seit einiger zeit treffe ich mich mit einem mann... ich kenne ihn seit einem halben jahr aus intensivem email-kontakt und seit einiger zeit auch persönlich, haben uns mehrmals getroffen und wurden bis zu einem gewissen grad intim miteinander. fand bzw. finde ihn faszinierend, mag ihn, und er mag mich auch.
ich habe viele tränen wegen ihm vergossen, weil unser verhältnis irgendwie nicht geklärt war und wir uns eine zeitlang nicht sehen konnten, da ich erst mit meiner damaligen beziehung reinen tisch machen wollte... wie auch immer. es war alles sehr kompliziert, habe ihn vermisst, mal mehr mal weniger... mir gedanken darum gemacht, wie er denn wohl zu mir steht und ob er in der zeit, in der wir uns nicht sehen konnten, noch irgendwas mit anderen frauen hatte... es ging mir ab und an richtig schlecht wegen ihm und ich hatte das gefühl, dass ich mir sicher bin, dass ich ihn will. ich habe geradezu nach ihm geschmachtet.
seit kurzem sehen wir uns wieder. ich bin gern mit ihm zusammen und habe das gefühl, es könnte mehr draus werden. nunja, wir sind noch in der "kennenlernphase" sozusagen... jetzt merke ich, dass er sich irgendwie "mühe gibt", mir zu zeigen, dass ich nicht irgendjemand für ihn bin... und schon gehe ich wieder auf abstand.. verbal und innerlich. ich gebe mich ihm gegenüber kühl und unverbindlich. und ich weiß aber nicht warum!!! ich vermute, es hat vielleicht damit zu tun, dass ich meine eigene gefühlswelt auf diese weise ausloten will oder so. aber ich bin auch ein mensch, der besessen davon ist, auf sich "aufzupassen", wenn er merkt, dass es ernst wird. ich will mich nicht verbrennen, falls es doch nicht so laufen sollte, wie erhofft. reine selbstschutzmaßnahme. das war vor allem so, als ich mir seiner zuneigung noch nicht in diesem maße "sicher" war, wie jetzt.
nun ist es aber so, dass ich mir plötzlich die frage stelle, ob ich wirklich mehr wollen würde! klar hat das sicher damit zu tun, dass es vielleicht gerade dabei ist, "ernst" zu werden bzw. man denkt doch öfters an das, was noch kommen KÖNNTE, als vorher.
aber meine frage impliziert auch eine andere, eine frage in der frage: bin ich verliebt? wo fängt verliebtsein an?? klar, das sollte ich selbst eigentlich am besten wissen: wenn man verliebt ist, dann weiß mans einfach, höre ich oft. ich hatte schon in meiner vorherigen beziehung dieses berühmte kribbeln im bauch wenn überhaupt nur selten und nicht besonders heftig. es war alles eher "relativ" und schön zwar und ich liebte auch, aber ich hatte selber immer zweifel, ob ich mir da nicht was vormachte, wenn ich mich doch gerade so fühlte, als wär ich überglücklich..
manchmal habe ich so momente, in denen ich mich zwinge, alles emotionale ganz nüchtern zu betrachten und mich nicht in irgendwas hineinzusteigern. und schwupps habe ich das gefühl, ich könnte auch ohne ihn, oder "stelle mich eigentlich irgendwie nur an". kann ich mich vielleicht nicht richtig auf eine beziehung einlassen? habe ich bindungsängste? das frage ich mich manchmal. mir ist klar, dass hier wohl keine psychologen unter euch sind und mir ist auch klar, dass ich mir das alles wohl besser selbst am besten beantworten könnte... aber mich würde trotzdem eure meinung interessieren.
im moment ist es so, dass bei ihm dieses gefühl von nähe und zuneigung da ist.. dass ich ihm etwas geben will. ich hab letztens vor lauter aufregung gezittert, als ich diese email von ihm bekam, auf die ich schon die ganze zeit gewartet hatte und ich war freudig erregt bevor wir uns trafen. als wir uns dann später gegenüberstanden, war es zwar schön, aber ich hab in seiner gegenwart noch nie solche gefühlsausbrüche gehabt!! es war zwar schon irgendwie "besonders", aber immer nur, wenn er gerade mal NICHT in meiner nähe ist, war ich emotional sehr berührt! es ist zwar auch nicht so, als hätte ich zweifel, wenn er vor mir steht, aber es fehlt irgendwie was, dass ich sagen könnte DAS ist es! vielleicht erwarte ich auch einfach zuviel vom verliebtsein und es ist in wirklichkeit auch nicht so toll, wie es oft beschrieben wird... oder ich will es vielleicht nicht wahr haben, dass ich gar nicht wirklich verliebt bin?? wünsche es mir nur so sehr. endlich mal richtig glücklich zu sein und jetzt stehe ich gerade wieder vor einer neuen "chance". ich weiß, dass man nichts erzwingen kann und das ist ja das paradoxe. aber vielleicht sollte ich einfach nur mal "laufen lassen" und drauf vertrauen, dass es schon irgendwie kommt...? ich frage mich dann nur, warum ich dann an manchen tagen so fertig war wegen ihm und leicht eifersüchtig wurde, wenn ich an bestimmte sachen dachte... das bilde ich mir doch nicht alles nur ein?! in welchem stadium stehe ich?!
...die verwirrte flaschenpost!