sehen desto grösser die Zäune und Mauern, die wir uns errichten und hinter denen wir uns nicht mehr hervortrauen.
Geht es um Liebe und Beziehungen, lesen wir oftmals die falschen Bücher und sehen die falschen Filme. Geprägt von einer angelsächsischen Kultur und Wertehaltung, deren erfolgreichste Geburt sich in der heutigen Dating-Kultur spiegelt. Für mich absolut lächerlich, wer sich im Scheinwerferlicht dieser auf Konsum und Wettbewerb ausgelegten Bühne Hoffnungen auf den oder die richtige macht.
"Das nicht zu haben sein" bedarf übrigens deinerseits einer Klärung. Weil sie vergeben sind, oder emotional nicht erreichbar? Oder schlicht und einfach, weil sie sich nicht auf die von dir gewünschten Beziehungsform einlassen würden? Weil du ihnen zu wenig attraktiv bist oder du dich nach Intimität sehnst und sie nur nach Sex?
Die falschen Partner übrigens, sind meistens die, die man nicht aus freiem Willen wählt, sondern in Abhängigkeit einem vertrauter Muster. Und niemand sagt, dass diese gut oder sinnvoll sind.
Selber bin ich der Meinung, dass man sich Freundschaften und Liebe verdienen muss. In dem man auf allen Ebenen investiert, vorallem auch in sich selbst. Und dass wir lernen zu Unterscheiden zwischen Strohfeuern und unter Asche verborgener Glut. Echte Wärme finden wir dort.