Hi Leute,
ich bin mir zwar relativ sicher was die nächste Zeit noch an Schmerz auf mich zukommen wird, möchte aber dennoch meine Geschichte erzählen und um Rat bzw.Bestätigung bitten.
Ich bin 32 und meine Freundin ist 26. Wir waren bis vor kurzem seit fast 5 Jahren ein Paar. Wir wollten eigentlich dieses Jahr einen gemeinsamen Grundstein - sprich Kinder zeugen - legen und sind auch Anfang des Jahres in eine neue gemeinsame Wohnung gezogen.
Naja, wie das Leben oft so spielt, hat sich die Sache mit dem Kinder zeugen etwas verzögert. Zuviel Stress auf Arbeit, mit Umzug usw. Dieser Stress hat sich auch auf meine Gemütslage übertragen und wir hatten vor dem Sommer ziemlich heftige Streitigkeiten. Meistens war natürlich ich der Auslöser, da ich erstens recht kleinlich bin und zweitens natürlich auch unzufrieden mit der allgemeinen Situation war.
Irgendwie haben wir uns immer wieder zusammengerafft und so getan als ob das alles nicht passiert sein. Auch das haben wir natürlich mir zu verdanken. Ich rede nicht gerne über Fehler die ich gemacht habe. Erst recht nicht wenn diese Fehler zu irgendwelchen Ausrastern meinerseits geführt haben.
Das klingt jetzt alles so als ob ich ein Riesenarschloch bin. Zum Teil trifft das natürlich zu, aber ich kann auch sehr nett sein und ich habe ein gutes Herz. Außerdem habe ich meine Freundin aufrichtig geliebt. Ich wollte mich sogar von ihr trennen damit ich ihr keine Schmerzen mehr zufügen kann. Hat sie alles nicht verdient. Aber war zu feige dafür. Wer fügt sich schon selbst Schmerzen zu? Nur ein Trottel ;-)
Nun ja, nach dem Sommerurlaub bin ich krank geworden. Die Krankheit hat mich oft wie ein elendes Stück aussehen lassen, aber meine Freundin litt mindestens genauso mit mir. Sie stand mir in dieser Zeit täglich zur Seite. Sie war immer für mich da und war sich um Nichts zu schade.
Das Dumme dabei ist nur, dass meine Krankheit auch Klinikaufenthalte von 6-7 Wochen mitsich gezogen hat. Ich wurde erst letztes Wochende aus der Klinik entlassen. Am Tag nach meiner Entlassung kam dann meine Freundin auf die Idee unsere ganze Beziehung zu hinterfragen bzw. war sich ihrer Gefühle nicht mehr sicher. Sie wusste nicht ob die Gefühle noch ausreichen um eine gemeinsame Zukunft zu realisieren.
Erneut einen Tag später, teilte sie mir dann mit, dass sie nicht glaubt, dass ihre Gefühle noch ausreichen. Es sei zuviel passiert (meine Ausraster usw.) und sie möchte mir auch nichts vorspielen. Es sei zuviel in ihr kaputtgegangen und sie glaubt nicht, dass sie mich noch lieben kann.
Tja, Scheisse dachte ich. Da kommste aus der Klinik und kriegst den nächsten Tritt in die Eier. Ich habe mir nieeeeemals vorstellen können, dass mir so etwas passieren könnte. Nicht bei dieser Frau. Ich war mir immer sicher, dass sie mich genauso liebt wie ich sie und dass sie weiß wieviel sie mir bedeutet. Ich dachte immer, sie hat mich so akzeptiert wie ich bin, wohlwissend, dass ich immer bereit war an mir zu arbeiten, Bin ja auch etwas ruhiger geworden.
Ich war natürlich total geschockt, verwirrt und angepisst. Habe sie gebeten erstmal aus der Wohnung zu ziehen damit ich Zeit habe das alles zu verarbeiten. Das war am Montag. Seit dem, habe ich die Welt des Schmerzes erst richtig kennengelernt. Und ich weiß, es wird vermutlich noch viel härter.
Ich war wegen meiner Erkrankung schon ein Häufchen Elend, glaubt mir Leute, jetzt wär ich froh nur ein Häufchen Elend zu sein.
Meiner Freundin geht es selber auch beschissen. Sie weiß ganz genau was sie mir damit angetan hat und sie fühlt sich schlecht dafür. Sie macht sich Sorgen um mich und ist die ganze Zeit am weinen. Mir bedeutet das alles nichts, weil ich glaube, dass das nichts mehr mit Liebe zu tun hat sondern mit mögen. Sie mag mich noch. Sie fühlt sich schlecht weil sie mich im Stich lässt. Sie fühl sich schlecht, weil sie weiß was sie mir damit angetan hat. Aber das hat doch nichts mehr mit Liebe zu tun, oder? Ich meine, sie hat mir heute noch am Telefon gesagt, dass zuviel passiert sei und sie einfach nicht glaubt, dass die Liebe wiederkehrt.
Ist sie einfach nur verwirrt weil die letzten Wochen so stressig für sie waren? Hat sie durch meine Abwesenheit vielleicht genug Zeit gehabt über uns nachzudenken und ist zum diesem Entschluss gekommen? Einen anderen Mann schliesse ich definitiv aus. Wer meine Freundin kennt, weiß, dass das nicht in Frage kommt, dafür ist sie viel zu ehrlich.
Ich gehe davon aus, dass sie mich sehr mag. Genauso wie ich z.B. ne Curry-Wurst mag. Mögen...tssss....was ein Scheiss-Wort. Ich mag dieses und jenes...völlig bedeutungslos, völlig emotionslos. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass da noch Liebe mit im Spiel ist. Auch wenn sie am Telefon weint wie ein Schoßhund.
Ist irgendeine Frau hier mit am Board die mir dieses Verhalten einfach mal übersetzen kann? Kann eine Frau tatsächlich so leiden obwohl keine Liebe mehr mit im Spiel ist? Ist meine Freundin so fertig weil sie gerade dabei ist alles zu verarbeiten? Bin ich für sie tatsächlich nur eine Curry-Wurst? Kann es sein, dass sie in ein paar Wochen/Monaten wieder klar im Kopf wird? Ich meine, ich mache mir wirklich keine Hoffnungen und bin auch schon dabei nach einer neuen Wohnung zu suchen. Das tut dann auch nicht ewig weh. Aber, ich liebe sie so sehr, dass ich mir einfach sicher sein muss, dass da keine Hoffnung mehr ist. Ich möchte nicht in ein paar Monaten zurückdenken und das Gefühl haben nicht gekämpft zu haben obwohl noch eine Chance da war. Bitte liebe Frauen hier, klärt mich auf. Momentan habe ich um Funkstille gebeten um mich mal halbwegs einzukriegen. Ich tendiere dazu sie bis zu meinem Auszug nicht zu sehen bzw. zu hören. Ist einfacher für mich. Ist das eine gute Entscheidung? Bedeutet das, dass ich damit jegliche Chancen verspiele?
Ich bin nicht nur ein Trottel, sonder auch etwas verwirrt. Verzeiht mir das Durcheinander.Wenn noch Fragen sind, einfach loslegen,
Bitte Frauen, klärt mich auf.