Hallo liebes Forum!
Meine Geschichte ist etwas länger, ich werde versuchen sis kompakt und verständlich zu erklären. Ich erhoffe mir natürlich, dass jemand Ähnliches/ Gleiches erlebt hat und/ oder sich in meinen Partner hineinversetzen kann, denn ich habe den Durchblick verloren und verstehe gar nichts mehr.
Innerhalb meiner langjährigen Beziehung habe ich nach 2 Jahren, einen anderen Mann kennengelernt. Wir wussten beide, dass ich in einer Beziehung bin und es realistisch gesehen keine Zukunft für uns geben wird. Wir versuchten uns gegen die, in uns aufkeimenden Gefühle zu wehren. Vergeblich! Auch ich musste erkennen, dass ich mich total in ihn verknallt hatte. Wir stellten Regeln auf von "nicht alleine treffen" bis "niemals körperliche Nähe". Es half alles nichts. Aus Händchen halten wurde irgendwann Küssen. Dieser "Wandel" dauerte Monate, was bei Paaren, die ohne schlechtes Gewissen dafür vielleicht Tage oder nur wenige Wochen benötigen. Ich konnte mich von meinem eigentlichen Partner aber nicht trennen. Ich war in einer vollkommene Abhängigkeit (existenziell, beruflich etc. aber nicht mental/ emotional). Doch muss ich klar sagen, dass ich auch nach wie vor für meinen Freund Gefühle hatte. Die Liebe war nicht weg. Der andere Mann, alao salopp gesagt, meine Affäre, wusste davon. Natürlich war es für ihn immer eine unerträgliche Situation, doch war er zumindest damn glücklich, wenn wir zusammen Zeit verbringen konnten, so kurz diese manchmal auch war. Warum ich mich gegen den Begriff "Affäre" weigere hat den Grund, dass wir uns über alles liebten und sexuelle Handlungen erst nach sehr, sehr langer Zeit passierten und dann dennoch nicht das, was man sich wohl vorstellen mag, wenn man hört, dasa es sich um eine Affäre handelt. Es war klar, dass 2 Jahre vergehen werden müssen, bis ich aus der Abhängigkeit entweichen und ganz frei für meine Affäre sein konnte. Wir hatten beide stark daran zu knabbern und zu kämpfen. Wurde das Versteckspielen und alles bedenken und durchplanen müssen zu belastend, haben wir beide mehrfach immer eine Trennung mit der Option auf eine Freundschaft in Erwägung gezogen und auch mehrfach vollzogen. Dies hielt meist nur wenige Tage an. Wir konnten nicht ohne einander. Er liebte mich über alles und ich ihn auch. Er ist auch so ein toller Mensch. Wie sehr er mich liebte, zeigte sich natürlich zum einen darin, dass er jeden Tag für insgesamt fast 3 Jahre im vollem Wissen, dass ich in einer anderen Beziehung bin, wenn zuletzt auch wirklich nur noch mit körperlicher und nicht emotionaler Präsenz, aber auch darin, dass er mir einfach meine Lieblingsschokolade mitbrachte, wenn ich ein Lied im Radio toll fand, er mir den Song sofort auf CD besorgte usw. Dann kamen wir bzw. ich nach 2 Jahren Affäre innerhalb einer zu dem Zeitpunkt 4 Jahre andauernden Beziehung an den Punkt, dass ich alledem nicht mehr standhalten wollte. Der Stress, der Druck, es war zu viel. Ich begann einen neuen Job auszuüben, in einer anderen Stadt und setzte dort für mich den Punkt, diese Affäre zu beenden, obwohl ich meine Affäre natürlich über alles liebte. Natürlich war es aber auch ein Punkt, an dem das schlechte Gewissen meines Partners gegenüber immer schlimmer wurde. Anstelle meiner Affäre gegenüber offene Worte zu finden, brach ich von jetzt auf gleich den Kontakt ab, ohne mich zu artikulieren, wieso ich diesen Schritt gehe. Meine Affäre schrieb mir zunächst noch jeden Tag, stellte dies ein und schrieb mir in einer letzten E-Mail, dass das wohl das sei, was ich wolle. Von da an meldete er sich nicht mehr. Dies hielt ich mehr oder weniger gut, auch wegen des neuen Jobs, der mich sehr forderte, rin halbes Jahr durch. Es kam dann der Zeitpunkt, dass ich das nicht mehr konnte und meine Affäre unbedingt wieder wollte. Ich kontaktierte ihn, er war natürlich über alles enttäuscht, gekränkt