Hallo liebe Forenmitglieder,
ich habe mich gestern mit meinem Freund gestritten und hätte gern eure Einschätzung.
Thema war folgendes: Wir wollen eigentlich im Mai heiraten und haben gesagt,Trauung und Feier soll nur im engsten Kreise der Familie stattfinden, d.h. Eltern, Großeltern und Geschwister. Da sowohl er als auch ich noch mehrere Onkel und Tanten haben, die wir jedoch beide seit Jahren nicht gesehen haben, wollen wir diese zur Hochzeit nicht einladen und wie gesagt alles im kleinen Rahmen halten. Auch Freunde wollen wir keine bei Hochzeit und Feier dabei haben, weil uns das zu viele Leute sind.
Nun habe ich eine langjährige Freundin (wir kennen uns seit 15 Jahren), die ich bereits über die Hochzeit informiert und der ich auch schon gesagt habe, dass wir ohne Freunde feiern wollen. Sie war natürlich sehr enttäuscht, hat unsere Entscheidung aber akzeptiert. Gestern habe ich ein bisschen mit ihr geschrieben und dabei ist mir klar geworden, dass ich es ein Leben lang bereuen würde, wenn sie bei meiner Hochzeit nicht dabei wäre. In den vielen Jahren mit mehreren Aufs und Abs in unserer Freundschaft ist sie wie eine Art Schwester für mich geworden und sie würde mir richtig fehlen, wenn ich vor dem Traualtar stehe. Genau das wollte ich meinem Partner sagen, ihm erklären, wie ich fühle und dass ich es nicht übers Herz bringen würde, ohne sie zu heiraten, weil sie für mich keine normale Freundin ist sondern eben ein ganz besonderer Mensch.
Leider bin ich nicht weiter gekommen als bis zum ersten Satz, in dem ich zu ihm sagte, ich möchte gerne, dass sie bei der Trauung dabei ist. Sofort wurde er total wütend, sagte: 'Dann will ich aber auch [Name eines Freundes von ihm] einladen!" Ich sagte "ok, kannst du gerne machen." Darauf ging er gar nicht ein, sagte nur, "und den und den will ich auch einladen und meine Onkel und Tanten". Nach einer kurzen Pause schimpfte er weiter und sagte, dass ich es vergessen kann, dass sie kommt.
Da es schon sehr spät war und ich vier Stunden später wieder aufstehen musste, ging ich, ohne weiter diskutieren zu wollen, wortlos ins Bett. Plötzlich kam er ins Zimmer, machte grelles Licht an (für mich irgendwie respektlos), fragte mich nochmal, ob er nicht Recht hatte oder so ähnlich und als ich sagte, "du verstehst mich nicht", sagte er nur, "nein, ich will dich auch nicht verstehen." Anschließend fing er nochmal von seinen Onkel und Tanten an und haute mir noch an den Kopf, ich solle endlich mal etwas aufräumen, was schon eine Weile im Schlafzimmer herumliegt, und ging.
Nun bin ich ziemlich traurig, weil man meiner Meinung nach in einer Beziehung seine Wünsche und Gedanken äußern können und normal gemeinsam darüber sprechen sollte, was bei uns nie der Fall ist.
Allgemein habe ich auch immer das Gefühl, dass alles, was ich denke und tue in seinen Augen irgendwie immer falsch ist und wenn er einmal seine Meinung hat, dann kann ich mich auf den Kopf stellen, er lässt sich nicht von was anderem überzeugen... (siehe oben: "Ich will dich nicht verstehen")
Wie bewertet ihr die Situation und könnt ihr mir vielleicht ein paar Tipps geben, was ich machen kann?
Danke für's Lesen,
eure Susu