alaina_12657268Seh ich ähnlich ...
oder ketzerisch gefragt: Was kann Dein Freund für Deine Erwartungen?
Die Situation, die Du schilderst, ist genau der Nährboden, auf dem 'sich verpflichtet fühlen' und 'unwohl sein' gedeiht.
Dein Freund sehnt sich nach Ruhe, alleine sein, ausspannen oder was auch immer. Das passt nicht zu dem, was Du Dir wünschst. Kommt schon mal vor und an sich nicht tragisch.
Aber ist Dein Freund wirklich für die Erfüllung Deiner Bedürfnisse verantwortlich?
Und wie fühlst Du Dich, wenn Du weißt, dass er lieber alleine wäre und sich ausruhen würde, aber bei Dir bleibt, weil er sich durch Deine Tränen dazu gedrängt fühlt? Respektierst Du seinen Wunsch oder ist es Dir eher egal und Hauptsache Deine Bedürfnisse werden erfüllt?
Ich möchte so etwas nicht, weil ich weiß, dass ich irgendwann dafür die Rechnung bekomme - in welcher Form auch immer. Das kommt in vielen Fällen wie ein Bumerang zurück.
Ich mache Angebote und bin natürlich enttäuscht, wenn meine Freundin dieses Angebot nicht annimmt und lieber etwas anderes macht, aber ich werde sie auf keinen Fall drängen, denn das Schlimmste, was mir passieren kann, ist, wenn mir jemand sagt: Das wollte ich gar nicht, sondern hab es nur Dir zuliebe getan.
Und entsprechend möchte ich behandelt werden. In der von Dir geschilderten Situation kann ich mir vorstellen, dass ich gesagt hätte: Oh sorry, ich war nicht empfindsam genug, zu bemerken wie sehr Du Dich auf mich und diesen Abend gefreut hast oder ich hätte vielleicht gesagt: Du ich verstehe, dass Du enttäuscht bist, aber ich bin heute Abend und heute Nacht wirklich kein guter Gesellschafter und verkrümel mich lieber. Ich denke, das ist wirklich besser für uns beide.
Aber egal wie ich mich entschieden hätte, wichtig wäre mir das Gefühl gewesen, die freie Wahl zu haben und nicht verpflichtet zu sein.
Es ist schon klar, dass eine Beziehung nicht pausenlos Enttäuschungen überlebt, aber für mich ist wichtig, die Entscheidungen des anderen zu akzeptieren - auch wenn sie so ausfallen wie ich es gerade nicht mag. Und zum Akzeptieren gehört auch, ihr nicht bei nächster Gelegenheit mit gleicher Münze heimzuzahlen und nichts nachzutragen.
Um es mal an einem Beispiel darzustellen: Wenn ich mit meiner Freundin auf einen Trödelmarkt gehe (was ich eigentlich überhaupt nicht mag), dann kann sie trotzdem sicher sein, dass ich ihr nicht vorhalte, ihr zu liebe mitgegangen zu sein, sondern ich hab das in dem Moment für mich so entschieden und gut ist, denn mein Wunsch Zeit mit ihr zu verbringen hat halt über meine Abneigung gegen Trödelmärkte gesiegt! Aber sie kann daraus beim nächsten Mal nicht ableiten, dass ich automatisch wieder mitkomme!
Anderes Beispiel: Ich will mit ihr zu einem Polterabend, wobei ich aber weiß, dass da einige Leute sind, die sie nicht sonderlich mag. Sie sagt letzten Endes ab und fährt lieber zu ihrer Freundin.
Klar, dass ich enttäuscht bin, aber es ist mir lieber so, dass sie sich frank und frei entschieden hat als nachher beim Polterabend festzustellen, dass sie sich fürchterlich langweilt und die angesprochenen Leute erst richtig zum K..... findet. Wäre ja für meine Stimmung unheimlich hilfreich, so jemanden dann an meiner Seite zu wissen.
Käme sie allerdings mit und würde dann ein langes Gesicht machen, wäre ich ärgerlich.
Das Schlimmste sind für mich Paare, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie hauptsächlich zusammen sind, um sich gegenseitig möglichst viel Freude und Spass im Leben zu verderben. Z.B. auch aus Eifersucht und was weiss ich, welche beliebten Spielchen es da noch alles gibt.
Für mich ist es wichtig, dass ich immer das Gefühl habe, dass meine Partnerin mit mir nur Dinge macht, weil sie sie WILL!
Was anderes WILL ich nicht!
Sorry, Frau Meiner, war jetzt vermutlich nicht das, was Du hören wolltest, aber Menschen sind halt unterschiedlich
Liebe Grüße
Larsen