Mein Freund (27) und ich (23) sind jetzt seit fast 4 jahren zusammen.
Jedoch gestaltet sich das Zusammenleben aus meiner Sicht (und nur aus meiner) immer schwieriger.
Dazu muss man wissen, dass er anhänglich, unselbständig, überhaupt nicht selbstsicher ist, also überhaupt nicht männlich, wenn man so will.
Ich weiss und verstehe aber, dass vieles aus seiner Kindheit herrührt, die nicht gerade rosig war.
Nun ist es aber so, dass ich - so ist mein Gefühl - eher Mutterersatz bin.
Er macht jetzt seine erste Ausbildung, vorher hat er nichts auf die Reihe gekriegt. Und das auch nur, weil ich ihn dazu dränge.
Jeden Morgen ist es ein neuer Kampf, ihn zur Ausbildungsstätte zu kriegen.
Jeden Tag regele ich sein Leben (Arzttermine, Amtgänge, Autofahrten [denn erfährt nicht selbst, obwohl Führerschein], Briefe, Anträge...)
Ich glaube auch, dass er ein total verschobenes Verhältnis von Arbeit und Belohnung (Freizeit, Konsum...) hat.
Er würde am liebsten überhaupt nicht arbeiten gehen, den ganzen Tag vorm Computer sitzen und sich mit schönen neuen Sachen, Gegenständen belohnen, die ne Menge kosten.
Wenn er von der Schule kommt, will er bloß nichts davon hören, nichts mehr dafür machen.
Das macht mich natürlich fertig.
Ich sehe, wie er leidet, aber ich leide auch. Ich dachte immer, er sei derjenige, mit dem ich einmal eine Familie gründen würde, mein Leben verbringen würde. Aber unsere Ansichten sind so verschieden.
Natürlich habe ich darüber schon oft mit ihm geredet. Aber eine Besserung, wenn sie denn eintritt, hält immer nur 1-2 Wochen. :(
Liege ich damit so falsch, zu denken, dass jeder auch ein Stück Arbeit, Schule, Ausbildung - was auch immer - braucht, um sich einerseits bestätigt zu fühlen und andererseits auch ein gewisses Sicherheitsgefühl für die Zukunft zu haben?
Vielleicht könnt ihr mir einen Tipp geben!
Trennung kommt für mich im Moment nicht in Frage - dafür haben wir zuviel durchgemacht und ich liebe ihn einfach zu sehr!
Kennt ihr auch Männer, die so oder ähnlich drauf sind?
Was haltet ihr davon?