Beide Seiten
Hallo milka,
gehöre als Mann zwar nicht zur angesprochenen Zielgruppe als Antworter, möchte aber trotzdem was zu Deinem Beitrag los werden.
Ich denke, dass sich die Anzahl der männlichen und weiblichen Langweiler die Waage hält. Ich kenne eine ganze Reihe von Frauen, mit denen maximal ein Informationsaustausch aber kein Gespräch möglich ist und die bei Humor, wenn er denn etwas feinsinniger und hintergründiger wird, mit der Stirn runzeln und denen dann das Unverständnis ins Gesicht geschrieben ist.
Auch was Du über Beziehungen mit Bierchen, Schnittchen und Fernbedienung schreibst, kommmt mir bekannt vor, aber ich denke, es ist o.k., wenn zwei sich so gesucht und gefunden haben. Nur kannst Du daraus nicht ableiten, dass es nur solche männlichen Exemplare gibt. Außerdem gehört ja auch zu jedem von diesen Männern eine entsprechende Frau wie Deine Freundin und die wiederum wäre für mich ein Graus, wenn sie sich mit einem derartigen Leben zufrieden gibt.
Ich gestehe, dass Themenwelten bei Männern andere sind als bei Frauen, wobei ich jetzt keine Wertung reinbringen möchte (was ist mehr wert? Fussball oder Mode?). Ich kenne das, dass man sich über Fussball, den Job oder den letzten Zug durch die Gemeinde unterhält, aber ich erlebe das hauptsächlich als Thema, wenn Männer unter sich sind.
In dem Kreis von Männern in meiner Umgebung sind eine ganze Reihe von Kameraden dabei, die Frauen mit Charme und Witz begegnen und kein Problem haben, interessante Gesprächsthemen zu finden (außerhalb dieser Männerdomänen wohlgemerkt!).
Aber vermutlich ist das auch eine Frage des Alters. Ich war mit 20 auch kein Frauenversteher, sondern hab versucht, dem männlichen Rollenverständnis bestmöglich zu entsprechen. Erst mit den Jahren löst man sich davon und lebt dann alle Seiten, die in einem stecken, also auch die 'weibliche' und wird damit dann für die Gegenpartei interessanter. Wenn Du nun nur die schwulen Männer als interessant erlebst, so kann ich das nachvollziehen, denn diese leben viel unbefangener ihre 'weibliche' Seite, weil sie halt dem tradierten männlichen Rollenverständnis nicht entsprechen wollen, sondern sich anders definieren.
Also gib die Hoffnung nicht auf, es gibt sie, die interessanten, nicht Gähnen verursachenden Heteros. Mit Anfang zwanzig vielleicht noch nicht so zahlreich vertreten, aber mit zunehmendem Alter werden es immer mehr.
Einen lieben Gruß
F.