War bei mir auch so..
Hatte mich nach über 4 Jahren Beziehung in einen anderen verliebt. Hab mir meinem damaligen Freund schon 3 Jahre zusammengelebt, alles war irgendwie Alltag. Ich hab mich ganz gut mit einem Kollegen von ihm verstanden und plötzlich hab ich gemerkt, dass ich Gefühle für ihn hatte. War alles komplett verwirrend für mich - ich hab mich total schlecht gefühlt und mich total dagegen gewehrt. Nach vielem Nachdenken hab ich dann realisiert, dass es nicht um den anderen Mann an sich ging, sondern dass mir so einiges in der Beziehung gefehlt hat. Dinge, die grundsätzlich wichtig für mich waren, um glücklich zu sein. Und dabei gings dann nicht um das Gefühl des Verliebtseins. ;)
War dann ehrlich zu meinem Partner - wir haben viel geredet, auch versucht die Beziehung noch zu retten, aber es war letztlich so, dass es einfach nicht funktioniert hat. Wir hatten unterschiedliche Ziele, Wünsche und daran ist es letztlich gescheitert. Mit dem anderen Mann war auch nie was, er hat es bis heute nicht erfahren. Im Grunde war meine Verliebtheit nur sowas wie ein riesiger Wink mit dem Zaunpfeil, dass etwas nicht stimmt und ich es nicht wahrhaben will. Ich habs nie bereut, mich getrennt zu haben, denn es war genau das richtige für mich.
Damit möch ich jetzt nicht sagen, dass es immer so ist. Aber irgendwas muss einem schon fehlen, wenn es plötzlich (wenn auch nur scheinbar) eine andere Person schafft, in eine Beziehung "einzudringen". Wenn es nichts existenzielles ist oder "nur" das schöne Gefühl der Verliebtheit, dass man einfach vermisst hat, dann hilft so ein "Fremdverlieben" vielleicht auch wenig die Beziehung zu hinterfragen. Und dann stellt man vielleicht erst richtig fest, wie schön man es eigentlich (bis auf ein paar Kleinigkeiten ;)) hat und man vieles für selbstverständlich nimmt, was es doch niemals sein sollte.