Hallo alle zusammen,
nachdem ich heute zum erstenmal hier bin, und auch schon helfende Beiträge von Euch gefunden habe, möchte ich hier mein Problem in die Runde "werfen" - in der Hoffnung, das Eure Antworten und Meinungen mich dabei unterstützen, endlich zu einer Entscheidung zukommen.
Vorgeschichte:
im Herbst 2002 verlor meine Frau auf tragische Weise ihre damals beste Freundin und Arbeitskollegin. Durch diesen Verlust verstärkten sich die Probleme meiner Frau bzgl. Mobbing an ihrem Arbeitsplatz,da sie nun niemanden mehr hatte, dem sie sich (neben mir)anvertrauen konnte.
Im Zuge der Trauerarbeit hatte meine Frau dann jedoch einen sehr engen Kontakt zu dem - ihr schon seit 1999 bekannten - hinterbliebenen Lebensgefährten dieser Freundin.
Meine Frau und er kannten sich schon längere Zeit über ihre Freundin persönlich, und sie schwärmte fast schon, wenn sie von ihm damals erzählte.
Nach dem tödlichen Unfall ihrer Freundin, hatte meine Frau häufig Kontakt zu diesem hinterbliebenen Lebensgefährten. Da ich damals Schicht arbeitete, erzählte sie mir im Nachhinein hin und wieder, das er - während meiner Abwesenheit - wieder angerufen hätte.
Über Monate hinweg - bis März 2003 - gab es bei meiner Frau nur noch die Probleme, die der hinterbliebene Lebensgefährte hatte. Unsere eigenen Sorgen (auch in unserer Beziehung) interessierten sie nicht.
Ihr Verhalten damals mir gegenüber wurde zunehmend abgestumpfter, egoistischer, einzig auf ihre Dinge konzentriert.
Als ich dann durch einen unerwarteten Schichtwechsel im März 2005 mitbekam, das meine Frau auch nach Monaten noch lange und sehr vertrauliche Gespräche mit ihm führte - ohne mich über den Inhalt zu informieren, hatte ich aufgrund unserer damals ziemlich angespannten Beziehung, die starke Vermutung einer Affäre zwischen ihr und diesem Ex-Lebensgefährten.
Ich forderte sie auf, diesen Kontakt sofort zu beenden - verbunden mit der Erklärung meiner Angst um unsere Ehe.
Nur unter Protest willigte meine Frau ein, verbunden mit dem Hinweis, sie könnte mich nie betrügen und außerdem hat er ja schon wieder eine neue Partnerin.
Nach einigen Tagen des Nachspionierens hatte ich dann keinen Anlaß mehr zum Zweifeln.
Unsere Ehe besserte sich allerdings nur wenig. Meine Frau behielt ihr egoistisches Verhalten bei. Sex hatten wir - wie auch schon in den Monaten davor - kaum miteinander (alle 4-6 Wochen 1x). Sie war eben immer müde, angespannt von der Arbeit, etc.
Die Zeit verging bis zum Herbst 2003, als mir meine Frau mitteilte, sie hätte jeden Mittwoch dienstlich bis in den Abend zu tun.
Auch legte sie Wert darauf, das unsere Tochter unbedingt eine Arbeitsgemeinschaft besucht, wo sie dann von meiner Frau im frühen Abend Donnerstags abgeholt wurde.
Ein zwischendurch Nachhausekommen war ihrer Aussage nach nicht möglich.
Mit skeptischem Blick gab ich mich mit dieser Erklärung zufrieden.
Auch das nun unbedingt notwendige Heimsolarium und ihren gesteigerten Wert auf's Äußere erklärte sie mir irgendwie plausibel.Ihre Lektüre des Buchs "Ich liebe Dich nicht, wenn Du mich liebst" verheimlichte sie mir jedoch. Unsere Beziehung verfestigte sich in ein Mehr-Nebeneinander als Miteinander. Miteinander geschlafen haben wir nur monatsweise vieleicht einmal.
Im Frühjahr 2004 wurde meine Frau krank, sie hatte körperlich abgenommen, es traten die merkwürdigsten Leiden auf.
Letztendlich - da keine körperlichen Symptome feststellbar waren, wurde sie zum Psychotherapeuten überwiesen.
Nach der 3.Sitzung (Auswertung des Testfragebogens) brach sie von sich aus ohne offizelle Begründung die Therapie ab. Mir erklärte sie, ihre schon lange vorhandenen Suizidabsichten wären - trotz ihres Verheimlichens - herausgekommen, und würden bei Bekanntwerden ihrer Karriere schaden.
