Ich habe vor einem halben Jahr einen neuen Arbeitskollegen bekommen, er ist 39 und ich 30 Jahre alt. Wir sind zwar nicht in derselben Abteilung und haben beruflich gesehen auch nichts miteinander zu tun, aber wir haben uns beide auf Anhieb gut verstanden, haben die Mittagspausen zusammen verbracht und uns auch fast täglich Mails geschrieben. Nach ein paar Wochen haben wir auch manchmal auch noch nach Dienstschluss und außerhalb der Arbeit was zusammen unternommen, zum Beispiel mal ein Gläschen Wein getrunken oder einfach unterhalten. Ich habe mich mit der Zeit immer mehr zu ihm hingezogen gefühlt und muss auch ständig an ihn denken. Wenn er mir in die Augen schaut, dann kribbelt es in meinen Bauch. Ich bin jedoch davon ausgegangen, dass dieses Gefühl nur einseitig von mir aus geht, weil er sich teilweise auch recht widersprüchlich verhalten hat. An manchen Tagen hatte ich das Gefühl, dass er mich auch mag und gerne in meiner Nähe ist, an anderen Tagen war er eher abweisend oder hat sich gar nicht gemeldet und ist mir aus dem Weg gegangen.
Ich muss dazu sagen, dass wir beide in festen Beziehungen sind. Er führt eine Fernbeziehung, ich lebe mit meinem Freund zusammen, jedoch hat es in unserer Beziehung in der letzten Zeit gekriselt.
Nachdem ich es leid war, ständig an ihn zu denken und dachte, dass die Gefühle eh nicht erwidert werden, hatte ich mir fest vorgenommen, ihn mir aus den Kopf zu schlagen und aus dem Weg zu gehen. Da kam es mir ganz recht, dass er 4 Wochen berufsbedingt weg musste und ich ihn so nicht jeden Tag sehen musste.
Natürlich hat er mir schon 2 Tage nachdem er weg war, wieder eine Mail geschrieben, ob ich ihn denn schon vermissen würde. Er hat es mir wirklich nicht leicht gemacht, ihn zu vergessen. In diesen 4 Wochen habe ich dann auch noch rein zufällig erfahren, dass er bereits geschieden ist und 2 Kinder hat. Davon wusste ich bisher nichts, weil er mir das nie erzählt hat.
Er hatte mich dann gefragt, ob wir an einem Abend was zusammen unternehmen wollen, ich habe dann zugesagt und ihn darauf angesprochen. Dann hat er mir seine Geschichte erzählt. Wir hatten dann auch einen schönen Abend mit guten Gesprächen.
Am nächsten Morgen erhalte ich dann eine Mail von ihm, in der er mir schreibt, dass er mich sehr gerne mag und mir mit seinen Familienstand/Nachwuchs nicht vor den Kopf stoßen wollte und er nichts gesagt hat, weil er sich unsicher war, wie ich darauf reagieren würde. Er hat mir sogar Bilder von seinen Kindern mitgeschickt und meinte dass er zukünftig gerne viel mit mir unternehmen will und möchte das wir uns sehr gut verstehen.
Ich habe ihm darauf zurück geschrieben, dass er mich damit total überrumpelt hat und aus seinem widersprüchlichen Verhalten nicht schlau werde. Er meinte dann, dass er sich über einiges im Unklaren ist und einfach kein Chaos oder Unordnung in unser beider Leben bringen will, weil er davon vor 3 Jahren (Scheidung) schon genug hatte. Ich frage mich nur, warum er mir dann überhaupt schreibt, dass er mich mag, wenn er aber nicht will oder weiß ob wir uns näher kommen sollen.
Natürlich hat seine Mail Hoffnungen in mir geweckt. Ich mag ihn wirklich sehr und würde ihm auch gerne näher kommen bzw. noch besser kennenlernen. Nachdem er dann wieder hier war, war er erst mal wieder abweisend. Daraufhin habe ich ihm gesagt, dass es vielleicht besser ist, wenn wir den Kontakt abbrechen und auch nichts mehr gemeinsam unternehmen. Das wollte er dann auch nicht und hat sich daraufhin wieder täglich bei mir gemeldet und kam zu mir ins Büro. Gestern haben wir wieder was gemeinsam unternommen und es ist einfach schön in seiner Nähe. Ich denke, er ist auch wirklich gerne mit mir zusammen. Ich weiß nur nicht was ich jetzt tun soll. Soll ich ihn einfach direkt fragen, warum er mir überhaupt gestanden hat, dass er mich mag, wenn er gar nicht will, dass wir uns näher kommen? Oder soll ich ihm sagen, wie gerne ich ihn mag und das ich ihn gerne besser kennenlernen und näher kommen würde. Ich weiß für mich, dass ich den Kontakt zu ihm abbrechen müsste, sollte er kategorisch ausschließen, dass wir uns näher kommen. Das würde mir einfach nicht gut tun, wenn ich ihn fast täglich sehe. Auch wenn ich die gemeinsamen Unternehmungen sehr vermissen würde. Ich habe wirklich keine Ahnung, was ich tun soll