und verletzt. Ich erklärte ihm, warum ich das alles tat. Das half ihm, das einigermaßen zu verstehen und zi verarbeiten. Er sagte mir aber offen, dass er sich emotional von mir distanzieren musste, um an dieser Situation nicht zu zerbrechen. Wir trafen uns wieder regelmäßig und er konnte auch emotional wieder den Weg zu mir finden. Ich würde fast sagen, wir waren uns, körperlich auch, wenn auch nicht in dem klassischen Sinn, so nah wie nie. Wir hatten dann wirklich wunderschöne Wochen zusammen. Natürlich hat er unterschwellig, da meine existenziells Abhängigkeit nicht mehr bestand, darauf gehofft, dass ich mich von meinem Freund trenne, mit dem ich mittlerweile 5 Jahre zusammen war. Dies tat ich nicht. Es kam dann eine Zeit, in der ich mehrere Jobs hatte, meine Affäre umzog, im Job Stress und auch sonst viel zu tun hatte. Es begann wieder eine Phase, in der wir uns nicht mehr sahen, nur telefonierten oder per WhatsApp in Verbindung standen. Natürlich sagten wir uns trotzdem, dass wir uns lieben. Und jetzt, an dieser Stelle, beginnt die eigentliche Katastrophe. Heute, nach fast 5 1/2 Jahren Beziehung mit meinem Freund und fast 3 Jahren "Beziehung" mit meiner Affäre. Meine Affäre ist sehr gut darin, sich kopfmäßig sehr gut im Griff zu haben. Er ist in der Lage, Dinge, die er eigentlich fühlt und will, um sich selbst zu schützen, ins Gegenteil umzukehren, um eben eine Schutzmauer zu bauen, ins Schneckenhaus zurückzuziehen. Ich merkte anhand der Häufigkeit unserer Telefonate und der Art und Weise, des Inhalts, dass er sich wieder beginnt zurückzuziehen. Diese Phasen hat er hin und wieser immer. Schon immer. Er ist dann einfach insgesamt nachdenklicher und stiller. Er sagte mir vor 3 Wochen das letzte Mal, dass er mich liebt. Wenige Tage später, als ich merkte, dass er sich mehr zurückgezogen hatte als sonst "üblich" , sprach ich ihn darauf an. 1 Woche nachdem er mir sagte, dass er mich liebt, was er zweifelsfrei immer tat, sonst hätte er 3 Jahre diese Situation nicht ertragen, sich immer so rührend und liebevoll um mich gekümmert, immer da gewesen und ein offenes Ohr gehabt und aufch meine beste Freundin, die die einzige Person ist, die von unserer Affäre wusste und uns viele Treffen überhaupt, auch in Form von Alibis ermöglicht hat, war und ist sich bis heute sicher, dass er mich über alles liebt. Das sagte er ja auch selbst immer wieder. Wie gesagt, 1 Woche nach dem letzten "ich liebe dich ", sprach ich ihn auf die Distanz und die Zurückhaltung an. Er sagte, es habe sich in den letzten Tagen, ohne dass ich etwas getan oder gesagt habe, woran er das festmachen könne bzw. was einen Grund darstelle, bei ihm etwas verändert. Er sagte wortwörtlich, dass er zögern müsse, bei der Frage, ob er mich liebe. Die Sache mit uns würde ihn beuteln und die Situation, dass wir nicht normal und offiziell zusammen sein können, war "scheiße" und ist "scheiße". Das war für mich natürlich ein Schock. Vor allem, weil er dann weiter ausführte, dass momentan für ihn nur eine Freundschaft in Betracht komme und er mich nicht ganz verlieren wolle. Daraufhin bat ich ihn um ein Gespräch. Abgesehen von fehlendem Körperlichkeiten, war es fast wie jedes Treffen bei uns. Wirklich viel besprochen haben wir nicht, auch ich nicht, da ich an seinen Worten wirklich zu knabbern hatte. Es kam der Punkt, dass er dann als keiner von uns mehr sprach und wir nur noch die letzten 3 Jahre, unsere gemeinsamen Situationen und Momente revu passieren ließen, er ein Vertagen des Gesprächs vorschlug. Damit war ich einverstanden. In der Zwischenzeit hatten wir keinen Kontakt. Der einzige Kontakt bezog sich auf die Modalitäten für das nächste Treffen, um das vertagte Gespräch fortzusetzen. Dies passierte 1 Woche später, also Mittwoch diese Woche auch. Ich fuhr zu ihm, in die neue Wohnung. Ich spürte, dass er anders ist als beim letzten