peigi_11845753Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende...
Ich glaube, daß niemand der sich auf so eine Beziehung einläßt, ahnt, wie schwer und schwierig es werden kann, die Sache zu klären und auch irgendwann zu beenden.
Ich spreche nicht von einem Verhältnis im herkömmlichen Sinne, sondern davon, wenn wirklich Gefühle im Spiel sind - von beiden Seiten. Auch wenn der Mann nicht immer ehrlich sein wird und sein kann, glaube ich, gibt es immer Fälle, wo die Liebe wirklich mit aller Härte zuschlagen kann. Und gerade dann ist es umso schwerer...
Denn solange es immer wieder diese schönen und einmaligen Momente gibt, kann und will keiner von beiden diese Verbindung auflösen. In den meisten Fällen ahnt die Partnerin des Mannes nichts bzw. möchte nichts merken. Solange muß der Mann keine Entscheidung treffen. Er kann beides haben, sein ihm vertrautes Leben mit der Partnerin und auch die andere, sehr schöne Welt mit der Geliebten.
Die Zeit wird alles zeigen. Man hofft und glaubt weiter an die Liebe, an das Schicksal. Ich glaube aber wirklich, daß wenn sich der Mann nicht relativ bald entscheidet, eine Entscheidung zum späteren Zeitpunkt immer für die Ehefrauen fällt. Die Geliebte bleibt zurück, mit all ihren zerplatzten Träumen und mit ihrem gebrochenen Herzen.
Ich als Geliebte bin letzten endes die Schuldige. Ich hatte die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen, so richtig wohl habe ich mich nicht gefühlt, nicht in meiner Rolle. Aber ich hatte wirklich ehrliche und ernste Absichten!!!Ich wollte niemandem den Mann wegnehmen oder eine gut funktionierende Beziehung zerstören. Ich hatte das Gefühl, daß nicht mehr viel von dem da ist, was man Liebe oder Partnerschaft nennt. Er nannte es nur eine "Zweckbeziehung", woran er nicht allzu sehr zu hängen schien... Das sagte er mir immer wieder und ich glaubte ihm. Weil ich das Gefühl hatte, daß er wirklich hungrig war nach Liebe und dem Leben überhaupt.
Ich glaube aber mittlerweile wirklich, daß er sich zu keinem anderen Zeitpunkt anders entschieden hätte. Er hätte sich nie für mich entschieden, auch wenn er es in einigen Momenten gewollt hätte. So vieles sprach und spricht dagegen - am allermeisten sein Charakter.
Viele Dinge sind in ihrer Beziehung unausgesprochen, ungeklärt geblieben. Vieles konnte er mit mir zum ersten Mal bereden und auch erleben. Seine Partnerschaft und auch damit verbunden das gemeinsame Leben fand aber trotz allem weiter statt. Wie auch immer, das habe ich mich die ganze Zeit gefragt, kann und will er dieses Leben weiterleben.
Wir erlebten beide zwar zum ersten Mal diese großen, tiefen, ehrlichen Gefühle - aber vielleicht war es auch "zu schön, um wahr zu sein".
Wir verstanden uns einfach zu gut, wir wollten und konnten deshalb nie den Kontakt ganz abbrechen.
Wir beiden wollten den anderen, diese schöne, vertraute Gefühl nicht verlieren...
Jetzt wo alles aufflog, war er am Anfang noch erleichtert, daß das Versteck spielen nun endlich ein Ende habe. Vielleicht war er aber auch einfach nur erleichtert, endlich kein schlechtes Gewissen mehr haben zu müssen - gegenüber keiner von uns.
Aber bereits am nächsten Tag teilte er mir mit, daß sie sich für einen Neuanfang entschieden haben. So einfach war das auf einmal geworden.
Auch wenn es wahrscheinlich die richtige und vernünftigste Entscheidung für alle Beteiligten ist - es ist zu viel passiert, um gestärkt aus dieser ganzen Geschichte herauszugehen. Aber ich habe schon gemerkt, daß alles was vorher war, noch viel schlimmer und schwerer war.
Einen Menschen, den man wirklich geliebt hat, auf einmal nicht mehr lieben zu können, zu dürfen - ist sehr schwierig und bringt einem um vieles.
Man muß aber irgendwann die Realität akzeptieren und lernen, damit umzugehen. Alles andere war und bleibt doch nur ein Traum, ein schöner und trauriger zugleich...
Wenn aber abzusehen ist, daß es keine wirkliche Chance für eine gemeinsame Zukunft geben wird, muß man irgendwann loslassen - sonst verliert man noch mehr!!!
Liebe Grüße
Leni79