mariposalight75Naja, wenn man deine letzten Threads so verfolgt, dann bist du ja nicht wirklich seit 9 Monaten mit deinem Freund zusammen, weil er sich mindestens die ersten 4 davon gar nicht sicher war, ob er überhaupt eine Beziehung will. Außerdem neigst du anscheinend ziemlich dazu, dir selber Stress zu machen. Das führt mich beides zu der Frage, wieviel von dem "Kribbeln", das du beschreibst, überhaupt von Verliebtheitshormonen kommt, und wieviel von Stresshormonen. Denn auch bei Stress kribbelt's ja im Bauch.
Wenn es eigentlich eher der Stress und die Ungewissheit ist, was dich zu diesen "Verliebtheits-"Höhenflügen führt, dann hab ich ne schlechte Nachricht: Sinn und Zweck und Wesen einer Beziehung ist ja grade, dass man in ihr Sicherheit spürt und sich eben nicht ständig fragen muss, ob der Partner morgen immer noch da ist, und wenn ja, mit welchen Gefühlen. Das heißt, wenn dein Partner eines Tages aufhört, Drama zu veranstalten, und dir tatsächlich die Sicherheit einer festen Beziehung vermittelt, dann wirst du entweder das Interesse an ihm verlieren (was möglicherweise jetzt schon anfängt), oder du wirst deinerseits Drama veranstalten, um das Spannungslevel hoch zu halten. Natürlich passiert das meistens ohne bewusste Absicht.
Wenn wir dagegen von tatsächlicher Verliebtheit sprechen - die lässt sich vor allem durch das Schaffen positiver gemeinsamer Erlebnisse verlängern. Du hast ja schon bemerkt, dass alle möglichen gemeinsamen "ersten Male", also neue Erfahrungen, die man zusammen macht, solche Glücksgefühle auslösen. Also solltet ihr auch in Zukunft immer mal wieder gemeinsam neue Erfahrungen machen - ein neues Hobby ausprobieren, z.B. zusammen eine Sprache lernen oder nen Tanzkurs machen oder oder, was auch immer euch halt interessiert. (Ich glaub, Woody Allen hat mal die Vermutung geäußert, dass viele Paare auch nur deshalb heiraten, weil ihnen die Hochzeitsplanung mal wieder etwas Gesprächsstoff liefert ... ;) )
Man sollte allerdings auch nicht nur als Paar zusammenkleben, sondern sich auch sowas wie Privatsphäre und individuelle Freiräume bewahren, das erhöht dann wieder die Spannung. Für die meisten Paare ist es z.B. tödlich, wenn sie sich gegenseitig beim K@cken zusehen ;)
Aber letztlich ist die Anfangsverliebtheit ein Gefühl mit natürlichen Grenzen, egal was man dagegen unternimmt. Erstens, weil (wie schon erwähnt wurde) der hormonelle Ausnahmezustand schon rein körperlich nicht länger als etwa 18 Monate aufrecht erhalten werden kann, ohne dass es einen ernsthaft auslaugt; zweitens, weil man den Partner in seinen wesentlichen Zügen nach dieser Zeit nun mal kennt, und sich auch seiner Fehler und Schwächen bewusst ist. Wenn man trotz dieser Fehler und Schwächen - oder sogar gerade wegen ihnen - immer noch mit ihm zusammen sein will, dann nennt man das Liebe. ;) Mit o.g. Maßnahmen (gemeinsame Erfahrungen plus Privatsphäre) kann man auch in dieser Nach-Verliebtheits-Phase immer wieder Kribbelmomente erzeugen, aber sie werden überlagert von einem Gefühl der Vertrautheit, das seinen ganz eigenen Reiz hat.
Also frag dich vielleicht nicht (nur), wie du das Ende der Anfangsverliebtheit rauszögern kannst, sondern (auch), wie ihr gemeinsam den Zustand danach gut gestalten könnt - dann brauchst du vor dem Ende der Kribbelphase womöglich gar keine Angst mehr zu haben. :)
lg
cefeu