Gespräch, das ruhig, fair und normal ablief. Waa mich auch hoffen ließ, dass es von ihm nur eine Phase oder ähnliches ist. Wir gingen dann über eine halbe Stunde spazieren und keiner von uns sprach auch nur ein Wort. Zurück in der Wohnung nahmen wir auf der Couch Platz und ich spürte, dass er wirklich sehr gegen mich eingestellt war. Obwohl er das Gespräch vertagen wollte und nicht ich, begann er:"So, was willst du jetzt?" Da dachte ich schon, ich sei im falschen Film. Wir schwiegen eigentlich die meiste Zeit. Plötzlich stand er auf, ging aus dem Zimmer, kam zurück und knallte mir auf den vor mir stehenden Tisch meine Bilder, die ich ihm ein halbes Jahr zuvor geschenkt habe, auf den Tisch. Es waren "spezielle" Bilder, über die er sich wie ein kleines Kind maßlos freute. Er sah mich dabei an, als würde er mich hassen. Er betonte nur nochmals, dass die Situation "scheiße" sei, seine Gefühle sich verändert haben, er mich nicht liebe, nur noch Sympathie empfinde. Wir waren an dem Abend zwar 3 Stunden zusammen, doch effektive Redezeit lag vielleicht bei 10 Minuten. Als ich gehen wollte oder er dies glaubte, sagte er zu mir, ich solle die Bilder nicht vergessen, wenn ich gehe. Ich dachte wirklich, ich spinne. Wer war er? Wo ist der Manm hin, der mich 2 Wochen zuvor noch über alles liebte? Ich nahm die Bilder natürlich nicht mit und entgegnete nur, dass er damit machen könne, was er wolle. Da ich wirklich mehrfach an mich halten musste, um nicht los zu heulen, bin ich jedes Mal, wenn es soweit war, auf die Terrasse, um mich zu sammeln. Er kam zum Glück nicht nach. Er sollte nicht sehen, wie wirkt, was er da macht und sagt. Er saß da wie ein Eisklotz ohne jegliche Gefühlsregung. Als ich ging, öffnete ich die Tür, er stand im Türrahmen der gegenüber liegenden Tür und sagte "Komm gut nach Hause". Ich nickte nur, weil ich nicht sprechen konnte. Ich lief aus der Wohnung, als ich die ersten 2 Stunden runter lief, sagte er leise "Tschüss". Da ich schon am heulen war, entgegnete ich auch nur ein kurzes und leises "Tschüss". Als er die Tür zu machte und mich auf dem Weg zum Auto nicht sehen und hören konnte, brach es einfach nur noch aus mir heraus. Heulend im Auto sitzen kontaktierte ich meine beste Freundin, die ja von allem weiß. Sie versuchte so gut es ging, mich zu beruhigen und zu trösten. Einigermaßen gesammelt, trat ich dann meine halbstündige Heimfahrt an. Natürlich heulte ich die ganze Strecke. Daheim angekommen, war ich erstmal froh, dass mein Freund bereits schlief und ich mich erstmal noch im Wohnzimmer alleine aufhalten konnte. Am nächsten Tag ging ich alles mit meiner Freundin durch und uog noch einen Freund von mir, mit ins Boot. Beide sagten, dass sie meiner Affäre kein Wort glauben. Nach 3 Jahren entliebt man sich nicht nach 2 Wochdn. Ein Ding der Unmöglichkeit. Vor allem in unserer Konstellation. Er liebte mich immer über alles. Es geschah in den 2 Wochen gar nichts, als dass wir uns nicht sahen. Er betonte auch mehrfach, dass es keine Teil-oder Unwahrheit war, als er bis zuletzt "ich liebe dich" schrieb. Eine andere Frau scheidet auch aus. Das sagte er und ich kenne ihn. Er hat nie eine Andere angesehen. Es gab immer nur mich für ihn. Also, keiner glaubt ihm, dass er mich nicht liebt. Es wird vermutet, dass er aufgrund der Phase ohne Sehen wohl davon ausging, dass es lustig so weiter geht und irgendwann wieder der Punkt des Kontaktabbruchs oder des Schlussmachen folgt. Was definitiv nicht ansatzweise von mir beabsichtigt war. Er sagte mir auch an dem Mittwochabend, dass er jetzt, zu diessm Zeitpunkt, nicht mehr in der Lage ist, als Affäre weiter zu machen, weil ihn das eben kaputt mache. Ich wollte aber gar nicht dort weitermachen, wo wir aufhörten. Das wusste er bis dato allerdings nicht. Als ich mit meiner Freundin und dem einen Freund alles rekapitulierte, sagten Beide, dass