fragenoverfragen"Wenn man das kann, Hut ab. Aber jeder erwartet doch etwas vom Partner.Dein Ansatz ist allerdings schon sehr interessant und ja, ich bin an einem Punkt angelangt, bei dem ich diese Frau einfach schätze möchte für das was sie ist."
Du schätzt sie nicht einfach so für das was und wer sie ist. Du beziehst alles immer auf dich. Klar erwartet man vom Partner etwas, aber man sollte nicht erwarten, das alles genauso läuft wie man es sich vorstetllt. Darum mein Vergelich zu meinen Haustieren. Wenn ich mein Tier streichle und erwarte, dass es solange damit glücklich ist, bis ich aufhöre, ist das sehr egoistisch von mir.Wenn ich dagegen erwarte, dass es meine Aktion mag und mir freundlich mitteilt, wenn das doch zuviel wird und mich weiterhin mag, dann ist das doch eigentlich alles, was man sich wünschen kann. Bei deiner Freundin/Verlobten/Ex(?) ist das doch so, dass du etwas machst und du erwartest, dass sie sich genau so und so verhält. Jedoch ist das von dir aufgestülpe Erwartungshaltung. Du darfst von deinem Partner erwarten, dass dein Patner dich liebt egal was passiert. Die Liebe ist auch noch da, wenn man sich streitet oder wenn man getrennt was macht oder eben unterschiedliche Vorstellungen hat. Dann muss man eben einen Kompromiss finden. Aber alles das tut der Liebe keinen Abbruch.
was jedoch die Liebe tötet, ist, wenn ich erwarte, dass mein Partner auf mein Verhalten genauso reagiert, wie ich es in dem Moment brauche. Zwei Tage später braucht man vielleicht eine andere Reaktion und dann muss der Partner sich dann genauso verhalten, dass es mir guttut? Wenn man etwas für den anderen tut, tut man es doch für ihn/sie und nicht als Selbstbestätigung.
Wenn du sagst, dass du "an einem Punkt angelangt (bist), bei dem ich diese Frau einfach schätze möchte für das was sie ist." Da frage ich mich, hast du das nicht schon getan, bevor du mit ihr zusammengekommen bist und durch die Beziehungszeit über? Warum erst jetzt? Du nimmst sie gar nicht wahr, denn dieser Satz, der sich für dich vielleciht schön und selbstlos anhört, ist es hier gar nicht. Du bist nicht selbstlos. Der Satz soll dir nur zeigen, wie toll du bist.
Genauso ist es dass du zwei Absätze später schreibst, ABER du bist kein Anhänger der Wegwerfkultur und möchtest etwas langfristiges aufbauen. Tjaaaa - damit suggerierst du, dass deine Freundin oberflächlich ist und nur du zu tiefen Gefühlen und einer festen Beziehung fähig bist. Du stellst dich als Moralapostel dar. Du kritisierst sie aufs äusserste - gerade weil du von ihr in deinem Ego verletzt wurdest. Das ist auch eine Form, deine Freundin nicht zu sehen. Klar bist du aufgewúhlt und verletzt, doch dieses Nicht-Sehen scheint dein Prinzip zu sein. Du stehst moralisch über ihr, weil sie scih nicht so verhält, wie du es für richtig findest. Du gibst ihr keinen Raum für eine eigene Gestaltung, eigenes Handeln und für ein eigenes, richtiges und gutes Verhalten.
Sie ist ja auch keine Anhängerin der Wegwerfkultur, weil sie es drei Jahre mit dir ausgehalten hat. Nach drei Jahren hat sie jetzt verstanden, dass es wirklich nichts bringt für sie und sie hat aufgegeben... "keinen Bock mehr", wie sie gesagt hat.
Frag dich doch mal genau, worauf sie keinen Bock mehr hat. Und frage sie das im März, wenn ihr euch wiederseht um miteinander zu sprechen.
Bis dahin sei rücksichtsvoll und dränge dich ihr nicht auf, dränge dich nicht in den Vordergrund und lass euch beiden Zeit, euch zu vermissen, über euch nachzudenken, euch selber zu fühlen ohne dass eine Beziehung euch den Blick vernebelt.