In Antwort auf ratatuoi
Hallo,
Ich habe eine Nachbarin, die nachdem tot ihres Mannes total komisch geworden ist. Sie mäht fast den ganzen Tag nur Rasen obwohl er auch schon viel zu kurz ist. Wir hören sie öfters weinen, andauernd beschwert sie sich über Kinderlärm.
Früher, war sie total lieb zu den Kindern. Jetzt schreit sie sie an. Ihr Mann ist an einem Unfall gestorben.
Vorher war sie ein so fröhlicher Mensch. Selbst über Rosen, ihre Lieblingsblumen hat sie sich nicht gefreut. Immer wenn jemand bei ihr klingelt kommt sie raus und schreit direkt;"Was wollt ihr?!" Sie trägt immer noch dunkle Kleidung. Der Mann ist jetzt seit 2-3 Jahren tot. Seitdem hat sie nicht mehr gelacht! Sie terrorisiert seitdem auch die Nachbarn.
Ihre Familie und Freunde hat sie bereits verloren. Sie ist im Kinderheim aufgewachsen. Ich mochte sie früher sehr, jetzt ist sie zu allen ein fürchterlicher Mensch geworden. Die ist sehr einsam.
Ihr Arzt ist auch mein Arzt, vielleicht kann ich es ihm erzählen?
Was können wir machen? Sie mäht immer den Rasen, und motzt alle an. Gerade die Nachbarskinder.
Außer Therapie, gibt es sonst noch etwas, was man tun kann?
Sie tut uns allen echt leid.
Danke im Voraus!
Sie hat den Tod ihres Mannes noch nicht überwunden. Einige brauchen dafür länger Zeit, andere schaffen es gar nicht.
Du kannst ihr ein persönliches Gespräch anbieten und ihr deine Sicht der Dinge schildern, mehr aber nicht.
Ihren Arzt zu informieren wäre absolut übergriffig. Wenn ihrem Arzt etwas aufgefallen wäre oder sie mit ihm sprechen wollen würde, wäre dies längst gestehen.
Sie wird Rasen mähen, damit sie eine Aufgabe hat. Wahrscheinlich war das immer sein Part und so fühlt sie sich ihm näher.
Dass sie jetzt die Nachbarskinder anpöbelt ist natürlich doof aber ihr müsst akzeptieren, dass sie nicht mehr so ist, wie vorher. Manche Menschen verändern sich nach Schicksalsschlägen. Das ist traurig aber manchmal eben der Lauf des Lebens.
Die Idee mit der Therapie muss von ihr alleine kommen, sonst bringt das nichts.
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