Hallo liebe Community,
ich habe mich eben erst angemeldet und bitte bereits vorab um Verzeihung, sofern ich irgendwelche formalen Regeln oder ähnliches verletze.
Kurz zu mir: Ich bin 26, arbeite als Bankkaufmann und studiere derzeit im letzten Semester neben dem Beruf.
Ich bin mit meiner Freundin seit knapp 1,5 Jahren zusammen. Wir wohnen zusammen, unsere Eltern verstehen sich blendend und wir sind uns in allen zukunftsrelevanten Fragen mehr als einig, was Kinderplanung oder Hochzeit angeht. Ich bin mir sicher, dass Sie die Frau fürs Leben und meine Seelengefährtin ist. Dasselbe gilt auch für Sie. Wir lieben uns über alles und nicht ein einziges Mal kam mir der Gedanke ohne Sie mein Leben verbringen zu wollen. Wir hatten noch nie einen Streit oder eine heftige Auseinandersetzung weil wir immer einen Kompromis erzielt haben. Nun zu meinem Problem.
Mein Studium spannt mich neben dem Beruf und sportlichen Aktivitäten gerade in den Klausurphasen zeitlich ziemlich ein. Ich habe allerdings immer darauf geachtet trotzdem Zeit für meine Freundin zu finden. Sei es sexuell (mindestens 1-2 Sex pro Woche) oder mit gemeinsamen Aktivitäten (Spaziergänge, auswärts essen, Shoppen, Fernsehen usw.). Allerdings habe ich gerade in den letzten 6 Monaten aufgrund von Prüfungsstress nur sehr wenig Zeit mit Ihr verbringen können. Ich habe zwar alles an Zeit was ich hatte in die Beziehung investiert aber es war nicht genug. Dadurch ist sie öfters alleine mit Freunden feiern gegangen und dann auch gefragt worden wo ich sei. Das kam so oft vor, dass sie mir neulich mit Tränen in den Augen erzählt hat wie einsam sie sich gefühlt hat. Ich habe das nie geahnt, da ich immer das Gefühl hatte wir würden ausreichend Zeit miteinander verbringen. Sie hatte mir zwar bereits früher erzählt das wir mehr machen müssen und daraufhin wurde es auch etwas mehr aber anscheinend nicht genug. Sie hat mir von vorherigen Erlebnissen aus Ihrer Vergangenheit erzählt, wodurch sie sehr verletzt wurde. Sie wurde als Pflegekind geroßgezogen, da sich ihre leibliche Mutter nicht um sie kümmern konnte. Zudem ist Ihre Pflegemutter während ihrer Pubertät erst fortgezogen und später verstorben. In ihren Beziehungen wurde sie immer enttäuscht und verletzt. Dadurch haben sich bei Ihr starke Verlustängste gebildet, welchen ich nie Nahrung geben wollte. Ich habe jeden einzelnen Tag versucht ihr zu zeigen wie sehr ich sie liebe und das sie mir bedingungslos vertrauen kann. Leider habe ich durch mein Studium, dass ich ja nur deshalb so akribisch betreibe um später meine Familie zu versorgen, scheinbar dafür gesorgt unsere Beziehung an den Rand eines Abgrundes zu manövrieren. Sie sagt mir nun, dass tief in ihr ein Gefühl besteht, dass ihr sagt du wirst wieder enttäuscht und verletzt, da ich sie allein gelassen habe ohne das wirklich zu wollen. Und zu allem Übel weiß sie auch nicht ob dieses Gefühl je wieder verschwindet. Ich habe nun Angst, dass dieses Gefühl nie mehr verschwinden wird, da es viel von dem uneingeschränkten Vertrauen, was sie in mich hatte verspielt hat. Ich habe nun fast alle Klausuren hinter mich gebracht und hatte ohnehin vor mehr Zeit mit ihr zu verbringen (das hatte ich ihr auch immer gesagt) aber nun hat sie logischerweise das Gefühl, dass ich mich nur eine gewisse Zeit so verhalte und sie irgendwann wieder allein lasse werde. Das habe ich auf keinen Fall vor zumal ich ja vorher immer diesem Problem zuvorkommen wollte aber auf der anderen Seite will ich auch nicht zu stark klammern und sie erdrücken um so die Beziehung zu zerstören.
Ich würde gern von Euch wissen, ob Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt und mir Ratschläge geben könnt wie ich mich am Besten verhalten soll, um das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen und ihr Gefühl der Angst vor Einsamkeit zu nehmen.
Vielen Dank