Hallo zusammen,
ich wage den Schritt in ein Forum um hier über meine Ehe zu schreiben. Ich stelle mir die Frage, ob jemand anders in meiner Situation vielleicht schon längst das Handtuch geworfen hätte.
Mein Mann und ich sind seit 6 Jahren zusammen, seit fast 4 Jahren verheiratet. Zusammen haben wir einen 18 Monate alten Sohn. Ich möchte sagen, dass unsere Beziehung noch nie zu denen gehörte, von denen man sagen würde "Ein Herz und eine Seele". Jedoch, seit unser Sohn da ist, ist alles, ich möchte es so ausdrücken - den Bach runter...
Aber ich versuche es, der Reihe nach zu schildern:
Vor der Geburt unseres Sohnes gestaltete sich die Beziehung zwischen den Schwiegereltern und mir immer schon etwas schwierig bis angespannt. Ich habe mich lange bemüht, irgendwann hatte ich es allerdings aufgegeben, zu verschieden waren die Welten der beiden Familien, das vielleicht schonmal vorab, als Hintergrundwissen. Wichtig ist, dass hier mein Mann schon immer hinter seinen Eltern stand, nie hinter mir. Wie ich dann später herausfand hat mein Mann allerdings einiges zur schlechten Sichtweise seiner Eltern über mich beigetragen, er hatte dort hinter meinem Rücken schlecht über mich geredet, sich ausgeheult, natürlich hat er alles geleugnet. Wie ich auch hinterher rausfand hat mein Mann auch bei anderen Leuten immer wieder schlecht über mich gesprochen. Das alleine hat mir schon sehr viel Vertrauen entzogen, die Grundlage einer jedne Beziehung, so finde ich zumindest.
Die Geburt unseres Sohnes war für mich ein sehr einschneidendes Erlebnis, ich hatte mit Wochenbettdepresionen zu kämpfen, mein Sohn schlief so schlecht, dass ich irgendwann einfach fast nicht mehr konnte, war am Ende meiner Kräfte. MEin Mann verstand das überhaupt nicht. Anstatt mich zu unterstützen fing er an herumzunörgeln, wieso wir mit dem kleinen nicht in den Urlaub fliegen andere (Mütter) würden das ja schließlich auch schaffen... Ich muss dazu sagen, dass ich einfach nurnoch SCHLAFEN wollte, weil ich nachts kein Auge zutun konnte und körperlich und dann auch psychisch am Rand der Erschöpfung war. Nach Wegfahren war mir überhaupt nicht zumute. Das wollte er nicht verstehen. Er hat nur kritisiert und genörgelt.
Irgendwann eskalierte dann der Konflikt mti der Schwiegereltern total! Ich habe dann beschlossen den Kontakt ganz abzubrechen, denn beschimpfen möchte sich niemand gerne lassen - schon garnicht, wenn keine Entschuldigung dafür kommt. Wer hielt den Eltern dennoch die Stange und machte mich für den Konflikt verantwortlich - mein Mann. Auch das hat mir eine ganz wichtige Grundlage unserer Beziehung entzogen... Loyalität - Fehlanzeige!
Mittlerweile ist es so: Mein Mann nimmt sich abends nichtmal die Zeit sich mit mir 5 Minuten hinzusetzen und über den Tag zu sprechen, hat kein Interesse an dem, was mich bewegt. SChaut lieber DVDs oder setzt sich vor den Rechner. Was die Erziehung, bzw. MEINE Art der ERziehung und des Umganges mit unserem Sohn anbelangt werde ich ständig gemaßregelt dass ich dies falsch mache, jenes sein lassen soll... im Haushalt nichts auf die Reihe bekomme... Als er vor 2 Wochen den ganzen Samstag alleine beim Skifahren war u dann um 20 Uhr heimkam u das Zimmer meines Sohnes nicht aufgeräumt war meinte er dann ich möge doch bitte jetzt das Zimmer aufräumen...
Er ist mittlerweile einfach nurnoch respektlos. Nimmt mich nicht wahr, vom Eingehen auf irgendwelche Bedürfnisse möchte ich garnicht reden. Ich habe immer wieder versucht mit ihm zu sprechen, bin immer wieder auf ihn zugegangen. Es gibt kein Kuscheln, keinen Sex, keine Umarmung - seit einem halben Jahr.
Da ich immer wieder zur hören kriege, dass ER ja das Geld heimbringt wollte ich mich mit einem Online-Handel selbständig machen. Klar, eine Selbständigkeit müssen BEIDE Partner tragen. Ist es denn zuviel verlangt wenn ich am Abend, wenn er heimkommt und ich noch etwas für meine Selbständigkeit machen muss, ihn bitte auf unseren Sohn aufzupassen???? Er hat alls ziemlich schnell boykottiert und meinte von wegen "Er habe ja auch noch ein Leben und das mit der Selbständigkeit soll ich vergessen" - einerseits arbeite ich nix, will ich arbeiten, boykottiert er es. Ich habe dann aufgegeben, die Energie ALLEINE eine Selbständigkeit aufzubauen und ein kleines Kind zu versorgen habe ich einfach nicht, vielleicht auch, weil die täglichen Konflikte mir jede Energie rauben.
Ich will so nicht weitermachen. Ich möchte mit jemandem alt werden, der mich zu schätzen weiß, der an mir interessiert ist und nicht mehr an TV schauen und noch dazu schlecht über mich spricht hinter meinem Rücken....
Ich mache nun seit ein paar Monaten eine Heilpraktikerschule und bin daher Dienstag abend immer weg. Wenn ich ihn am Mittwoch oder Freitagabend bitte (das sind seine "Fitnessstudiotage") mir am abend mit dem kleinen zu helfen dann heißt es "nö, du weißt doch, dass ich heute meinen Abend habe, wenn du es nicht hinkriegst und dich stressen lässt vom kleinen dann bist du selbst schuld und wenn das so ein Problem ist, dann pass ich eben am Dienstag auch nicht auf den kleinen auf, ich kriegs ja auch alleine hin"..
Ich emfpinde das als ganz krasse Abwertungen und am liebsten würde ich ihn in dem Moment einfach vom Balkon schubsen.
Was denkt ihr über diese Situation? Ist es schon längst Zeit, zu gehen oder würdet ihr "kämpfen" - wo bei ich garnicht weißt, worum ich überhaupt kämpfen sollte...
Ich danke euch
fraufragezeichen