Ihr Lieben,
nach dem gräßlichen Telefonat vorletzte Woche telefonierten wir jeden Abend. Mal war's besser, mal schlechter, denn ich spürte meine Verunsicherung stark.
Im Gespräch letzten Freitag gings auch um Weihnachten. Ich sagte, ich hätte Verständnis dafür, wenn er den 24. mit Frau und den beiden erwachsenen Kindern verbringen möchte.
Letzten Samstag rief er an, fragte, ob er zum Frühstück vorbeikommen soll. Es war ne groteske Stimmung, denn (auch schon in den vorhergegangenen Telefonaten und mails) er erzählte nur belangloses Zeug, ohne jeden persönlichen Charakter.
Wie das Gespräch eine Wendung annahm, weiß ich nicht mehr, ist auch egal. Ich "bohrte" (nicht fies natürlich) aus ihm Folgendes heraus, in gebündelter Kurzform hier: für ihn gibt es 2 Welten. Die eine sind seine Kinder - und die andere bin ich. Diese Welten lassen sich nicht miteinander kombinieren - und der Weg zu seinen Kindern führt immer über seine Frau. Es hätte eine Zeit gegeben, da sei er neugierig gewesen, wer ich bin. Irgendwann hätte die Neugier aufgehört.
Er würde keine Basis mit mir sehen; die sei wichtig, wenn das Gefühl zueinander mal nicht so stark sei.
Waren all unsere Gespräche keine Basis? Er hat sich doch von mir entfernt und es dadurch unmöglich gemacht, an einer Basis zu arbeiten!
Ich weinte sehr, sagte ihm, er solle mir doch endlich ehrlich sagen, dass er zu seiner Frau zurück will. Nein, so sei es nicht, meinte er.
Er sagte (weinte auch), dass er mich - in der letzten Zeit - immer weniger lieb gehabt hätte. Das saß.
Ich fragte (wie auch in besagtem Telefonat), ob er mich nicht mehr will. Er weinte, schüttelte den Kopf und sagte "nein". Ich erwiderte darauf, es gäbe nichts mehr zu besprechen und ging in ein anderes Zimmer. Er zog Schuhe und Jacke an, kam zu mir und meinte "Vielleicht hast du Recht, dass ich vieles zu negativ sehe und mich Chancen beraube...vielleicht wissen wir in 10 oder 5 Jahren, ob das jetzt richtig ist."
Ich weinte nur noch, er sagte:"Tue mir bitte den Gefallen und pass auf dich auf." Ich sagte lange nichts und meinte, ich würde mich nicht vom Balkon stürzen, aber die Absolution würde ich ihm nicht erteilen.
Wir umarmten uns, weinten beide, er sagte ao was we "Dann mach's mal gut"...und ging.
Soooooo, das ist der Stand bis heute. Keiner hat sich beim anderen gemeldet.
In meiner direkten Umgebung sagen Eltern, Bruder und Freunde, ich soll froh sein, dass das vorbei ist. Er hätte in seiner unoffenen Art nicht zu mir gepasst und jemand, der einen dermaßen im Stich läßt, ist kein Partner, wenn man (wie ich) auf Werte wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, etc. wichtig findet.
War es das nun?????
Ein Freund sagte mir: Ihr habt Euch verabschiedet, es ist aus und vorbei. Natürlich meldet er sich nicht mehr bei dir.
Soll ich nun total locker lassen und mich auch nicht melden? Erstmal nicht oder für immer???
Ich bin ehrlich: obwohl er sich mir gegenüber in einigen Punkten so verhalten hat, dass ich umgefallen bin vor Entsetzen und Ungläubigkeit: ich vermisse ihn, das Fühlen, die Gespräche...
Hab ich ne Schraube locker oder will ich nicht sehen, dass es aus und vorbei ist?????
Liebe Grüße
Vinci