er das nur sagt, um es sich natürlich leichter zu machen, sich zu schützen, vor dem Schmerz und alledem was eine Affäre so mit sich bringt. Wenn er mich gar nicht "normal" zur Freundin haben kann und ich ihn nur als "Zweitmann" will, so will er sich nicht wieder der Gefahr des Rückfalles, wieder die Affäre aufleben zu lassen, begeben und damit ich, auch nicht ihm hinsichtlich dessen den Kopf verdrehe, sagt er, dass er mich nicht liebe usw. Er sagt es, damit ich ihn mit der Affärensache in Ruhe lasse und er emotional mit der Sache für sich abschließen kann, weil er es eben nicht mehr aushält und erträgt. Meine beiden Freunde und ich planten dann mein weiteres Vorgehen. Ich musste ihm die Wahrheit sagen, ihm sagen, dass ich ihn will, nur ihn und endlich normal mit ihm zusammen sein will. Ich sagte ihm, dass wir jetzt nach 3 Jahren nicht einfach alles zerbrechen lassen können, wofür wir 3 Jahre alles in Kauf nahmen. Ich schrieb ihm dann Donnerstag eine 20-seiten starke und sehr auaführliche Nachricht. Da ich die erst nach Mitternacht abschickte, sah er diese erst Freitagmorgen. Sie wurde leider nicht vollständig übertragen, sodass ich von ihm die Nachricht erhielt, dass er die Nachricht nicht lesen könne, da sie unvollständig versendet wurde. Als "Beweis" schickte er mir dann einen Screemshot dessen. Ich schickte ihm die Nachricht nochmals. Dieses Mal kam sie vollständig an und er antwortete auch einige Zeit nach Erhalt. Er schrieb:"okay, ich werde dir antworten, lass mir nur ein bisschen Zeit." Der Nebensatz mit dem Zeit lassen, lässt natürlich Platz für Interpretation. Heißt das, er nimmt sich einfach die Zeit dafür, die er braucht oder ist es quasi eine Bitte an mich, dass ich ihm Zeit geben solle? Es ist jetzt der 3. Tag seither und noch habe ich keine Antwort von ihm. Um Zeit bat er auch damals, als wir ein halbes Jahr keinen Kontakt hatten und er für sich erstmal damit wieder klarkommen musste. Gestern Abend, rein intuitiv, sah ich mir den Screenshot nochmals an und bin aus allen Wolken gefallen. In WhatsApp ist ja immer der Name sichtbar, desjenigen, mit dem man gerade schreibt. Auf dem Screenshot sah ich, dass er meinen Namen dort nicht mehr hat. Denn es wurde nur nich meine Handynummer angezeigt. Er hat sogar meine Nummer auf dem Handy gelöscht, somit auch alle Bilder. Ich kontaktierte daraufhin sofort meine Freundin. Die hat mich dann beruhigt und gesagt, dass er das nur tat, um sich selbst vorm rückfällig werden zu schützen und um mich nicht ständig kontrollieren zu können, wann ich online war und bin und wann nicht. Das ist natürlich sehr gut möglich.
Wie gesagt, ich sagte ihm, dass ich keine Affäre mehr möchte usw.
Würde seine Entscheidung einzig darauf beruhen, dass die Liebe fehlt, müsste er sich jetzt ja eigentlich keine Zeit nehmen, um mir zu antworten. Denn sonst könnte er ja weiterhin eiskalt schreiben und sagen, dass er mich nicht liebt und es auch gar nichts zu bereden gibt. Das ist jetzt natürlich positiv zu bewerten. Meine Freunde sagten, jetzt müsse ich eben um ihn kämpfen und meinen Stolz beiseite legen, wenn ich diesen Mann unbedingt will.
Was kann ich noch tun? Was muss ich noch tun? Insbesondere für den Fall, dass er jetzt auf meine "Offenbarung" nicht positiv reagiert?
Es ist schrecklich auf diesen heißen Kohlen zu sitzen....das macht mich wahnsinnig.
Ja, ich weiß, dass jetzt viele denken, dass wir verrückt sein müssen und ich einfach eine unverschämte Person bin. Bis ich in diese Situation kam, waren Leute, die taten, was ich tat und tue, für mich auch das Letzte. Das ändert sich alles, sobald man nur ansatzweise in solche Situation kommt! Gegen Gefühle ist jeder machtlos! Wer sich was anderes einredet, der weiß nicht wovon er redet und was Liebe ist!
Ich danke für eure Meinung und Ideen, Ratschläge und Tipps.
Schönen und sonnigen Sonntag an alle!