jael_12449288Solang ihr euch einig seid dabei,
ist da ja gut so.
Du schreibst, dass du in einem Streit zu sehr von deinen Emotionen geleitet bist um einen Durchblick in der Streitsituation zu bekommen. Und dann Zeit (ein paar Tage) brauchst um dich zu beruhigen. Früher hast du mal geschrieben, dass du dann keine Lust hast darüber nachzudenken, sondern dich lieber mit Freundinnen triffst. Und du dann merkst, wie blöd es ohne Partner sein kann und dass das deine Gefühle für ihn stärkt.
Bei mir läuft das irgendwie komplett anders ab als bei dir.
Ich bleib auch im Streit viel mehr beim Versuch herauszufinden worum es da jetzt eigentlich geht. Ich stell mich da schon auch sehr auf den Partner ein. Und versuch die Situation von seiner Seite aus zu sehen und zu verstehen.
wozu sonst kommunizier ich? Ist ja mein Partner!
Klar, vertrete ich auch meine Meinung vehement, ich will da schon, dass er auch meine Sicht ein bisschen versteht, genauso versuch ich aber die Sicht meines Partners zu verstehen. Ehrlich gesagt, gebe ich den Versuchungen etwas Verletzendes zu sagen in einem Streit nicht mehr nach. Das hab ich gelernt. Es bringt nichts. Es ist leicht etwas zu sagen, was den anderen verletzt, und ein wahrer Kern ist ja auch immer dabei, aber sei die Wut noch so groß und fühlte ich mich noch so verletzt und ungerecht behandelt, ich unterlass es emotionsgetrieben Dinge zu sagen, die uns nicht weiterbringen, sondern nur Wunde Punkte treffen.
Nach einem Streit denk ich intensiv darüber nach. Was meine Bedürfnisse sind, aber eigentlich mehr über die Bedürfnisse meines Partners. Wie das in Einklang zu bringen ist, womit er recht hatte ...
Ich denk darüber nach was ich will, .... und genau da an diesem Punkt habe ich schon eine Erwartung.... ich möchte auch von meinem Partner erfahren, was er will. Und genau da wäre ich dann schon enttäuscht, wenn der Partner gerade mal " keine Lust hatte darüber nachzudenken". Das verletzt mich wirklich sehr.
Wenn er noch Zeit braucht darüber nachzudenken, ist es etwas anderes. Aber dann, denk ich, wenn er nach Tagen mit dem Nachdenken nicht weitergekommen ist, .. vielleicht wäre dann ein Gespräch doch hilfreich, weil ich hab mir in dieser Zeit schon sehr viele Gedanken gemacht und ich kann schon sehr viele neue Aspekte einbringen und ich hab auch sicher in dieser Zeit sehr viel verstanden, von dem was mein Partner mir mitteilen wollte.
Also sehe ich nicht wozu ein weiteres Aufschieben eines Gesprächs hilfreich wär. (Wohlgemerkt, wenn es um einen Streit mit mir geht. Wenn beide keine Lust hatten darüber nachzudenken, ist es wohl was anderes.)
Meine Meinung ist, dass es für eine Partnerschaft zu wenig ist, nur die " Wut legen zu lassen" plus Versöhnungssex (um den Threadnamen mal wieder gerecht zu werden ;).
Und meine Meinung ist schon auch, dass zu langes Warten den wenigsten hilft das Problem aufzuarbeiten.
Für mich ist eine rasche Versöhnung auf rein emotionaler Ebene und für den Kopf ein, zwei weitere Gespräche (je nach Tragweite des Themas) in nicht allzugroßer zeitlicher Distanz ein Vorgehensweise, die emotional am wenigsten Schaden hinterlässt und, im Gegenteil, die Partnerschaft weiterbringt. Streiten ist doch auch eine intensive Auseinandersetzung mit dem Partner, das sollte man nützen.