Hallo,
da ich momentan kaum jemanden habe mit dem ich sprechen kann, hätte ich gerne mal ein paar Meinungen von "Aussenstehenden" zu meiner Situation.
Ich bin 41 und habe sehr dominante Eltern, die sich zeitlebens immer in ALLES eingemischt (Partnerwahl, Beziehung, Kinderziehung, Berufswahl, ... einfach alles) und in schwierigen Situationen mich immer als Dumme dastehen lassen haben und wirklich niemals richtig hinter mir standen (das ist jetzt die Kurzfassung - weitere Ausführungen würden leider den Zeitrahmen sprengen).
Ich bin - noch - verheiratet (seit 9 Jahren -) und habe 2 Kinder.
Im letzten Jahr ist mein Leben komplett über mir zusammengebrochen. Ich bekam Depressionen, da ich mich von meinem Mann seit Jahren nicht geliebt fühlte (Sex wenn es hoch kommt 2x im JAHR), das ständige "in-alles-eingemische" meiner Eltern - in deren Augen ich in meinem Leben eh nichts richtig machen kann.
Ich habe mich jahrelang gefragt, ob es DAS jetzt gewesen sein soll und ich diesen Lebenszustand bis zum Ende so ertragen muss.
In 14 Wochen Therapie habe ich letzten Herbst schwerwiegende Entscheidungen getroffen, die für komplett Aussenstehende kaum nachzuvollziehen sind.
Ich habe den Kontakt zu meiner Familie abgebrochen (allerdings schon vor der Therapie), mich von meinem Mann getrennt und bin vor 4 Monaten in ein anderes Bundesland gezogen wo ich auch einem geregelten Job nachgehe (ich bin wegen dem Job umgezogen! NICHT wegen eines anderen Mannes!! Das ist wichtig zu wissen).
Meine beiden Süßen wohnen nach wie vor bei ihrem Papa (ich wollte sie nicht zusätzlich zur Trennung auch noch mit einem Umzug belasten, bei dem sie auch noch soziales Umfeld und Freunde verlieren, da das alles so schon schwer genug ist für die Beiden! Ausserdem ist mein Ex ein toller Papa, der seinen Job in dieser Hinsicht wirklich gut macht!)
Ich sehe die beiden regelmäßig ... sie haben auch schon eine komplette Woche bei mir verbracht ... ausserdem Video-chatten wir täglich!
Es ist wirklich hart für mich als Mama (wie hart kann ich gar nicht in Worte fassen), aber ich möchte erstmal wieder beide Beine auf den Boden bekommen.
Also wie man liest habe ich ein dreiviertel Jahr komplettes Chaos hinter mir ... aber es wird noch besser ...
Ich habe die letzten Monate nur eine Übergangswohnung bewohnt (mich dementsprechend auch nicht "zu Hause" gefühlt) und es ist unheimlich schwierig hier in der Gegend eine geeignete/bezahlbare Wohnung zu finden.
Ich habe vor ca. 3 Monaten einen Mann kennen gelernt, der mir die ganze Zeit über eine große Stütze war. Gerade unter dem Aspekt, dass ich in meiner "neuen Heimat" kaum jemanden kenne und mir in den letzten Jahren so wahnsinnig diese Zuneigung und das "Anlehnen können" gefehlt haben, ist er immer da für mich und steht hinter mir (auch das Gefühl kannte ich nicht!).
Aufgrund meiner derzeitigen Wohnsituation hat er mich vor ein paar Wochen gefragt, ob ich nicht bei ihm einziehen möchte.
Ich möchte mit ihm zusammen bleiben und habe ihn letzte Woche meinen Kindern als "Bekannten" vorgestellt und ihnen auch gesagt, dass ich "bei ihm wohnen kann".
Das Zusammentreffen ist im Übrigen sehr gut abgelaufen und die Kinder mögen ihn!
Jetzt ist natürlich das Chaos total perfekt, weil mein Ex mir unterstellt, ich hätte ihn wegen "diesem Typen" verlassen ... er redet jetzt nicht mehr mit mir und macht mir nur Vorwürfe.
Ich hab es einfach so satt, immer nur als SCHLECHTER Mensch dargestellt zu werden. Im Grunde hab ich ja schon fast alles verloren ... ich möchte einfach nur mal wieder glücklich sein! Ist das alles so falsch?