Ende 2004 mußte es dann unbedingt ein neues Handy+Provider sein, mit der Begründung: zu Hause hätte sie so schlechten Empfang (trotz vollfunktionstüchtigem Festnetz).
Ab diesem Zeitpunkt war sie sehr oft zu Hause mit ihrem Handy beschäftigt. Da ich damals jedoch selber keines hatte und mich nicht dafür interessierte, empfand ich es eben als "Spielerei".
Anfang 2005 wurden die Zustände auf ihrer Arbeitsstelle - ihrer Aussage nach - nicht mehr hinnehmbar. Nach 20-jährigem Lehrerdaseins an einer Gesamtschule empfahl ich ihr in einer langen Diskussion, nun die evtl. "leichtere" Form der Grundschule zu wählen.
Das lehnte sie jedoch vehement ab, mit vielen Begründungen. Für mich war also klar - sie bleibt an einer Oberschule.
Nach wenigen Tagen erklärte sie mir jedoch, sie geht nun doch an eine Grundschule. Mein Hinweis auf ihre Gegenargumente kommentierte sie mit:"Du hast doch gesagt, es ist leichter verdientes Geld!". Von ihrer Überqualifikation und ihren schlechten Erfahrungen war keine Rede mehr.
Irgendwann im Mai 2005 hatte ich dann ein ganz besch... Gefühl bzgl. einer Rufnummer in ihrem Handy. Wieder läuteten bei mir die Alarmglocken - unsere Ehe war nach wie vor nicht gerade glücklich - und ich stellte sie konkret zur Rede.
Als Antwort erhielt ich nur ein scharfes "Du kannst mich mal!"
Weil Reden nicht mehr möglich war, schrieb ich ihr meine Sorgen über unsere Beziehung, und das ich wieder Angst habe, das sie ein Verhältnis hat.
Ich bat sie dringend um Antwort, bekam sie jedoch nicht von ihr.
Nach wenigen Tagen änderte sich jedoch ihr Verhalten mir gegenüber schlagartig um 180.
Ohne weitere Erklärung war sie auf einmal bemüht, mir es in allem Rechtzumachen wo es nur ging. Binnen weniger Tage von "DU KANNST MICH MAL!" zu "JA MEIN LIEBSTER!"
Es nahm für mich schon manchmal peinliche Züge an, wie sehr sie auf einmal um mich bemüht war. Und - oh Wunder - auch im Bett kam es nun aufeinmal zu häufigeren "Stell-Dich-eins".
Da sie dieses "neue" Verhalten konsequent durchzog, gab ich meine Zweifel an ihrer Untreue auf und war - zugegeben - seit langer Zeit wieder richtig glücklich.
Leider kam dann im Herbst 2005 die Erkenntnis, das sich ihr neuer Arbeitsplatz 5 Min. entfernt von der Wohnung/Praxis des ehemaligen Lebensgefährten ihrer verstorbenen Freundin befindet.
Hinzu kamen ihre völlig unaufgeforderten vehementen Entschuldigen bzgl. ihrer häufigen Verspätungen nach Arbeitsschluss. Hinzu kam, das sie bewußt Anrufe aus ihrem Handy löschte. Das sie teilweise zu den unmöglichsten Tageszeiten Nachrichten auf ihrer Mailbox abhörte, dies aber vor mir verheimlichte. Ende September hielt ich es nicht mehr aus, stellte sie wieder zur Rede, und - oh Wunder - binnen 1Sek. wechselte ihr Tonfall vom "ja Liebling" wieder hin zum "Du kannst mich mal! Du bist ja krank! Du hast Hirngespinnste!"
Derart verunsichert - und weil ich, völlig fassungslos, mich ihr gegenüber daneben benahm -
fragte ich sie, wer mir den helfen soll.
Prompt kam ihre Antwort, das besagter Lebensgefährte mir sicherlich helfen kann. Er ist seit langen Jahren erfolgreicher niedergelassener Psychologe und Therapeut (5 Min.zu Fuß von ihrer neuen Arbeitsstelle entfernt). Ich nahm also das 1.Mail Kontakt zu ihm auf, und bekam sofort für den nächsten Vormittag einen Termin.
