Hallo ihr kleinen Helferlein!
Ich habe folgendes Problem: Ich habe mich vor ca. einem Jahr in meine Nachbarin (wohnt ein paar Häuser weiter) zuerst verknallt und dann einige Monate später heftigst in sie verliebt. Wir sind uns immer mal wieder begegnet, weil unsere beiden Hunde offenbar auch füreinander schwärmen. Ich bin jetzt seit einiger Zeit über der 40er Grenze und schon ziemlich lange alleine, und nachdem ich bisher vornehmlich Ausschau nach jüngeren Frauen gehalten habe (und mir dabei schon ziemlich bescheuert vorkam, denn ich kapier die einfach nicht mehr), bin ich eben meiner Nachbarin begegnet, und sie ist sechs Jahre älter als ich, alleinerziehend und hat drei Kinder. Der Vater der Kinder ist fast jedes Wochenende da, und die Kinder sind (soweit ich das bisher beurteilen kann) zum Glück keine Satansbraten, sondern echt super.
Immer, wenn wir uns treffen und die Hunde miteinander spielen lassen, dann unterhalten wir uns, und ich war bisher der Meinung, dass wir uns nicht nur sehr gut miteinander verstehen, sondern dass da mehr sein könnte. Ich muss dazu sagen, dass ich normalerweise sehr gehemmt bin, wenn es um das Kennenlernen von Frauen geht, und das letzte Mal, dass ich viel Gefühl und Mühe in das Zustandekommen einer Beziehung gelegt habe (vergebens übrigens), ist zehn Jahre her und hat mich fast fünf Jahre meines Lebens gekostet, bevor der Kontakt eingeschlafen ist.
Am Silvesterabend bin ich mit meinem Hund an ihrem Haus vorbeigekommen, ihr Hund lief raus, und sie nutzte die Gelegenheit, sich trotz der Dunkelheit mit mir eine Weile zu unterhalten. Ich hatte das Gefühl, dass ihr Ex darüber nicht sonderlich begeistert war, aber eigentlich ist das ja nicht wirklich mein Problem. Sie schenkte mir eine kleine Flasche Sekt.
Nach all den Monaten, die ich nun schon in sie verliebt bin, hat dies den Ausschlag gegeben, meinen inneren Schweinehund zu besiegen. Einige Tage später hab ich bei ihr geklingelt und ihr ein Buch geschenkt als kleines Dankeschön für den Sekt, und dann habe ich sie gefragt, ob sie sich vorstellen könnte, mit mir mal einen Kaffee trinken zu gehen. Für mich ist das schon eine Leistung - ich stand auch beinahe vor einem Herzanfall vor lauter Aufregung.
Sie hat sich sehr freundlich für meine kleine Aufmerksamkeit bedankt, aber was den Kaffee anbetrifft, sagte sie, dass sie in solchen Dingen sehr verhalten sei, aber wenn sie nicht gerade auf dem Sprung wäre, hätte sie mich zu sich in die Wohnung zu einem Kaffee eingeladen.
Ich behaupte nicht, dass ich ein Meister darin bin, weibliche Signale zu deuten, aber ich war in den letzten Monaten durchaus der Meinung, dass sie mich mag. Andererseits interpretiere ich ihre Antwort als klares Nein, bin aber nicht sicher, inwiefern eine potentielle Einladung in ihre Wohnung (wenn das denn nun ernst gemeint war - allerdings schätze ich sie als den Typ Frau ein, die ihre Sätze mit Bedacht wählt und es nicht nötig hat, Notlügen anzubringen) denn nun weniger problematisch sein sollte als mit jemandem auszugehen.
Ich stehe hier völlig auf dem Schlauch. Ich habe sie sehr gern, aber ich lege keinen Wert darauf, sie in irgendeiner Art und Weise zu belästigen. Es ist mir sehr wichtig, dass sie nicht den Eindruck bekommt, dass ich sie bedränge, aber ich weiß nun überhaupt nicht mehr, wie ich ihr begegnen soll, und aufgrund der räumlichen Nähe werde ich wohl kaum aus dem Weg gehen können.
Soll ich mehr auf Distanz gehen, oder soll ich "dranbleiben"? Sie ist für mich die ultimative Frau, ich könnte sie nicht einfach so wieder abhaken. Warum bekommt man eigentlich nie eine klare Antwort von einer Frau?