Hallo zusammen,
als ich vor einem Monat etwa das letzte mal ins Forum schrieb (allerdings in einer anderen Rubrik), ging es um meine Angst mich neu zu verlieben. Und es ging dabei konkret um die Zuneigung zu einem bestimmten Mann.
Im Endeffekt habe ich mich eindeutig verliebt, unkontrolliert und ungewollt irgendwie - wegen der Angst eben. In einen Mann zu dem ich eine ganz besondere, intensive Verbindung spüre, wenn ich bei Ihm bin.
Ich war glücklich mit ihm die letzten Monate, obwohl es keine offizielle Beziehung gab, weil ich nicht wollte/konnte und er auch nicht konkret (wobei ich da eher denke er wollte mich nur nicht unter Druck setzen). Zudem wohnen wir derzeit einige hundert Kilometer entfernt (allerdings nur noch für einige Monate, und wir kennen uns auch schon seit einigen Jahren, waren zuvor aber nur gute Freunde). Es sollte eigentlich nur eine lockere Sache werden, bis wir dann doch relativ schnell merkten, das es etwas sehr besonderes gab zwischen uns.
Daraufhin wurde die "Beziehung" intensiver. Wir sahen uns immer wieder, führten sehr tiefe Gespräche und hatten viel Kontakt - auch intimen. Trotzdem hab ich die letzte Wand zwischen uns nie abgerissen und immer den kleinen Sicherheitsabstand behalten.
Ich merkte in den letzten Wochen trotzdem immer mehr wie dieser Abstand kleiner wurde. Ich hatte das Gefühl es ginge mir gut mit diesem Bewusstsein, ich ertappte mich sogar dabei mir vorzustellen, wie es als feste Beziehung mit ihm laufen würde und hatte den Gedanken dabei mich vielleicht doch auf so etwas einlassen zu können.
Und vor einigen Tagen schlief ich mit einem anderen Mann.
Ok offiziell war das der Deal den wir am Anfang festgelegt haben als unser Verhältnis begann, also dass es nichts festes ist, nur hatten sich unausgesprochen doch die Gefühle zwischen uns stark verändert. Das wusste ich. Ich glaub nur das war mir einfach wieder zu viel Nähe. Und diese einmalige Sache mit dem Anderen hat mir nichts bedeutet und im Endeffekt war es sinnlos, weil es mir gar nichts gegeben hat.
Nachdem ich es getan hatte fühlte ich mich leer und etwas später schrieb ich mit meinem Freund und ja...ich wollte es ihm erstmal nicht sagen, sondern erst wenn wir uns persönlich sehen und die Situation besser wär. Da mich das Gewissen plagte kam ich doch plötzlich darauf, dass wir ja eine offene Beziehung hätten und er sich ruhig ausleben und keine Rücksicht auf mich nehmen solle, wenn er doch einer Frau begegnet, die ihn interessiert.
Ziemlich blöd von mir, da er da sofort einhakte und sich wunderte, wieso ich darauf kam. Er frage dann direkt, wie ich darauf käme, ob ich mit einem anderen Mann geschlafen hätte.
Ich konnte dann nicht lügen und hab es zugegeben.
Er blieb dann relativ nüchtern, meinte er könne mir das nicht vorwerfen, denn wir hatten ja keine feste Beziehung.
Er sei trotzdem super verwirrt und käme nicht mit dem Gedanken zurecht und will erstmal keinen Kontakt, weil er darüber nachdenken müsse. Er dachte halt es wäre doch schon tiefer mit uns und könne nicht verstehen, wieso ich das getan hab. Insgesamt war es einfach ein Schock für ihn.
Seitdem fühle ich mich so allein und er fehlt mir so. Vor allem fühle ich mich echt schäbig und erkenne mich selbst kaum wieder. Ich verstehe selbst nicht warum ich nicht einfach das Glück mit ihm akzeptieren konnte und weshalb ich mich nie richtig auf ihn eingelassen habe, trotz der optimalen Umstände die zwischen uns herrschten.
Ich wurde vor nicht allzu langer Zeit sehr in der Liebe enttäuscht und hatte im Allgemeinen schon immer Schwierigkeiten enge Beziehungen aufzubauen.
Ich habe mir im Kopf schon öfter geschworen mich nie wieder so stark auf eine Person einzulassen.
Ich glaube diese Aktion war ein verdammter Selbstschutz davor mich neu zu verlieben. Und jetzt bin ich tot unglücklich.
Das ist doch krank!
Was sind eure Gedanken zu meiner Geschichte?
Viele Grüße