tuomo_12233848... dass ist vielleicht nur Deine subjektive Sichtweise
Hallo Heiko,
ich kenne auch zig Paare, bei denen ich denken musste, dass hat der oder die nicht verdient.
Aber wir können das nicht beurteilen.
Vielleicht ist der Begriff " verdient " auch falsch gewählt und sollte heissen " braucht ".
Es ist " wahrscheinlich " ein unklärbares Rätsel, warum sich ein " Traummensch " ein unscheinbares und nicht "gleichwertiges" Wesen sucht.
Meine Erfahrungen diesbezüglich zeigen aber ein ganz anderes Bild auf.
Es wurde hier viel vom " Helfersyndrom " und " Umerziehungsversuchen " geredet. Diesen stimme ich uneingeschränkt zu, denn in den letzten 18 Jahren hatte ich auch beiden Kategorien und auch ich wurde beidemale gefragt, warum ich mir das antue. Im letzten Fall, meine Ehe, dauerte 16 Jahren an und wir beide waren gleichstarke Partner, hatten die gleichen Gedankengänge und gleichen Ziele.
Nach Aussen passten wir sehr gut zusammen. Nur das Problem war, dass keiner von uns beiden gewillt war die 2.Geige zu spielen. Es begann ein Konkurrenzkampf um die Selbstdarstellungsplattform und es stieg auch unterschwelliger Neid auf. Auch wurde es irgendwann langweilig, weil man sich in vielen Fragen einig war und man die meisten Antworten schon kannte. Es fand keine Kommunikation mehr statt. Das hatte fatale Folgen, weil man anfing den Partner mit falschen Augen zu sehen und der jeder Meinung war, dass seine Handlungsweise die Richtige war und man mit Entscheidungen den Partner überfuhr. Der Partner bekam nie eine Chance sich mit den Gedankengängen des anderen auseinanderzusetzen und fühlte sich bevormundet.
Daraus entwickelte sich regelmäßig ein riesen Krach, bei dem es nur darum ging, wer hat Recht oder wer bekommt Recht.
Vielleicht erkennst Du nun, dass man sein " Gegenstück " braucht. Nahezu jeder Mensch möchte für sein Aussehen oder für seine Einzigartigkeit bewundert und respektiert werden.
Jeder Mensch ist Einzigartig, aber diese verlieren sie, wenn sie sich einen Partner suchen, der diese Einzigartigkeit nicht unterstützt oder fördert. Man behindert sich und versucht den anderen auf Teufel komm raus zu verändern oder einzuschränken.
Mein jetztiger Freund ist komplett anders. Er ist wesentlich älter, um Längen erfolgreicher und vom Wesen her völlig anders strukturiert als ich.
Anfänglich waren auch grosse Schwierigkeiten vorhanden, aber mittlerweile können wir mit unserer Anders-/ Einzigartigkeit sehr gut umgehen. Wir respektieren und schätzen auch unsere Schwächen und finden bei " Krisen " immerwieder neue Wege, um diese zu überwinden und auf einer neuen Ebene wieder von vorne zu beginnen. Das hat den Vorteil, dass man die Chance in einer Beziehung zu wachsen voll ausschöpfen kann. Krisen in einer Beziehung zeigen einem, dass man seine jetzigen Rahmen verlassen muss um neue Wege gehen zu können.
Man durchläuft im Leben sehr viele Wandlungsprozesse, die durch das Umfeld, aber auch durch innere Gefühls oder Gedankengänge des Einzelnen hervorgerufen werden und daher müssen sich auch Partnerschaften verändern.
Davor haben jedoch sehr viele Angst und spielen lieber eine Rolle, als dass sie sich selbst treu bleiben.
Verstehst Du jetzt was ich damit meine ?
Grüsse Ester21