Hi,
zu dieser für mich schwierigen Situation würde ich gern von euch Meinungen bekommen.
Ich hatte vor 3 Jahren Schilddrüsenkrebs,welcher erfolgreich behandelt werden konnte. Laut ärztlicher Prognose soll ich zu 99% keinen Rückfall mehr bekommen.
Ich war während der Diagnose und Behandlungszeit Single.
Danach hatte ich eine kurze Beziehung und mehrere Beziehungsversuche.
Durch die Tumorentfernung habe ich an meinem Hals eine sehr auffällige Narbe.
Jedesmal ist es so, dass ich bei meinen Dates und bisherigen Beziehungsversuchen entweder beim ersten oder zweiten Treffen nach dem Grund meiner Narbe gefragt wurde.
Ich hatte bisher nie den Mut in diesem Moment genau Auskunft über meine Krankheitsgeschichte
zu geben.
Ich erklärte dann immer nur, dass meine Schilddrüse wegen Knoten entfernt wurde und verschwieg, dass einer bösartig war.
Meine Angst ist, dass wenn ich dann bösartiger Tumor oder das Wort Krebs erwähne, ich dann von meiner abgeschlossenen Erkrankung weiter/ausführlicher erzählen und erklären muss.
Schließlich will dann mein Gegenüber wissen, wie meine Überlebensprognose ist, wie ein Leben ohne Schilddrüse ist, wie ich dass verarbeitet habe, welche Erfahrungen man gemacht hat, wie es mein Leben verändert hat and so on...
Dann ist die Stimmung bei mir aufjedenfall im Keller und beim Gegenüber auch...
Nur einmal habe ich, nachdem ich drei Wochen mit jemanden zusammen war, davon erzählt.
Ansonsten habe ich es verschwiegen, weil ich möchte, dass mich jemand im hierundjetzt erlebt und nicht mit meiner traurigen und durchaus schrecklichen Krankheitsgeschichte konfrontiert wird...
Und ich will nicht denken, vielleicht hat er mich jetzt wegen meiner alten Krebsgeschichte nicht kennenlernen wollen oder verlassen (Krankheit/Gesundheit ist ein nicht zu unterschätzender Aktraktivitätsfaktor).
Wie fändet ihr dass, wenn ein neuer Partner euch viele Monate nicht von seiner abgeschlossenen Krebserkrankung erzählen würde?
Wäre dies ein zu großer Vertrauensbruch/ eine Täuschung für euch?
Der angenommene neue Partner oder ihr könnte von sich/euch ja auch nie 100% sicher sagen, dass er/ihr nie an Krebs erkranken wird/werdet, oder keinen hat/habt...
Muss ich dies aus meiner Vergangenheit erzählen?
Und wann würdet ihr dies an meiner Stelle machen? Nach zwei Wochen, zwei Monaten...
Ich habe mir jetzt zurecht gelegt, dass ich davon eigentlich nur erzählen möchte, wenn ein neuer Partner mich fragen würde, ob ich ihn heiraten möchte!!
Danke für's lesen und vielleicht Kommentare...
Grüße!