Nachdem sich meine Frau auf dem Hinweg schon wieder für das ungewöhnlich schnelle Vorrankommen auf ihrem Arbeitsweg entschuldigte, ging ich also in die Praxis. Der Arzt(Ex-Lebensgefährte) ließ mich jedoch noch gute 15 Minuten im Behandlungszimmer warten. Kam dann sehr (!!!) verunsichert rein, wirkte sehr nervös, gehemmt, fahrig in seinen Formulierungen. Als ich ihm dann sagte, das meine Frau sich nach dem Tod seiner Lebensgefährtin sehr zurückgezogen hat, egoistisch geworden ist, antwortete er mir wörtlich:"ja... auch ich habe soetwas noch nicht erlebt. ICH HABE SEIT DEM KEIN SEXUELLES VERLANGEN MEHR!" (Komisch - im März 2003 - hatte er doch angeblich schon wieder eine neue Partnerin? Wie geht das zusammen? Warum sagt ein fremder Arzt seinem fremden Patienten soetwas?)
Weiter sagte er nichts. Den Rest der Zeit verbrachte er damit, mich in meiner Eigenständigkeit zu bestärken, "ich solle jetzt aufpassen, das mich meine Frau nicht am ausgestreckten Arm verhungern läßt", "und außerdem gibt es doch noch andere Frauen - er hat soviele alleinstehende Patientinnen, die sich genau solch einen Mann wie mich wünschen!"
Eigentlich ging ich zu ihm, um mir Hilfe für meine Ehe zu suchen - und dann diese Antworten ?!?
Was danach kam, ist - ausnahmsweise ;-) - schnell erklärt.
Meine Zweifel wurden immer größer. Die Vertuschungen bei meiner Frau bzgl. Arbeitszeit, Handy immer mehr. Ihre Lügen diesbzgl. auch.
Nach fast 3std. ersmaligen Gesprächs meiner Frau bei einem Krisendienst, sagte mir die Therapeutin am Telefon wörtlich:"es ist schlimm mitanzusehen wie sehr sie sich BEIDE GEGENSEITIG verletzen, obwohl sie zusammen beleiben wollen!"
Auf meine Frage an meine Frau, was sie denn getan hat, was mich verletzen würde, bekam ich von meiner Frau zur Antwort, das sie nichts getan hat und sich diese Aussage nicht erklären kann. Sie hätte in dem Gespräch mit der Therapeutin immer nur unsere Ehe verteidigt.
Für mich war der Fall klar (dachte ich jedenfalls) - und ich gab auf. Schaltete eine Anzeige bei www.neu.de - nach dem Motto "was sie kann, kann ich auch".
War aber zum "Fremdgehen" garnicht in der seelischen Verfassung. Die 2 Treffen die ich hatte, endeten letztendlich in einer Art "Therapiegespräch".
Neu.de kam natürlich ans Licht.
Und erst seitdem (!!!) war meine Frau überhaupt bereit, mit mir über unsere (und meine Sorgen) halbwegs vernünftig zu sprechen. Allerdings hat sie bis heute nicht eine Antwort für ihr - in meinen Augen - fragwürdiges Verhalten der letzten 2 Jahre. Immer reagiert sie sofort mit Abwehrhaltung, "Du hast Hirngespinnste!","Du suchst nur einen Grund Dich von mir zu trennen!"oder "Das weiß ich nicht, wie das zustande gekommen ist!"
Mittlerweilen feiert der "Mistrauens-Teufel" zwischen uns eine Party nach der anderen.
Heute Abend sind wir an den ernsthaften Punkt der Trennung gekommen. Nach einem halben Jahr
(vergeblichen?) Bemühens. Und trotz fachlicher Unterstützung.
Ich kann meiner Frau - mit Ausnahme einiger Eingaben am PC, fehlender Handy-Rechnungen + gelöschter Einträge im Handy + Verspätungen, usw.usw. - bis heute nichts konkretes Nachweisen.
Es ist vorallem der Widerspruch und die Art ihres Verhaltens der letzten Zeit, die mich fertig machen.
Leide ich wirklich an "Hirngespinnsten"?
Ich wollte und will alle mich betreffenden Zweifel bei ihr ausräumen - mit Strasse und Hausnummer.
Sie argumentiert nur "Du willst Dich nur trennen, und veranstaltest deswegen diese Show".
Für mich steht - auch materiell - sehr viel auf dem Spiel. Meine Nerven liegen blank. Ich würde sehr viel verlieren. Und das alles mache ich, weil ICH mich trennen will???
Wer hat eine Antwort (Frage,Meinung)? Alles willkommen!
Gruss ronny