StromerIch nochmal...
Nun mach mal halblang. Ich bin auch nicht anders wie die anderen. Ich habe auch meine Leiche im Keller(was ich nicht gerne zugebe)und meine persönlichen Dämonen *g*
Über deine Motorraderfahrung habe ich schmunzeln müssen, da es mir auch schon passiert ist. Ich fahre zwar kein Motorrad, war aber öfters als Sozius mit unterwegs. Mich persönlich hat es nie gekratzt, was die anderen von mir denken, ich habe mich höchstens darüber amüsiert, daß man vor 2 Motorradbräuten angst haben muß. (Meine Freundin fährt eine Harley...)
Ich war in meiner Schulzeit, immer irgenwie ein Freak. Wenn z.B rote T- shirts in waren, bin ich unter Garantie mit einem gelben gekommen, nur um zu provozieren, oder mit extremeren Sachen zu schocken. (Schwarze, rote und blonde Stränhnen im Haar, Rasierte schläfen...Ich war damals stolz darauf, anders als die anderen zu sein. Immerhin ich war der Meinúng, daß jeder der die 30 überschrittenhatte schon mit einem Bein im Grab steht. Und heute...
Nee, ich habe noch eine andere Geschichte auf Lager, die sich vor noch nicht allzulanger Zeit zugetragen hat.
Ich habe einen Sohn, der von Geburt an sehr krank ist.(Ich hasse das Wort Behindert) die Ärzte haben bei der Geburt gepfuscht, was man ihnen angeblich nicht nachweisen kann.
Es war im Sommer des letzten Jahres. Wir waren in Sizilien im Urlaub. (Mein Vater ist Mafiosi *gg*
Dort waren wir bei Verwandten zu Besuch.
Ich habe noch nie so viel Herzlichkeit bei fremden Leuten gegenüber meinem Sohn gesehen. Obwohl ich schon 15 Jahre nicht mehr unten war, wurden wir dort mehr als herzlich aufgenommen.
Jeder hat versucht mit ihm zu spielen, bzw hat gefragt, was der Junge jetzt genau hat.(auch Menschen, die ich noch nie zuvor gesehen habe.)Papa hat erklärt, da mein Italienisch nicht so besonders ist.(habe aber trotzdem immer bekommen, was ich wollte. )
Würde bei uns jemand so selbstverständlich mit einem kranken Kind umgehen? Ich glaube !Nein!
Mein Sohn wird im Sommer 5 Jahre alt, und kann weder sprechen, sitzen oder laufen. Außerdem leidet er an epileptischen Anfällen.
Die Ärzte haben mir am Anfang wenig Hoffnung gemacht, daß er sich normal entwickeln werde.
Er ist auf dem geistigen Stand eines Kindes mit ca 8 Monaten... Aber ihm geht es im Verhältnis zu manch anderem kind sehr gut.
Mit der Epilepsie war das auch so eine Sache, Man sagt ja so im Volksmund, daß jemand, der epilepsie krank ist,"m Kopf nicht ganz richtig ist" DAs habe ich früher auch geglaubt, da ich mich nie vom Gegenteil überzeugt habe. Tatsächlich ist das so nicht richtig, da es viele Anfallsformen gibt, und das es jeden treffen kann. Trotzdem wird man ausgegrenzt, auch wenn die gängige Form, die man sieht, nur einen kleinen Teil der Epilepsie ausmacht. Nur weil jemand am Boden liegt und "zuckt" ist ernoch lange nicht "geistig umnachtet.(Habe meine Hausaufgabe gemacht.
Ein Vorurteil entsteht dadurch, daß die Menschen davor angst haben sich mit dem auseinanderzusetzen, was sie nicht kennen, da es nicht ihren sonstigen Gepflogenheiten nicht entspricht, bzw weil sie nicht über den Tellerrand sehen wollen. Dabei gibt es unter oder neben dem Teller viel zu entdecken. Man muß sich nur die Mühe machen
Zugegeben, ich habe mich mit dem Thema auch nie so richtig beschäftigen wollen, da ich immer dachte, "Mich betrifft es nicht" aber Ruck Zuck kam es anders. Und ich mußte mich mit der Thematik auseinandersetzen, ob es mir nun gepasst hat oder nicht.
Das mit meiner Leiche im Keller ist so zu verstehen, daß ich, wenn ich gewußt hätte, daß mein sohn Krank zur Welt kommen würde, hätte ich ihn wegmachen lassen. (Er war ein Unfall...) dDazu stehe ich allerdings auch(Soviel zu Thema Buffy die Ritterliche )
Am Anfang war es schwer, da man sich erst mit der ganzen Thematik auseinandersetzten mußte, aber man lernt sehr schnell dazu. Außerdem, lernt man wer seinen Wahren Freunde sind. (Mein Bekanntenkreis hat sich auf eine handvoll guter Freunde reduziert. Auf die anderen kann ich auch gerne verzichten.).
Bei den Behörden werden Kranke eh als Menschen 2. Klasse angesehen. Überall muß man Nachweise erbringen, um die Leistung zu bekommen, die einem vom Gesetzgeber her rechtmäßig zusteht.
Ich wollte dir nur damit sagen, daß auch ich nicht frei von Vorurteilen bin. Ich bemühe mich lediglich dazuzulernen, auch wenn der Prozess manchmal sehr schmerzhaft ist, und du ab und zu auch mal den untersten weg gehen mußt (Was mir ehrlich gesagt ab und zu schwer fällt, da ich oft zu stolz dazu bin, zuzugeben, daß die anderen doch recht gehabt haben.
Ich glaube , die Menschen wären viel glücklicher, wenn sie miteinander reden würden, anstatt sich zu verstecken. Es würde viel weniger kriege geben.
Ein Vorurteil wird wohl nie bei mir zum erliegen kommen. Nämlich daß der sächsische und der scwäbische Dialekt mit zu den schlimmsten Dialekten in der BRD gehören.
Sodele, des isch jetzt au gschafft
Liebe Grüße
Buffy3
Anhang:
Mein "Junior" geht seit 1,5 Jahren in einen Rehakindergarten, und er hat seit November 2001 eine kleine Schwester dazubekommen, die gesund ist, und von ihm fleißig ignoriert wird. (Weiber... )