... ich habe ein Riesenproblem, um das ich mich seit fast zwei Jahren im Kreis drehe. Angefangen hat alles im Sommer 2008, als ich mich unsterblich in den Chef meines Partners verliebt habe, mit dem ich bis zu dem Zeitpunkt 5 Jahre zusammen war.
Ich war noch nie zuvor so bedingungslos verliebt in einen Menschen, dass ich ihn am liebsten vom Fleck weg geheiratet hätte. Allerdings steckte auch er noch in einer festen Beziehung. Ich habe meinem Freund sofort alles gesagt, ihm versucht deutlich zu machen, wie viel mir dieser Mensch bedeutet, und ich - auch wenn uns so viel verbindet - diesen Weg gehen muss. Leider ist meiner neuen Liebe dieser Schritt nicht so leicht gefallen und ich war in Warteposition. Eine schreckliche, wenn auch sehr leidenschaftliche Zeit der heimlichen Treffen und des Misstrauens. Wie verbringen die beiden ihre Zeit? Tauschen sei Zärtlichkeiten aus? Viele Fragen und Bauchschmerzen.
Auch fingen langsam Zweifel an, ob ich da das Richtige tun würde. Auf der einen Seite mein vertrauter Freund, mit dem ich mir in allen Lebenslagen einig war, nur dass mir halt der Kitzel fehlte und auf der anderen Seite, der Macho, der es liebt im Mittelpunkt zu stehen und das Leben eines Sunnyboys verkörpert. Die Tage verstrichen, in der ich wegen vielerlei Umstände noch immer mit meinem Freund zusammen lebte und nur wenige Monate später erfuhr ich, dass ich in der 8. Wochen schwanger bin. Obwohl mir eine Unfruchtbarkeit und meiner neuen Liebe eine Zeugungsunfähigkeit diagnostiziert wurde. Ein Riesenschock!! Ich war wie gelähmt, wusste nicht mehr ein noch aus. Und nur noch wenige Wochen Zeit, mich für oder gegen das Kind zu entscheiden. Zeit, die er bei seiner Freundin verbracht hat, um sich zu trennen. Sechs Wochen. Zeit, in der mein "Ex-Freund" an meiner Seite stand, um mir zu vermitteln, dass was immer auch kommen mag, er an meiner steht und mich unterstützt.
Die Monate vergingen, mit vielen unschönen Situationen, auch mit seiner Freundin zusammen und es entstand ein hin und her aus Ängsten, Unsicherheit und der unglaublichen Leidenschaft, die uns verband.
Irgendwann schrieb ich seiner Freundin eine SMS, dass wir uns mal unterhalten sollten. Das war fünf Wochen vor der Geburt. Dabei kam raus, dass immer wenn er mir irgendetwas anderes erzählt hat, er bei ihr war. Und dass er noch vor bei ein paar Tagen mit ihr geschlafen hat. Ich war fassungslos. Fühlte mich beschmutzt und seelisch vergewaltigt. Mein Ex ist in der ganzen Zeit zu meinem besten Freund geworden. Hat sich mit mir Gedanken gemacht, was ich alles brauche, wenn mein Baby zur Welt kommt, mich aufgefangen und immer wieder versucht aufzubauen, wenn ich am Boden zerstört war, weil meine neue Liebe mir wieder weh getan hat.
Ich habe fast zwei Wochen täglich mit ihr gesprochen. Wir haben geheult, gelacht und wieder geheult. Wir haben alles ausgetauscht. Ich wollte ihn einfach nur noch vergessen und dachte je mehr ich von seinem Doppel erfahre, desto eher gelingt es mir zu vergessen, was uns einst verband. Eine Woche habe ich all seine Nahcrichten und Anrufe ignoriert, bis ich dachte, nun sei ich stark genug für ein Gespräch. Obwohl ich wusste, dass ich noch längst nicht geheilt war. Und so war es auch. Nach allem Geschehenen hing mein Herz noch immer an ihm. Ich war hin und hergerissen. Nur noch wenige Wochen bis zur Geburt. Mein Ex, der während der Schwangerschaft an meiner Seite stand. Und er, dem mein Herz gehörte.
Ich habe schlimme Panikattacken in der Zeit bekommen und konnte mir unter diesen Umständen einfach nicht vorstellen, mit dem Menschen zur Geburt zu gehen, der mich auf allerletzte nackig gemacht hat. Also bat ich meinen Ex mitzukommen. Und ohne ihn hätte ich diesen 18 Stunden Marathon niemals hinbekommen.
Aber dennoch war klar, dass ich nicht von meiner neuen Liebe loskomme. Jetzt versuchen wir seit 10 Monaten unseren Weg gemeinsam zu gehen, aber meine Wunden sitzen so tief. Am Anfang war ich zerfressen von Misstrauen, habe sein Handy durchforstet und bin in der ersten Zeit immer wieder auf ANchrichten von ihr gestoßen. (Er zahlt bis heute ihr Auto - aus Schuldgefühlen, wie er sagt). Dazu kam, dass er nicht wirklich für mich und den Kleinen da war. Immer ging und geht die Arbeit vor. Und ich musste mir die Nächte allein um die Ohren hauen. Ich war es aus meiner vorigen Beziehung gewohnt auch mal umsorgt und betüttelt zu werden und von ihm kam gar nichts.
Plötzlich war einfach alles anders, als ich es kannte. Der Umgang, Gewohnheiten, das Interesse am Zuhause etc. Einzig die Liebe, dieses mächtige Gefühl, dass immer wieder zwischen uns war, verband mich. Mittlerweile habe ich starke Depressionen, weil ich mir Familie so ganz anders vorgestellt habe und weil ich die Reinheit vermisse, die einst zwischen uns war. Aber mir ein Leben ohne ihn vorstellen, kann ich auch nicht. Ich habe dann starke Schuldgefühle, meinem Kleinen seinen Papa und seine Familie wegzunehmen. Aber so gehe ich total kaputt. Mag nicht mehr essen, kann nicht mehr schlafen und weiß eigentlich überhaupt nicht mehr wo es lang gehen soll. Ich war immer der stärkere Part in meinen Beziehungen, aber in dieser fühle ich mich klein und mickrig. Habe keine Selbstwetgefühl mehr und bin voller Selbstzweifel. Er kann mir so sehr weh tun.
Ein paar Beispiele:
Als ich ihn bat, zwischen der Arbeit (ist möglich, da er selbstständig ist) mal zu mir zu kommen, um mich etwas zu entlasten, sagte er, dass sei unproduktive Fahrzeit (10 Minuten!!!!) für ihn.
Wenn ich sage, nimmst mal den Kleinen, kommt ein, wenns denn sein muss.
Er sagt, das seien alles nur Sprüche und ich solle ihn doch noch ein kleines bischen Macho sein lassen. Aber mich verletzt das sehr, gerade wegen unserer Vorgeschichte.
Hmm... wohl alles sehr durcheinander. Ich hoffe dennoch ein wenig verständlich und hoffe auf Rat....
Ich liebe ihn, aber er tut mir nicht gut.